Missolonghi

Missolonghi

Missolonghi (Missulongbi), 1) Eparchie in der griechischen Nomarchie Akarnanien u. Ätolien; 2) Hauptstadt daselbst u. fester Ort, am Ionischen Meere, am Eingangdes Meerbusens von Patras zwischen den Mündungen des Aspropotamos u. Fidaris gelegen, mit etwa 4000 Ew.; Sitz des Nomarchen, eines Erzbischofs u. mehrer Gerichtshöfe, hat eine Hellenische Schule u. Kaserne; treibt nicht unbedeutende Schifffahrt u. Handel. Gegen die Meeresfluthen ist es durch Dämme gesichert. Der Seezugang kann nur durch kleine Schifferkähne geschehen, u. außerdem wird es auf zwei nahen Inseln durch die Kastelle Vasiladi u. Anatoliko vertheidigt. Auf der Landseite ist es mit Wällen u. Gräbenumgeben u. der Ort galt daher während des Griechischen Freiheitskampfes als der Schlüssel zum Peloponnes für den von Nordwesten andringenden Feind. – M. wurde von Fischern angelegt, hob sich bald durch Handel zur See u. wurde bes. als Schlüssel zum Peloponnes wichtig; 1715 wurde es von den Türken verwüstet; es nahm 1770 u. seit dem 7. Juni 1821, wo die Flotte der Hydrioten hier erschien, an dem Aufstande der Griechen Antheil, wurde 1822 von Omer Vrione belagert, von Maurokordato vertheidigt, am 23. November zur See, am 6. Jan. 1823 auch zu Lande entsetzt, im September desselben Jahres durch Omer Vrione aufs Neue belagert, aber von Marco Botzaris vertheidigt u. durch die Pest, die, das belagernde Heer traf, befreit. Im November 1825 wurde es von Neuem von Reschid Pascha eingeschlossen (s. Griechischer Freiheitskampf VI.), aber von Noto Botzaris vertheidigt, bis es endlich im April 1826 nach einem vierzigtägigen Bombardement erstürmt wurde (s. ebd. VII.); 1828 räumten es die Türken freiwillig, u. es kam wieder in die Hände der Griechen. 1836 wurde es von den Empörern in Ätolen u. Akarnanien belagert, aber von Almeida vertheidigt, s. Griechenland (Gesch.) IX. C). Hier Denkmal Botzaris, Kyriakulos u. Lord Byrons (welcher 1824 hier starb)


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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