Ustĕri

Ustĕri

Ustĕri, 1) Leonhard, geb. 1741 in Zürich; starb daselbst 1789 als Professor der Logik u. Rhetorik; er machte sich bes. um die Verbesserung des Schulwesens in seiner Vaterstadt verdient u. schr.: Plan zu besserer Erziehung u. Belehrung der Bürgerstöchter, Zürich 1775; Anleitung für die Landleute in Ansehung des Ausstockens u. der Pflanzung der Wälder, 1775; u. gab heraus Winckelmanns Briefe an seine Freunde in der Schweiz, ebd. 1778. 2) Paul, Sohn des Vorigen, geb. 14. Febr. 1768 in Zürich; studirte daselbst u. in Göttingen Medicin, war erst Arzt u. Lehrer am Medicinisch-chirurgischen Institut u. am Botanischen Garten daselbst, wurde 1797 Mitglied des Großen Raths, 1798 Mitglied des Senates der helvetischen Regierung für Zürich u. 1801 in den Vollziehungsrath gewählt, mußte jedoch im October d.J. aus der Regierung treten; 1802 wurde er Mitglied des helvetischen Berathungscomité in Paris; er trat dann nach dem 19. Febr. 1803 in den Kleinen Rath von Zürich, wurde 1814 Staatsrath des Cantons u. bewies sich in diesen wie in anderen Ämtern stets liberal. Er st. 9. April 1831 als Erster Bürgermeister von Zürich u. Präsident des Großen Raths u. schrieb außer mehren medicinischen u. botanischen Werken, Schweizerisches Staatsrecht, Aarau 1815, 2. Aufl. ebd. 1821, 2 Bde., deutsch u. französisch; Kleine gesammelte Schriften, Aar. 1832; gab heraus den Schweizerischen Republikaner, Zür. 1798–1803. 3) Johann Martin, geb. 1763 in Zürich, Sohn eines Kaufmanns, st. als Rathsherr in seiner Vaterstadt 29. Juli 1827; seine Dichtungen in Versen u. Prosa, in Hochdeutscher Sprache u. Schweizerdialekt, herausgegeben von David Heß, Berl. 1831, 2 Bde. Vorzüglich bekannt ist er als Dichter des Liedes: Freuet euch des Lebens, welches er um 1785 für Freunde schrieb. 4) Leonhard, geb. 22. Oct. 1799 in Zürich, studirte daselbst u. seit 1820 in Berlin Philologie, Philosophie u. Theologie, kehrte nach drei Jahren nach Zürich zurück u. wurde 1824 Director u. Professor am Gymnasium zu Bern, wo er 18. Sept. 1833 starb; er schr.: Commentatio critica, in qua evangelium Johannis genuinum esse ostenditur, Zür. 1823; Entwickelung des Paulinischen Lehrbegriffs etc., ebd. 1824, 6. Aufl. ebd. 1851; Commentar über den Brief Pauli an die Galater, ebd. 1833; auch gab er des Plutarch Consolatio ad Apollonium, Zür. 1830, Fried. Aug. Wolfs Vorlesungen über die 4 ersten Gesänge von Homers Ilias, Bern 1830, f., 2 Bdchn., heraus.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Ustĕri — Ustĕri, 1) Johann Martin, schweizer Dichter, geb. 12. April 1763 in Zürich, gest. 29. Juli 1827 als Ratsherr daselbst, schrieb Erzählungen und Idylle in der Mundart seiner Heimat, als deren vorzüglichste das Gedicht »Der Vikari« gelten muß. In… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Usteri — Ustĕri, Joh. Martin, schweiz. Dichter, geb. 12. April 1763 zu Zürich, gest. das. als Ratsherr 29. Juli 1827; Verfasser von »Freut euch des Lebens«, Gedichten in schweiz. Mundart u.a …   Kleines Konversations-Lexikon

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  • Usteri [2] — Usteri, Paul, ein Verwandter des Vorigen u. Sohn des Chorherrn u. Professors Leonhard U., der sich um das Züricher Schulwesen verdient gemacht (gest. 1789), geb. 1768 zu Zürich, wurde Arzt, schon 1797 Mitglied des großen Rathes, begleitete als… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Usteri — Ụsteri,   1) Johann Martin, schweizerischer Schriftsteller, * Zürich 12. 4. 1763, ✝ Rapperswil 29. 7. 1827, Vetter von 2); Kaufmannssohn; unternahm 1783/84 eine Reise durch Deutschland, die Niederlande und Frankreich, auf der er Goethe, F. G.… …   Universal-Lexikon

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