Flanell

Flanell

Flanell, ein leinwandartig gewebtes, wenig od. gar nicht gewalktes Zeug aus Streichwolle (gekrempelter Schafwolle); wird zu Jacken, Unterröcken, Futter u. dgl. gebraucht. Hauptgattungen: Geköperter (Gesundheits-) F., mit einem Köper wie Kersey, wird zur Beförderung der Ausdünstung auf dem bloßen Leibe getragen; Glatter F., von 5/4, 6/4, 7/4 u. 8/4 Breite; Futterflanell, etwas geringer, 2 Ellen breit, dient zu Unterfutter; Frisirter F., der schlechteste; Bunter F. (Türkischer, Englischer od. Golgasflanell), mit mancherlei eingedruckten Blumen u. Bildern, bes. zu Frauenkleidern u. Röcken. Bei den meisten Sorten wird zur Kette drall gesponnenes Garn aus zweischüriger Waschwolle, zum Einschlag aber kurze Sommerwolle, Streichwolle, oft von beiden Sorten zugleich, bei groben F. auch Gerberwolle, genommen. Man fertigt auch geringere Flanelle halb aus Baum- u. halb aus Schafwolle; die bunten, gestreiften bekommen eine Kette von Leinengarn u. einen Einschlag von Schafwolle. Der F. wird in Frankreich, England, den Niederlanden u. Deutschland (der beste in Berlin) gewebt. Die Flanelldrucker heißen auch Golgasdrucker.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Flanell — Flanell …   Deutsch Wörterbuch

  • Flanell — Sm (ein aufgerauhtes Gewebe) erw. fach. (18. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus frz. flanelle, dieses aus ne. flannel, das ursprünglich flannen gelautet hat. Dieses aus der im Anlaut mutierten Form wlanen von kymr. gwlanen, einer Zugehörigkeitsbildung …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Flanell — Flanell, bloß aus Streichgarn, manchmal aus Baumwoll und Streichgarn (halbwollener Flanell) mit Leinwand oder Köperbindung hergestelltes, nur auf einer Seite gerauhtes Gewebe mit weichem Griff; s. Tuchfabrikation und Weberei. Kraft …   Lexikon der gesamten Technik

  • Flanell — (Gewebe): Das Wort wurde Anfang des 18. Jh.s entlehnt aus gleichbed. frz. flanelle, engl. flannel, das selbst kelt. Ursprungs ist. Kymr. gwlān »Wolle«, das zugrunde liegt, ist urverwandt mit ↑ Wolle. – Dazu das Adjektiv flanellen »aus Flanell« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Flanell — Flanell, gewalkter, gerauhter und geschorner leichter Wollenstoff zu Hemden und Unterkleidern, Jacken und Hauskleidern sowie zu Futterzwecken, weiß, farbig gestreift, karriert, gemustert oder bedruckt mit 16–20 Fäden auf 1 cm aus Streichgarn Nr.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Flanell — (frz.), glattes oder geköpertes, auf der rechten Seite einmal gerauhtes, wenig oder gar nicht geschorenes, schwach gewalktes Wollgewebe, zu Unterkleidern …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Flanell — Flanell, dieses wollene, leinwandartig gewebte Zeug, wird sonst gar nicht gewalkt und in folgende Gattungen eingetheilt: glatter, unter ihm der sogenannte Gesundheitsflanell; geköperter, bunter, der entweder eingewebte Streifen hat oder mit… …   Damen Conversations Lexikon

  • Flanell — Flanell, leinwandartig gewobenes sehr seines Wollenzeug; es gibt geköperten oder Gesundheits F., glatten, Futter F., frisirten, bunten etc.; F. wird wohl auch halb aus seiner Wolle, halb aus Baumwolle gefertigt …   Herders Conversations-Lexikon

  • Flanell — Der Flanell (aus keltisch, kymrisch: gwlân = Wolle über französisch = flanelle und englisch = flannel) ist ein weicher, vorwiegend aus Baumwolle oder Wolle in Leinwand oder Köperbindung gewebter Stoff, der auf einer oder beiden Seiten etwas… …   Deutsch Wikipedia

  • Flanell — Fla·nẹll der; s; nur Sg; ein leichter, sehr weicher Stoff aus Wolle (oder Baumwolle), der sehr gut wärmt: ein Pyjama aus Flanell || K : Flanellanzug, Flanellbluse, Flanellhemd, Flanellhose …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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