Cholesterīn

Cholesterīn

Cholesterīn (Cholestearin, Gallenfett), C28, H24, O, findet sich in der Galle, den Gallensteinen den Karpfeneiern u. der Karpfenmilch. Es gehört nicht in die Reihe der Fette, sondern ist ähnlich dem Paraffin u. Naphthalin u. schließt sich durch seine Zersetzungsproducte noch den stickstofffreien der Galle an. Aus Alkohol krystallisirt es in weißen perlmutterglänzenden, erst bei 137–145° schmelzenden Blättchen, die geruch- u. geschmacklos u. leichter als Wasser sind. Bei der Destillation zersetzt es sich unter Bildung eigenthümlicher Kohlenwasserstoffe. Durch die Einwirkung von Chlor u. Brom bilden sich gechlorte u. gebromie Producte. Salpetersäure bildet eine eigenthümliche Säure, die Cholesterinsäure, C8, H4, O4, eine hellgelbe, dem Kirschgummi ähnliche Masse, die sauer u. herbe schmeckt, an der Luft Feuchtigkeit anzieht u. sich leicht in Wasser, Alkohol u. Säuren zu einer gelben Flüssigkeit löst. Bei Luftzutritt erhitzt, verbrennt sie mit rußender Flamme. Durch die Einwirkung von Schwefelsäure u. Phosphorsäure bilden sich eigenthümliche Kohlenwasserstoffe, welche Zwenger Cholesteriline u. Cholesterone (s. b.) nennt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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