Gürtelthiere

Gürtelthiere

Gürtelthiere (Armadille, Dasypus), Gattung der Fehlzähne od. Zahnlosen, mit 7–25 Backenzähnen oben u. unten jederseits, die schwach u. walzenrund sind, einem langen, mehr od. weniger zugespitzten Kopfe, großen steifen Ohren, einem kleinen Munde, u. oben Kopf u. Körper mit einem Panzer bedeckt. Dieser Panzer besteht aus einzelnen fest verwachsenen Hornschildchen, die nur in der Mitte des Körpers einige bewegliche Gürtel bilden. Auch der Schwanz ist mit ähnlichen Schildchen bedeckt. Man findet diese Thiere häufig in Südamerika, wo sie sich mit ihren großen, starken Klauen Höhlen in die Erde graben u. von Insecten, Würmern u. Pflanzenstoffen nähren. Manche Arten können sich zusammenrollen. Ihr Fleisch ist wohlschmeckend. Man hat diese Gattung in folgende Untergattungen getheilt: a) Cachicame Cuv., mit 7 Zähnen jederseits, spitziger Schnauze, langem Schwanze; Art: C. (Schwarzes, Neungürteliges G., C. Peba, Dasypus novemcinctus, D. longicaudatus), 16 Zoll lang, mit 7–9 Gürteln, gemein in Brasilien u. Paraguay, schmackhaft, schwarz; Langöhriges G. (Siebengürteliges G., C. hybridus, Das. septemcinctus L.), hat 6–7 Gürtel, in Paraguay u. Chile; b) Apar Cuv., (Tolypeutes, Globulus Illig.), mit 9–10 Zähnen jederseits, kann sich zusammenrollen; Art: Kugelförmiges G. (Das. Apar, D. tricinctus), mit 3 Gürteln, kurzem Schwanze, in Südamerika nicht selten; c) Encoubert Cuv., mit 5 Zehen an den Vorderfüßen, die 3 Mittelzehen länger, jederseits 9–10 Zähne; Art: Gelbfüßiges G. (Das. setosus, D. sexcinctus od. D. octodecimcinctus), 27 Zoll lang, mit 6–7 Gürteln, die große, eckige Felder haben, im Zwischenkiefer ist ein Zahn; d) Cabassu Cuv., an den Vorderfüßen fünf schief gestellte Zehen, Nagel am (dünnen) Zeigefinger sehr lang, am Mittelfinger sehr scharf; Zähne jederseits 8–9; Art: Kahlschwänziges G. (Das. gymnurus, D. unicinctus), 26 Zoll lang, 12–13 Gürtel, Schwanz lang, knotig, plump, in Südamerika nicht selten; Fett dient zur Heilung von Wunden; e) Priodontes Fr. Cuv., Zehen noch ungleicher, als beim vorigen, Krallen noch stärker; Zähne jederseits 24–25, doch klein; Art: Riesen-G. (Priod. [Dasypus] Gigas), 39 Zoll lang, 12–13 Gürtel, Schwanz schuppig, 18 Zoll lang; in Paraguay, selten; vielleicht ist auch das Küraßthier (s.d.) hierher zu rechnen. Mehrere fossile Arten sind in Brasilien aufgefunden worden, sie sind den dort lebenden Arten sehr ähnlich; D. maximus u. D. antiquus, beide aus Nordamerika, gehören wohl zu anderen Gattungen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Karl Wilhelm Illiger — (November 19, 1775 May 1813) was a German entomologist and zoologist.Illiger was the son of a merchant in Brunswick. He studied under the entomologist Johann Hellwig, and later worked on the zoological collections of Johann Centurius Hoffmannsegg …   Wikipedia

  • Illiger — Johann Karl Wilhelm Illiger (* 19. November 1775 in Braunschweig; † 10. Mai 1813 in Berlin) war ein deutscher Zoologe und Entomologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Schulbildung 1.2 Studium und erste Arbeiten …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Karl Wilhelm Illiger — (* 19. November 1775 in Braunschweig; † 10. Mai 1813 in Berlin) war ein deutscher Zoologe und Entomologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Schulbildung 1.2 Studium un …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Karl Wilhelm Illiger — est un entomologiste et un zoologiste allemand, né le 9 novembre 1775 et mort en mai 1813. Sommaire 1 Biographie 2 Liste partielle des publications 3 …   Wikipédia en Français

  • Johann Karl Wilhelm Illiger — Nacimiento 19 de noviembre de 1775 …   Wikipedia Español

  • Mexico [1] — Mexico (von den Spaniern Mejico ausgesprochen, u. auch neuerdings oft so geschrieben, von den Hispano Amerikanern Mechsico ausgesprochen, [208] Vereinigte Mexicanische Staaten, Estados Unidos de Mexico), Föderativrepublik im südlichsten Theile… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Patagonien — Patagonien, der südlichste Theil von Südamerika, im Osten an den Atlantischen Ocean, im Süden an die Magelhaens Straße, im Westen an den Stillen Ocean, im Norden an Chile, die Argentinische Conföderation u. Buenos Ayres grenzend (von letzterem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Perū — Perū, 1) ehemals spanisches Vicekönigreich in Südamerika, an Neugranada, Chile, Rio de la Plata, Brasilien u. dem Stillen Ocean grenzend, hatte 30,000 (21,662, n.A. 51,370) QM.; begriff früher das jetzige P., nebst Quito, Charcas, Westchile u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Priodontes — Priodontes, Untergattung der Gürtelthiere …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rio grande — (spr. Riu grande, d.i. großer Fluß), 1) R. grande do Norte (spr. Riu grande du Norte), eine der 13 brasilianischen Provinzen der östlichen Abdachung; 802 geogr. QM.; grenzt an den Atlantischen Ocean u. die Provinzen Ceara u. Parahyba; im Süden u …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”