Weiß [2]

Weiß [2]

Weiß, 1) Andreas, s. Andreas 11). 2) (Weiße), Michael, geb. in Neisse, war Pfarrer der deutschen Brüdergemeinden in den Herrschaften Landskron u. Fulnek, für die aus Deutschen bestehenden Gemeinden der Böhmischen u. Mährischen Brüder in Jung-Bunzlau; er gab heraus: Neu Gesangbüchlein (Deutsches Gesangbuch der Böhmischen Brüder), Jungbunzl. 1531 (mit 155 theils von ihm gedichteten, theils aus der Sammlung der böhmischen Hussitenlieder übersetzten Liedern), n.A. von Horn, 1540. 3) Silvius Leopold, geb. in Schlesien 1748, war Kammermusikus in Dresden; geübter Lautenspieler, welcher Violinconcerte vom. Blatte auf der Laute spielte. 4) Christian, geb. 1774 in Taucha, wurde 1795 Privatdocent u. 1801 Professor der Philosophie in Leipzig, 1805 Professor der Philosophie am Lyceum zu Fulda, 1808 Director der Bürgerknabenschule zu Naumburg u. 1816 Regierungs u. Schulrath in Merseburg; später emeritirt, st. er 10. Febr. 1853 in Merseburg. Er schr.: Wanderungen[59] in Sachsen, Schlesien etc., Lpz. 1795 f., 2 Bde.; Fragmente über Sein, Werden u. Handeln, ebd. 1796; Resultate der kritischen Philosophie, ebd. 1799; Lehrbuch der Logik, ebd. 1801; mit Tillich, Beiträge zur Erziehungskunst, ebd. 1803–5, 2 Bde.; Lehrbuch der Philosophie des Rechts, ebd. 1804; Untersuchungen über das Wesen u. Wirken der menschlichen Seele, ebd. 1811; Von dem lebendigen Gott, ebd. 1812; Gegen die Angriffe des Professor Steffens auf die Freimaurerei, ebd. 1821; Erfahrungen u. Rathschläge aus dem Leben eines Schulfreundes, Halle 1835–39, 2 Bde. 5) Christian Samuel, geb. 26. Febr. 1780 in Leipzig, studirte bis 1803 daselbst, in Berlin u. Freiburg Naturwissenschaften, wurde 1803 Privatdocent u. 1808 Professor der Physik in Leipzig, 1810 Professor der Mineralogie in Berlin u. st. im Oct. 1856 in Eger. Sein mineralogisches System (s.u. Mineralogie II. F) ist ein natürliches, er nimmt zwar die Gestalt zur Grundlage, schließt aber die chemischen Untersuchungen nicht. aus. In der Geologie statuirt er gegen Werner eine noch fortwährende Kraft im Innern der Erde, welche die Erdoberfläche u. Gebirgsschichten von innen nach außen ausdehnt. Er schr.: Über die natürlichen Abtheilungen der Krystallisationssysteme, Lpz. 1813; u. übersetzte Handbuch der Physik für den Elementarunterricht, ebd. 1804 f., 2 Bde. u. Carnot, Grundsätze der Mechanik, ebd. 1805. 6) I. Joseph, früher Thierarzt, dann Director der Wasserheilanstalt zu Freiwaldau in Österreichisch Schlesien, später der Wasserheilanstalt zu Stanstead-Bury in England; er schr.: Die neuesten Erfahrungen im Gebiete der Wasserheilkunde, Bresl. 1837, 2. Aufl. 1842; Handbuch der Wasserheilkunde, Lpz. 1844. 7) Chr. Ernst, geb. 1787 in Leipzig, wurde 1810 Oberhofgerichts- u. Consistorialadvocat daselbst, 1815 Mitglied des Schöppenstuhls, 1820 Appellationsrath in Dresden, 1835 Oberappellationsrath, 1840 Justizrath im Ministerium u. 1845 Präsident des Appellationsgerichts in Bautzen, wo er am 26. Oct. 1850 starb. Er schr.: Das Criminalgesetzbuch für das Königreich Sachsen, 1641–43, 3 Bde. 8) Josephine, geb. Maudry, Gattin des Wiener Komikers W., geb. 1804, bekannt als Balletmeisterin der Kindervorstellungen, besuchte fast alle größeren Städte Deutschlands, erwarb sich damit ein bedeutendes Vermögen u. st. den 19. Dec. 1 852 in Wien. 9) S. Weise u. Weiße.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • weiß — • weiß (Farbe); vgl. auch blau, Weiß I. Kleinschreibung: {{link}}K 151{{/link}}: – die weiße Fahne hissen (als Zeichen des Sichergebens) – ein weißer Fleck auf der Landkarte (unerforschtes Gebiet) – weiße Kohle (Wasserkraft) – ein weißer Rabe… …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Weiß — Weiß, er, este, adj. et adv. diejenige Farbe habend, welche unter allen die helleste ist, aus dem völligen Lichte, und dem noch nicht zertheilten Lichtstrahl bestehet. 1. Eigentlich. Die weiße Farbe. Ein weißes Kleid. Weiß wie Schnee, schneeweiß …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Weiß [1] — Weiß, die hellste aller Farben, od. streng genommen keine eigentliche Farbe, sondern vielmehr der Lichteffect eines mehr od. weniger undurchsichtigen Körpers, wenn seine nicht polirte Oberfläche alle im Sonnenlicht enthaltenen farbigen Strahlen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Weiß — das; (es), ; meist Sg; 1 die Farbe von frisch gefallenem Schnee 2 ohne Artikel; der Spieler bei einem Brettspiel, der mit den hellen Figuren bzw. auf den hellen Feldern spielt: Weiß ist am Zug 3 in Weiß in weißer Kleidung: Sie heiratet in Weiß ( …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • weiß — Adj std. (8. Jh.), mhd. wīz, ahd. (h)wīz, as. hwīt Stammwort. Aus g. * hweita Adj. weiß , auch in gt. ƕeits, anord. hvítr, ae. hwīt, afr. hwīt. Als Auslautvariante entspricht ig. * kweit glänzen, hell sein, weiß sein in ai. śvit , lit. šviẽsti,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • weiß — weiß: Das gemeingerm. Adjektiv wīz̧, ahd. (h)wīz̧, got. hʋeits, engl. white, schwed. vit gehört mit dem unter ↑ Weizen behandelten Wort zu der idg. Wurzel *ku̯ei »leuchten, glänzen; leuchtend, licht, hell«, vgl. z. B. aind. s̓vindatē »glänzt«… …   Das Herkunftswörterbuch

  • weiß — Adj. (Grundstufe) von der Farbe des Schnees Beispiel: Sie war weiß gekleidet. Kollokation: eine weiße Tischdecke …   Extremes Deutsch

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