Argentinische Conföderation [2]

Argentinische Conföderation [2]

Argentinische Conföderation (Gesch.). I. Ein Spanier Juan Diaz de Solis detrat von allen Europäern zuerst 1515 dieses Land, ward aber von den Eingeborenen ermordet. 1530 segelte Sebastian Cabot den La Platastrom hinauf u. baute das Fort Espiritu Santo, welches aber die Eingeborenen zerstörten. 1535 wurde Pedro de Mendoza als Gouverneur nach dem La Platastrom geschickt, um die Anwohner zu colonisiren; dieser gründete Buenos Ayres; von den Indianern zerstört, wurde es erst 1580 in der jetzigen Gestalt von Juan de Garay, der 1573 auch Santa Fé angelegt hatte, erbaut. Zugleich drangen Spanier vom Norden herab u. ließen sich in Cordova, Tucuma u. Salta nieder. Der große Länderbesitz, den Spanien in SAmerika erworben hatte, wurde später getheilt, u. die Staaten der A. C. bildeten seit 1777 einen Theil des Vicekönigreichs von Rio de la Plata. Am 2. Juli 1806 überraschte eine englische Flotte unter Home Popham u. Beresford Buenos Ayres u. nahm es weg, wurde aber den 12. Aug. von den Spaniern unter Liniers wieder daraus vertrieben, u. sie konnten ihren Plan, das Land den Spaniern zu entziehen, nicht ausführen; 1808 machten die Engländer einen neuen Angriff auf Buenos Ayres, der aber gänzlich abgeschlagen wurde. Bei den Ereignissen von 1808 in Spanien wollte die Königin Isabella von Portugal, Schwester König Ferdinands VII. von Spanien, dessen Stelle im spanischen SAmerika einnehmen u. hatte schon Buenos Ayres zu ihrer Residenz bestimmt, aber die Ankunft des Vicekönigs Cisneros im Mai 1809 vereitelte ihren Plan. Cisneros aber regierte so willkührlich, daß ihn die Einwohner von Buenos Ayres, bei denen nach u. nach die revolutionären Ideen durch die fortwährenden Einflüsterungen u. Aufreizungen englischer Kaufleute Eingang gefunden hatten, gegen Ende Mai 1810 förmlich absetzten u. selbst eine Regierungsjunta unter Cornelio Saavedra ernannten. Dies war das Signal zum Abfalle der Südamerikanischen Provinzen von Spanien u. der Beginn des Südamerikanischen Revolutionskrieges, der Anfangs bes. von Mariano Moreno angefacht wurde. Darnoer, bes. wie sich 1811 die Junta auflöste u. die neue Regierung unter Serratea, Chiclana u. Passo 1812 gestürzt u. eine Oberregierung eingesetzt wurde, wie sich unter dieser ein souveräner Congreß constituirte, der 1813 die spanische Flagge abschaffte u. den Namen Republik Argentina für den neuerrichteten Staat annahm, wie die Oberregierung am 31. Decbr. 1813 wieder gestürzt u. an ihre Stelle Posadas als Oberdirector eingesetzt wurde, welchem 1815 Alvear, diesem 1816 Rondeau, diesem wieder in demselben Jahre Juan Martin Pieyrredon folgte, u. wie am 9. Juli 1816 die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Rio de la Plata anerkannt wurde, darüber siehe das Nähere unter Südamerikanischer Revolutionskrieg.

II. Die Selbständigkeit der Staaten bis zur Einmischung der Europäer in die Verhältnisse derselben. Das vorläufige Verfassungsgesetz wurde am 3. Decbr. 1817 gegeben, am 20. April 1819 bestätigt u. am 25. Mai die Constitutionsurkunde proclamirt. Hierauf legte Pieyrredon sein Amt nieder, u. am 9. Juni trat der General Rondeau interimistisch als Oberdirector seine Stelle an. Unruhe, Verwirrung u. Parteiwuth war die Folge von Pieyrredons Entfernung vom Staatsruder. Rondeau dankte am 11. Febr. 1820 ab; ihm folgte für wenige Tage Irvygoyan[689] als Gouverneur der Stadt u. des Gebietes von Buenos Ayres; dann kam Manuel Serratea, dann Balcarce, dann wieder Serratea, dann Ramos Mexia, auf diesen Estanislao Soler, auf diesen die Obersten Dorrego u. Balcarce, u. am 20. Sept. endlich der Oberst Rodriguez als Dictator, der sich bis zum 1. April 1824 erhielt. Die Parteiwuth, welche diesen fortwährenden Regierungswechsel hervorbrachte, war die Folge von der Entdeckung royalistischer Umtriebe, die den Erbprinzen von Lucca, Enkel König Karls IV. von Spanien, auf den Thron der Länder am La Plata erheben wollte. Miguel Carrera, Ramirez u. Chileno sollten an der Spitze der monarchischen Partei stehen u. zur Ausführung ihres Planes bereits Truppen bei Areco, etwa 15 Meilen nordwestlich von Buenos Ayres gelegen, sammeln. Erstere beiden durchzogen verwüstend mit Indianerbanden die Provinzen Salta, Cordova, Mendoza u. Santiago. Die republikanischen Gobernadores von Santa Fé u. Cordova, Lopez u. Bustos, zogen ihnen entgegen, u. am 27. Juni blieb Ramirez in einem Gefecht mit Lopez. Kurz darauf wurde auch Carrera gefangen u. am 1. Sept. 1821 zu Mendoza hingerichtet; auch Artigas hatte 1820 in Paraguay Schutz suchen müssen, u. so waren die Royalisten unterlegen. Dennoch herrschte keine Ruhe; in Buenos Ayres überfielen am 28. u. 29. Sept. die Bürger die Anhänger des Dictators Rodriguez u. zwangen ihn zur Flucht nach Areco, wo General Dorrego mit den Truppen der Republik stand. Mit diesen kehrte er am 8. Oct. zurück, übernahm die Dictatur wieder u. ließ mehrere seiner Hauptgegner hinrichten. So waren endlich die Parteien so weit beruhigt, daß am 1. Mai 1822 der Congreß der Staaten von Rio de La Plata eröffnet werden konnte; Rivadavia, der Minister des Dictators Rodriguez, trug dazu bes. dadurch viel bei, daß er die Provinzial-Regierung von Buenos Ayres bewog, auf die Oberherrschaft über die anderen Provinzen zu verzichten u. diese zu einer Offensiv- u. Defensivallianz gegen alle fremde Staaten einzuladen, wodurch eine innigere Verbindung zwischen ihnen eingeleitet wurde. Die einzelnen sich unter einer Union vereinigenden Föderativstaaten waren: Buenos Ayres, Entres Rios, Corrientes, Groß Chaco (freie Indianer), Salta, Tucuman, Rioja, Santiago del Estero, Cordova, Santa Fé, S. Juan della Frontera, Mendoza u. St. Luis. Am 4. Juli 1823 wurde zwischen der Regierung der Republik u. Spanien ein 18monatlicher Waffenstillstand geschlossen, während welchem man den definitiven Frieden unterhandeln wollte. Die Aufhebung der spanischen Constitution vereitelte indessen diese Hoffnungen wieder, denn noch vor Ablauf des Jahres 1823 erschien ein Decret Ferdinands VII., nach dem derselbe in Spanisch-Amerika Alles wieder auf den Fuß gestellt haben wollte, auf welchem es vor dem 7. März 1820 gewesen war. Am 1. April 1824 folgte Don Gregorio Juan de las Heras dem Obersten Rodriguez als Dictator, worauf am 3. Mai ein neuer Congreß zu Buenos Ayres eröffnet wurde. Am 23. Januar 1825 bestimmte eine Urkunde des Generalcongresses die Verhältnisse der Conföderation verschiedener Provinzen genauer; die Provinzen räumten jetzt der von Buenos Ayres von selbst einen Vorzug ein, indem sie dieselbe mit der Anordnung der Auswärtigen Angelegenheiten beauftragten, so wie sie die Regierung der Provinz auch aufforderten, Vorschläge zur Verbesserung der Verwaltung zu machen. Am 2. Febr. wurde ein Handels- u. Freundschaftstractat zwischen der Republik Buenos Ayres u. Großbritannien geschlossen, der am 19. Febr. von dem Congresse ratificirt wurde. Während so im Innern Alles zu gedeihen versprach, wurden die Verhältnisse der Republik mit Brasilien immer drohender. Seit 1817 hatten die Brasilianer die Banda Oriental besetzt, u. da die Hauptstadt dieser von jeher spanischen Provinz, Montevideo, der eigentliche Schlüssel zum La Platastrom ist, so wünschte die Republik diese Provinz wieder zu besitzen. Am 25. Oct. 1825 erklärte der Generalcongreß der Vereinigten Provinzen die Banda Oriental, von welcher die Brasilianer nur noch Montevideo u. San Sagramento besetzt hatten, für einen Bestandtheil der Union. Ob nun gleich in der Provinz Rio Grande, die zu Brasilien gehört, ein Aufruhr ausgebrochen war, der einen Theil der kaiserlichen Truppen dort zu verwenden nothwendig machte, so erklärte doch der Kaiser Pedro von Brasilien am 10. Dec. 1825 der Republik Buenos Ayres den Krieg u. sendete unter dem Viceadmiral Lobo eine Flotte aus, die den Hafen von Buenos Ayres blokkirte u. überdies noch am 21. Decbr. die ganze Küste der Republik in Blockadezustand erklärte. Zu derselben Zeit waren auch im Innern der Republik, in dem Staate Tucuman, Unruhen ausgebrochen; ein Oberst, de la Madrid, befehligt mit den Truppen gegen Montevideo aufzubrechen hatte sich gegen die Regierung erklärt, den Gouverneur der Provinz, Lopez, abgesetzt u. sich des Postens bemächtigt. Unter diesen kritischen Aussichten versammelte sich zu Anfang des Jahres 1826 der Generglcongreß der Vereinigten Staaten u. erwählte am 7. Febr. den bisherigen Staatssecretär Rivadavia fast einstimmig zum Präsidenten der Republik, der die Vertheidigungsanstalten eifrig betrieb. Da die Flotte des Freistaates unter Admiral Brown der kaiserlichen nicht gewachsen war, so wendete sich Rivadavia nach Chili, um dort Schiffe zu kaufen. Oberbefehlshaber der Armee an der Banda Oriental wurde General Martinez. Der Congreß in Buenos Ayres, seit 22. Juni 1826 zusammengetreten, setzte seine Arbeiten ungestört fort, obgleich die Provinz Cordova gegen die Ernennung eines Präsidenten protestirte u. den Bund in seiner gegenwärtigen Gestalt nicht anerkennen wollte. Der Krieg wurde indessen fortgeführt; so wie Buenos Ayres zu Wasser von den Brasilianern, so war Montevideo zu Lande von den Patrioten blockirt, aber alle Versuche des Admirals Brown, die brasilianische Seemacht aus dem La Platastrom zu vertreiben, scheiterten. Im Sept. erschien endlich das Hülfsgeschwader für La Plata, aus 1 Fregatte, 2 Corvetten u. 1 Schooner bestehend. Der republikanische General Alvear zog der Provinz Rio Grande zu Hülfe, die sich in Aufstand gegen Brasilien befand, u. schlug die Brasilianer unter dem Marquis von Varbacena am 20. Febr. 1827 bei Ituzaingo, u. die Truppen der Republik besetzten St. Gabriel; ebenso besiegte Admiral Brown das brasilianische Geschwader am 9. Febr. vor dem Hafen Las Vacas, u. am 24. bei Quilmes. Nun wurde der Friede unterhandelt u. zu Anfang Juni's 1827 wirklich provisorisch unterzeichnet; aber[690] von beiden Regierungen nicht ratificirt. Der Präsident Rivadavia legte hierauf am 27. Juni seine Würde nieder, die Lopez provisorisch erhielt; am 10. Aug. wurde der Oberst Manuel Dorrego zum Präsidenten gewählt. Zu dem Kriege mit Brasilien gesellten sich Unruhen im Innern, indem die Provinzen Tucuman, Salta, Mendoza u. a. sich fortwährend weigerten, dem Unionssystem beizutreten, aus Eifersucht gegen Buenos Ayres, welches als Sitz der Centralregierung daraus besondere Vortheile zu ziehen trachtete. Der Krieg zwischen den Staaten u. Brasilien wurde endlich am 27. Ang. 1828 durch den Frieden von Rio de Janeiro geendigt, der am 26. Sept. durch den in Santa Fé versammelten Generalcongreß ratificirt wurde. In diesem Frieden wurde es der Banda Oriental freigestellt, sich als freien u. sowohl von Brasilien, als von der A. C. unabhängigen Staat zu constituiren. Dieselbe nahm anfangs den Namen Cisplatinische Republik u. 1830 den der Republik von Uruguay an u. gab sich eine neue Verfassung. Jetzt brachen die Unruhen im Innern wieder los; Buenos Ayres wurde der Sitz der Unitarier, denen die Föderalisten gegenüberstanden. Diese, die Föderalisten, strebten, ihrem Vorgeben nach, eine größere Unabhängigkeit der einzelnen Staaten an u. verlangten nur für das Heer u. die Auswärtigen Angelegenheiten ein gemeinschaftliches Oberhaupt, im Grunde genommen aber wollten sie die Herrschaft der kräftigen, rohen, aus der Mischung von Pampasindianern mit Spaniern, Basken u. a. Europäern entstandene Landbevölkerung (Gauchos) an die Stelle der von ihnen wegen ihrer Bildung, Sittenverfeinerung u. ihrer Neigung zum Auslande verhaßten Städtebewohner (Porteños, Bourgeoisio), namentlich der reicheren Stadt Buenos, setzen; die letztere Partei, die der gebildeten Unitarier, wollte ihrem politischen Glaubensbekenntnisse nach in der Verschmelzung der einzelnen Staaten weiter gehen u. dieselbe unter dem Namen einer Republik Argentinia mit einem dem Volke verantwortlichen gemeinschaftlichen Oberhaupte vereinigen; sie waren aber entweder aus dem Lande vertrieben, od. ein Opfer politischen Vernichtungseifers geworden. Als das Heer aus der Banda Oriental zurückkehrte, brach unter der Leitung des Generals Juan de Lavalle eine Empörung aus. Der Präsident Dorrego mußte nach Santa Fé flüchten, um den Beistand des Congresses aufzurufen, u. wurde in einem Gefechte gegen Lavalle bei Navarra gefangen u. am 9. Dec. auf dessen Befehl erschossen. Der General Juan de Lavalle, der Vertreter der Unitarier, schon früher von Buenos Ayres als Präsident anerkannt, hatte den Admiral Brown zu seinem Stellvertreter ernannt u. erklärte jetzt dem Staate Santa Fé den Krieg, an welchen sich auch Cordova anschloß, weil sie ihn der Hinrichtung des Präsidenten Dorrego wegen in Bann gethan ha. ten. Anfangs hatten die Föderalisten Unglück u. wurden am 7. Febr. 1829 von Lavalle bei Paluistas geschlagen, aber als sich Juan Manuel de Rosas für die Föderalisten erklärte, wurde Lavalle am 26. April 1829 unweit Buenos Ayres besiegt u. in diese Stadt zurückgetrieben. Hier belagert, sah er sich am 24. Juni 1829 genöthigt, mit Rosas einen Vergleich zu schließen, demzufolge sogleich ein neuer Generalcongreß berufen werden sollte, welchem deide Generale sich unterwerfen wollten. Des Krieges zwischen den Föderalisten u. Unitariern wurde gar nicht in dem Vertrage gedacht, u. so wüthete der Kampf im Norden der Republik fort, wo General Paz an der Spitze der Truppen von Buenos Ayres große Vortheile über die von Santa Fé u. Cordova erfocht. Dadurch erwachte der Muth Lavalles u. seiner Freunde wieder, u. die Wahlen zum neuen Congreß, die am 26. Juli erfolgten, fielen ganz zu seinem Vortheile aus. Als aber Rosas sie anzuerkennen sich weigerte u. mit Wiederanfang der Feindseligkeiten drohte, wurde am 28. August der General Viamont, der allen Parteien fremd war, provisorisch an die Spitze der Regierung gestellt. Dieser schloß mit Santa Fé einen Allianztractat, in dem man überein kam, daß Buenos Ayres sich der Verwaltung der äußeren Angelegenheiten der Republik unterziehen sollte, dagegen Santa Fé altes aufzubieten versprach, um es dahin zu bringen, daß olle Staaten Abgeordnete auf den Nationalcongreß senden würden. Der General Paz legte aber die Waffen noch nicht nieder, u. in mehreren Provinzen herrschte fort u. fort Anarchie. 1830 versammelte sich der Generalcongreß von Neuem in Buenos Ayres u. wählte den General Don Juan Manuel de Rosas zum Staatsoberhaupt, der gute Einrichtungen traf u. mit der Provinz Entre Rios ein Schutzbündniß gegen Paz schloß, welcher fortwährend im Kampfe mit der Regierung blieb u. am 25. Febr. 1830 seinen Gegner Quiroga am Großen See schlug. Mit Paz vereinigte sich Lavalle, der nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet hatte, um seine Ansprüche wieder geltend zu machen, u. bald sah sich Buenos Ayres selbst mit einem Einfalle bedroht. Um dieser Gefahr zu entgehen, wurde im August 1830 Rosas mit dictatorischer Gewalt bekleidet. Zwar sie, in der ersten Hälse des Jahres 1832 General Paz in seine Hände, aber die Generale Madrid u. Alvara stellten sich an die Spitze der Unitarier u. führten den Krieg fort, bis sie endlich im August, nach vielen Unfällen, sich genöthigt sahen, nach Tucuman zurückzuweichen, u. der Kampf endigte mit der Unterdrückung der Unitarier. In Folge dieses Sieges war zu Ende des Jahres 1831 in sämmtlichen Provinzen der La Platastaaten Ruhe. Alle Einzelregierungen waren nach dem Föderativsystem geordnet, die Finanzverhältnisse singen an sich nach u. nach zu bessern u. der Handel dehnte sich aus. Leider aber herrschte im Lande Mangel, da seit 3 Jahren, wegen großer Dürrung, die Ernten nur sehr mittelmäßig ausgefallen waren, u. sowohl dieser Mangel als die Grausamkeiten des Generals Quiroga gegen die Anhänger der ehemaligen Unitarischen Partei bewogen an 8000 Familien aus den Provinzen Tucuman, Salta u. Cordova nach Bolivia auszuwandern. Am 5. März 1833 trat Rosas einen Zug gegen die Pampasindianer an, welche verheerende Einfälle in die südlichen Provinzen gemacht u. die Gegenden von S. Luis ganz entvölkert hatten. Quiroga folgte ihm bald darauf nach. Übrigens war in Buenos Ayres weder Ruhe noch Einigkeit, u. zwischen den Parteien der Föderatisten (Liberalen) u. Unitarier (Apostolischen) herrschte fortwährend eine Erbitterung, die bes. hervortrat, als General Balcarce im Sept. 1833 zum Gouverneur des Staates Buenos Ayres erwählt wurde. Schon im Octbr. wurde er wieder abgesetzt u. an seine Stelle trat der General Viamont, der[691] aber weder die Ruhe herzustellen noch der Finanznoth abhelfen konnte. 1834 kam Rosas von dem Zug gegen die Indianer zurück, u. wurde 1835 Präsident mit provisorischer außerordentlicher Gewalt, die er zunächst zur Beseitigung seiner Gegner benutzte. 1837 erhielten die Jesuiten Erlaubniß, wieder nach Buenos Ayres, wo sie seit 70 Jahren vertrieben waren, zurückzukehren. Im Mai d. J. erklärte die Republik in Verbindung mit Chili an Peru u. Bolivia den Krieg. Obrist Vidaurre, der bes. zum Krieg gereizt hatte, wurde als Mörder des chilenischen Kriegsministers Vortales hingerichtet, dennoch wurde der muthwillige Krieg fortgesetzt.

III. Seit dem Streit über Uruguay u. der Einmischung der Europäer in die Verhältnisse der Republik. Lavalle, das Haupt der Unitarier, war nach dem Sieg der Föderalisten u. nachdem Rosas an die Spitze der Republik gestellt worden war, nach Montevideo geflohen, um von da aus den Hebel in Bewegung zu setzen, Rosas aus seiner Stellung zu werfen. Hier war überhaupt der Platz geworden, wo Feinde von Buenos Ayres eine natürliche Zufluchtsstätte fanden, denn Montevideo u. Buenos Ayres waren lange die beiden rivalisirenden Seeplätze in dortiger Gegend. Daher begann auch hier bald die Einmischung fremder Mächte in den nun beginnenden Streit, um die dortigen Verhältnisse zu ihrem Vortheil zu beherrschen u. auszubeuten. An die argentinischen Flüchtlinge schlossen sich zahlreiche in Montevideo angesiedelte, der revolutionären Partei angehörende Franzosen, welche sich geschickt der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten bemächtigt hatten; hier schloß sich den argentinischen Flüchtlingen auch Don Fructuoso Ribera, der vormalige Präsident von Uruguay, an, u. trat mit offener Feindschaft gegen den neuen Präsidenten Don Manuel Oribe auf. Aber mit Hülfe des Dictators Rosas wurde Ribera 1837 bei Carpinteria geschlagen u. floh nach Brasilien. Jetzt trat der französische Admiral Leblanc gegen Rosas auf u. verlangte wegen mehrerer den in Buenos Ayres wohnhaften Franzosen zugefügten Beschädigungen, wegen Pressung derselben zum Militärdienst u. anderer despotischen Handlungen gegen sie, Genugthuung u. Schadensersatz. Da Rosas sich des weigerte, so wurde Buenos Ayres im März 1838 von einer französischen Flotte blockirt. Die strenge Blockade, die Verwüstungen der Indianer u. der Einfall von Sta. Cruz brachte Buenos Ayres in große Noth. Am 11. Oct. nahmen die Franzosen die Insel Martin Garcia vor der Mündung des Garcia; dazu kam, daß Ribera, nachdem er mit Hülfe der Franzosen Montevideo erobert u. Oribe vertrieben hatte, die Waffen gegen Buenos Ayres wandte; daß Corrientes u. Santa Fé von der Union abfielen u. im Febr. 1630 den Krieg an Buenos Ayres erklärten; daß in den anderen Staaten die Unitarier sich gegen Rosas rüsteten; endlich daß in Buenos Ayres selbst eine Verschwörung gegen den Dictator gemacht wurde. Doch kam Rosas, seit dem 5. März 1840 von der nach seinem Willen gewählten Repräsentantenkammer auf 5 Jahre zum Gouverneur u. Generalcapitän mit der außerordentlichen Gewalt eines Dictators gewählt, aus allen diesen Verlegenheiten glücklich heraus: zunächst ließ er die Verschworenen aufheben u. die Häupter hinrichten, u. am 31. Oct. 1840 wurde mit Frankreich ein Vertrag abgeschlossen, wonach Buenos Ayres die französischen Unterthanen entschädigte, die Unabhängigkeit der Republik Uruguay anerkannte, die in Buenos Ayres ansässigen Franzosen vom Kriegsdienst befreite u. die Franzosen im Handel mit den Engländern gleichstellte, wogegen Frankreich die Blockade von Buenos Ayres aufhob, die argentinischen Schiffe zurückgab u. seine Besatzung von der Insel Martin Garcia zog u. Lavalle nicht mehr zu unterstützen versprach. Lavalle mit den Unitariern war zwar im Juli 1840 bei S. Pedro gelandet, war dann in das Innere von Buenos Ayres eingedrungen u. bedrohte, nach einem Siege über General Pacheco am 6. Aug. bei dem Lager Linares (zwischen S. Nicolas u. S. Pedro), die Stadt Buenos Ayres selbst. Aber von den Franzosen verlassen, wurde er am 16. Nov. 1840 bei Santa Fé, am 28. Nov. bei Quebeacheto u. am 9. Jan. 1841 bei S. Cola geschlagen, floh nach Tucuman u. fiel im Octbr, bei Inguy. Endlich wurden auch die Unitarier unter Paz im April 1842 von Oribe aus Uruguay vertrieben u. die Unitarische Partei in Santa Fé u. Corrientes unterdrückt. Mit Uruguay dauerte der Krieg fort; Rosas hatte 1842 die Flüsse Uruguay u. Parana sperren lassen, doch war es einem Geschwader der Uruguayer unter Garibaldi geglückt, in den Parana einzulaufen u. gegen Corrientes hinauszufahren, aber dasselbe wurde durch eine Kanonade am 14.–16. Aug. 1842 bei Arroyo Verde von den Argentinern unter Admiral Brown vernichtet. Nun schickte Rosas die argentinische Armee unter Oribe u. Pacheco nach Entre-Rios, wo Ribera mit den vereinigten Truppen von Uruguay, Entre-Rios u. Corrientes stand. Im Nov. 1842 wurde zwar die Vorhut der Argentiner unter Urquiza am. Gnadeguay geschlagen, aber am 6. Decbr. erlitt Ribera bei Arroyo Grande eine Niederlage, u. Oribe verfolgte die Besiegten bis Montevideo. Jetzt boten der französische u. englische Consul in Buenos Ayres durch Note vom 15. Decbr. ihre Vermittelung zwischen Montevideo u. Rosas an, u. als Rosas darauf nicht achtete, so forderten sie beide Parteien auf, sich auf ihre Gebiete zurückzuziehen. Darauf erfolgte als thatsächliche Antwort, daß Oribe vor dem schon seit Herbst 1842 von Brown zur See blockirten Montevideo im Februar 1843 bei Cerito ein verschanztes Lager bezog u. die Stadt auch von der Landseite einschloß. In der Stadt stand General Paz, unterstützt von den dort wohnenden Franzosen, welche sich bewaffnet hatten. Am 6. Jan. 1844 machte Oribe einen vergeblichen Angriff auf die Stadt. In Buenos Ayres hatte es unterdessen an Attentaten u. Gräuelthaten der beiden Parteien gegen einander nicht gefehlt; am 26. März 1841 wurde auf Rosas ein Attentat durch eine Höllenmaschine gemacht; am 11. April 1842 wieder ein Blutbad von den Banden des Dictators unter den Unitariern angerichtet u. die Güter der Ermordeten confiscirt; am 2. Octbr. der Oberst Quesada vor der Stadt ermordet. Einen Aufstand zu Salta am 12. Decbr. 1843 gegen den Dictator unterdrückte der Oberst Pechi mit Militärgewalt. Da inzwischen durch die Sperrung des Parana die Brasilianer sich in ihrem Handel beeinträchtigt fühlten u. sich deshalb an Frankreich u. England wendeten, so stellten diese beiden Mächte vereinigt dem Dictator Rosas ein Ultimatum am 23. Juni 1845, worin sie Einstellung des Kriegs mit Uruguay u. Anerkennung[692] der Unabhängigkeit dieses Staates, sowie die Wiedereröffnung des Rio de la Plata für den Handel aller Nationen forderten. Die abweisende Antwort Rosas führte zum Krieg mit England u. Frankreich, zu welchen beiden Mächten noch Uruguay, Paraguay u. Brasilien gegen Rosas standen.

IV. Krieg der A. Staaten mit England u. Frankreich. Der allgemeine Stand der Dinge in den Staaten der A. C. war damals dieser: Rosas hatte das Heer, die Nationalgarde, die Polizei, die innere Verwaltung unmittelbar unter seinen Händen; unter dem Titel von Staatssecretären besorgten Felipe Arana die Auswärtigen Angelegenheiten, Manoel Insiarte die Finanzen. Die Repräsentantenkammer hatte nichts zu thun, als jährlich zu hören u. zu genehmigen, was der Dictator gethan, u. seine Gewalt alle 5 Jahre zu erneuern u. zu erweitern. Das Heer bestand aus den Gauchos, woraus Rosas selbst hervorgegangen war; die daneben bestehende Nationalgarde aus der Abtheilung der jungen Städter (Patricios), die nöthigenfalls in kleinen Abtheilungen dem Heere einverleibt wurden, u. aus der Abtheilung der Knaben u. Greise (Civicos), die in den Kriegszeiten die Städte hüten sollten; das ganze Land aus Bezirken, mit je 3 vom Gouverneur ernannten Beamten, von denen der hauptsächlichste, Friedensrichter genannt, nicht nur Befehlshaber der Civicos seines Landes, sondern auch Vorstand der politischen Verwaltungsangelegenheiten u. des Untergerichtes in seinem Bezirke war, während ein Regierungscommissar die inneren Verwaltungsangelegenheiten zu besorgen hatte, u. der oberste Bezirkspolizeibeamte, der Alcalde, durch eine Menge von Unterpolizeidienern mit vollständiger militärischer Organisation öffentlich u. geheim die öffentliche Sicherheit u. die Gesinnung aller Einwohner überwachen ließ. Außerdem kam dem Dictator bei Befestigung seiner Macht gegen die Unitarier der Umstand zu Statten, daß er die Letzteren, von denen die Einflußreichsten sich im Auslande befanden u. namentlich von Montevideo aus mit fremder Hülfe gegen ihn zu wirken suchten, als Vaterlandsverräther u. durch fremde Sitten entartet u. verächtlich als Ziel des Hasses für die Gauchos hinstellen konnte, so daß in diesem Sinne sich selbst die über das ganze Land verzweigte Gesellschaft der Mashorcas (s.d.) für Rosas bildete. Seine Botschaften an die Repräsentantenkammer, worin er in energischen Ausdrücken seinen Entschluß, bis aufs Äußerste den europäischen Mächten Widerstand zu leisten, aussprach, wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen. Daneben strebte er nach dem Namen eines Wiederherstellers der Ruhe, Ordnung, Gesetzlichkeit u. eines Beförderers allgemeiner Wohlfahrt. In der That nahm der Bau des Getreides unter seiner Gewalt einen Aufschwung, daß die Provinzen dessen ausführen konnten, während sie früher des nordamerikanischen bedurften; war die in den sogenannten Estancias (Viehzuchtplätzen) betriebene Viehzucht 80 Stunden weit südwestlich, wie nie vorher, in Folge der von ihm nach Patagonien hinübergeworfenen Indianern vorgedrungen; hatte sich die Wollerzeugung bedeutend gesteigert, war der Handel von Buenos Ayres viel lebhafter geworden. Tausende von Basken aus Frankreich, die sich durch die in älterer Zeit von Spanien aus dort angesiedelten Basken angezogen fühlten, u. Irländer wanderten ein u. vermehrten die Zahl nützlicher Landarbeiter. – Montevideo wurde von Oribe unverändert eingeschlossen gehalten, u. obgleich sein Heerdurch Desertionen immer schwächer wurde, gelang es ihm doch, einen Aufwiegelungsversuch gegen Rosas in Maldonado, den der Oberst Freire angesponnen hatte, zu vereiteln u. diesen zu schlagen. Ribera hatte sich vor längerer Zeit, von den Argentinern bei India Ribera am 27. März 1845 geschlagen u. verfolgt, auf brasilianisches Gebiet geworfen u. in Rio Janeiro aufgehalten, u. währenddem ward Joaquim Suarez zum interimistischen Präsidenten gewählt; auch hatte sich in Montevideo eine ihm abholde Partei gebildet, an deren Spitze Pacheco stand. Beim Beginn des Krieges der A. C. gegen die Engländer u. Franzosen wurde zunächst das argentinische Geschwader vor Montevideo am 2. Aug. 1845 von dem englisch-französischen genommen u. die Häfen der Banda Oriental blockirt, die Oribe mit argentinischen Truppen besetzt hatte, so Maldonado, Buseo etc. Am 29. Aug. beschoß die englisch-französische Flotille die Buenos Ayres gegenüberliegende, von den Argentinern besetzte Stadt Colonia del Sacramento, worauf diese Stadt am 31. von den Montevidensern besetzt wurde; ebenso besetzte der montevidensische Befehlshaber Garibaldi am 4. Septbr. die Insel Martin Garcia, u. als auf die Aufforderung der Engländer u. Franzosen Rosas sein Decret vom 25. Aug., welches allen Verkehr mit den britischen u. französischen Kriegsschiffen untersagte, nicht zurücknahm, so erfolgte am 23. Septbr. die Blockade der Häfen u. Küsten von Buenos Ayres, worauf die englisch-französische Flotte in den Uruguay drang, Paysandu, Soriano, Mercedes nahm u. dann stromaufwärts nach Salta ging, um sich mit General Paz zu verbinden, der mit 5–6000 M. in Corrientes stand, u. so gegen Oribe zu agiren. Dagegen beschloß das Repräsentantenhaus der Staaten im Octbr. für die Dauer der Blockade die Einstellung der Dividendenzahlung für Inhaber der englischen Anleihe v. J. 1824. Am 11. Novbr. ging auch die aus mehr als 100 Fahrzeugen bestehende Handelsexpedition, von Kriegsschiffen begleitet, von Martin Garcia nach dem oberen Parana ab, um mit Paraguay in Verbindung zu treten, welches am 11. Novbr. ein Freundschaftsbündniß mit Corrientes schloß, darnach an Rosas den Krieg erklärte u. 5000 M. zu dem Heere des Generals Paz in Corrientes stoßen ließ. Um aber jene Expedition zu hindern, hatte Rosas den Parana bei Vuelta de Obligado mit Ketten sperren u. am rechten Ufer desselben 4 Batterien aufstellen lassen. Indessen wurden diese von dem englisch-französischen Geschwader am 20. Novbr. zerstört u. die Argentiner vertrieben, worauf dann die Expedition ihre Fahrt fortsetzte. Rosas dagegen erließ eine Verordnung, daß Alle, welche unter französisch-englischer Flagge den Parana ferner befahren würden, als Seeräuber betrachtet werden sollten. Als Ende Novbr. 1845 die argentinische Legislatur sich in Buenos Ayres versammelte, brachte ihr Rosas die traurige Botschaft, daß für das vergangene Jahr, bei mehr als 60 Mill. Piaster Ausgabe u. nur 7 Mill. Einnahme, ein Ausfall von nahe an 54 Mill. sich herausstelle, u. verlangte eine Vollmacht zur Ausgabe von monatlich 2 Mill. Piaster in Papiergeld auf unbestimmte Zeit. (Und schon damals war der Piaster in Papiergeld auf 13 Pfennige gesunken!) Die Aussichten auf eine[693] Beilegung des Streites mit den Engländern u. Franzosen schwanden immer mehr, seitdem Rosas am 1. Mai 1846 ein Decret erlassen hatte, nach welchem alle gefangenen Offiziere u. Matrosen der britisch-französischen Escardre getödtet werden sollten, u. in Folge davon ein als Parlamentär an Rosas abgeschickter britischer Offizier von dem Pöbel in Buenos Ayres ermordet worden war; worauf die Bevollmächtigten der europäischen Mächte erklärten, daß jede diplomatische Mittheilung von Buenos Ayres zurückgewiesen werden würde, die nicht Friedensunterhandlungen zum Zweck hätte, dazu aber müßte erst Uruguay von den argentinischen Truppen geräumt werden. Gleichwohl wurden von Seiten Englands neue Versuche zur Beilegung des Streites gemacht, welche aber an der Hartnäckigkeit Rosas scheiterten, welcher vor einer Unterhandlung u. Zurückziehung der argentinischen Truppen aus Uruguay erst Aufhebung der Blockade von Buenos Ayres verlangte. Im Juni 1846 kehrte auch die Handelsexpedition auf dem Parana zurück, bes. Häute, Tabak, Wolle, Talg, Roßhaare, Holz zurückbringend. Die Argentiner, welche, um derselben die Rückkehr abzuschneiden, Batterien bei Buranoas S. Lorenzo u. Tolenoro errichtet hatten, beschossen die convoyirenden Kriegsschiffe bei ersterem Orte u. thaten denselben nicht unerheblichen Schaden. Die Feindseligkeiten nahmen 1847 wieder ihren Anfang; die Blockade in Buenos Ayres wurde wieder schärfer geübt; Ribera wurde am 26. Januar von den argentinischen Truppen bei Salta geschlagen, worauf Paysandu, Mercedes u. Las Baccas von den Montevideusern geräumt wurde u. nur das Fort Colonia von englischen u. französischen Marinesoldaten besetzt blieb. Nach Riberas Niederlage wurde Pacheco Oberbefehlshaber; die Angriffe der Argentiner auf Montevideo vermehrten sich, jedoch ohne irgend einen Erfolg. Brasilien, welches sich in dem ganzen Kriege neutral gehalten hatte, jetzt aber mit Rosas immer mehr in gespannte Verhältnisse trat, bemühte sich, ein Schutz- u. Trutzbündniß mit Paraguay, Entre-Rios u. Corrientes zu Stande zu bringen, u. versprach diesen Staaten, wenn sie sich mit ihm verbänden, daß sie nach dem Atlantischen Meere auf brasilianischen Wasserstraßen gelangen sollten. Im Mai kamen die neuen britischen u. französischen Gesandten nach Buenos Ayres, Lord Howden an Ouseley's u. Graf Walewski an Baron Dessaudi's Stelle, von denen ernstliche Einleitungen zu Friedensunterhandlungen erwartet wurden. In der That wurde auch ein Waffenstillstand zwischen Oribe u. Montevideo unter englischer Vermittelung geschlossen, aber die Regierung erkannte den Stillstand nicht an, u. auch mit Rosas zerschlugen sich die Verhandlungen, weil dieser darauf bestand, daß der Parana der A. C. allein u. der Uruguay derselben mit der Banda Oriental gemeinschaftlich gehöre u. die Schifffahrt auf beiden nach den Gesetzen beider Länder geordnet werden sollte; wogegen England u. Frankreich jene Flüsse zwar als Binnengewässer anerkennen wollten, aber verlangten, daß die Schifffahrt darauf nach dem Völkerrechte geregelt würde. Die Kammer billigte Rosas Verfahren, u. obgleich sich im Aug. 1847 eine Neigung zum Frieden in Montevideo zeigte, so wollte doch nun weder Oribe noch Rosas etwas vom Frieden wissen. Die Beschießung Montevideos begann wieder. Inzwischen hatten die Engländer die Blockade von Buenos Ayres, welche weniger ihnen, als den Franzosen u. Italienern von Nutzen gewesen war, im Mai 1847, ohne sich vorher mit den Franzosen darüber zu benehmen, aufgehoben; aber die Franzosen setzten dieselbe fort, handhabten sie aber ziemlich mild, seit Anfang 1848 wieder strenger, bis sie auch im Juni 1848 von den Franzosen aufgehoben wurde, aber nur insoweit, daß die Blockirung der argentinischen Häfen aufhörte, aber die derjenigen, welche Oribe besetzt hielt, fortdauerte, indem die Einmischung verhindern sollte, daß derselbe in Uruguay zur höchsten Gewalt gelange. Am 24. Novbr. 1849 kam ein zwischen Rosas u. dem britischen Bevollmächtigten Henry Southam vereinbarter, der A. C. günstiger Vertrag zu Stande; dagegen schickte die französische Regierung von Neuem 1500 Mann dem im Platafluß stationirten Contreadmiral Leprédour zu Hülfe, um seinen Verhandlungen mit Rosas u. Oribe Nachdruck zu geben, aus denen ein von Letzterem unterzeichneter, mit Leprédour vereinbarter Vertrag hervorging. Derselbe, im Wesentlichen den französischen Forderungen in Bezug auf die Sicherheit der Franzosen u. ihres Handels in den dortigen Gewässern stattgebend, wurde in Paris, als die zahlreichen französischen Einwanderer zu wenig berücksichtigend, nicht genehmigt. Es waren deren im J. 1849 bereits in der A. C. 26,000, wovon ungefähr 16,000 Basken, u. wovon 13,000 wieder in den argentinischen Plätzen Barracas u. la Boca als Schlächter, Fleischeinsalzer (Pöhler, Saladeros) u. Schiffsbauarbeiter beschäftigt sind. Das Gesammtvermögen dieser Einwanderer wurde auf 120 Mill. Frcs. geschätzt. Außerdem verlangte Frankreich vollständig freie Schifffahrt auf dem Plata, dessen Häfen u. Nebenflüssen, welches Rosas verweigerte, um den Umtrieben der argentinischen Flüchtlinge nicht Thür u. Thor zu öffnen, u. Fernhaltung Oribe's von Montevideo, während Rosas den Sieg dieses seines Freundes wünschen mußte. Für die Politik des Gouverneurs Rosas sprachen außer den erwähnten, immer noch mancherlei Thatsachen. Während vom 20. Aug. 1848 bis 20. Aug. 1849 nur 377 Basken aus Frankreich nach Buenos Ayres ausgewandert waren, gingen bis Aug. 1850 von da dorthin 969; die argentinischen Eingangszölle waren nicht allein sehr niedrig, sondern die Regierung gestundete auch die Zahlung auf ein halbes Jahr; während die Zahl der eingelaufenen Schiffe im J. 1824 nur 369 betrug, betrug sie im J. 1849 schon 801; der im J. 1850 zwischen Buenos Ayres eingerichteten Dampfschiffpost wurde von Rosas die Freiheit von allen Zöllen u. Lasten gewährt, deren die Handelsschiffe unterliegen; die consolidirte Staatsschuld war von 50 Mill. auf 5 Mill. Piaster heruntergebracht u. die Papiere standen über dem Nennwerth im Preis; viele argentinische Flüchtlinge kehrten in ihr Vaterland zurück.

V. Neue Kämpfe im Innern. Rosas Sturz. Buenos Ayres Austritt aus der A. C. Während die Verhandlungen mit Frankreich fortdauerten u. einen günstigen Abschluß versprachen, u. Oribe mit der Belagerung Montevideos beschäftigt war, fiel der Gouverneur von Entre-Rios, Don Juste Jose de Urquiza, nach einem schon seit 1846 betriebenen Plane, von Rosas ab, so daß sich unter seiner Leitung die Provinzen [694] Entre-Rios u. Corrientes von der A. C. trennten. Am 29. Mai 1851 schlossen die Regierung von Brasilien, der Präsident von Uruguay (Don Joaquin Suarez) u. Urquiza einen geheimen Präliminarvertrag gegen Rosas u. Oribe, in Folge dessen Urquiza, nach Besiegung Oribe's, an der Spitze von 28,000 M. mit 40 Geschützen, deren Kern die ehemalige schleswig-holsteinische Artillerie bildete u. die zum Theil aus einem brasilianischen Hülfscorps bestanden, den Parana überschritt. Die Provinz Santa erklärte sich für ihn, worauf Urquiza gerade auf Buenos Ayres losging u. am 3. Febr. 1852 das feindliche Heer schlug. Rosas entfloh mit seinen zwei Söhnen u. zwei Töchtern (von denen die ältere, Manuelita, auch politischen Einfluß geübt hatte) nach England. Der in Buenos Ayres zurückgelassene General Mancilla übergab die Stadt. Brasilien gewann dabei am meisten, da es Hülfe u. Schutz sehr theuer verkaufte, indessen hatte es von vornherein freie Schifffahrt auf den Gewässern von Uruguay u. der A. C. ausbedungen, was auch anderen Nationen nützlich wurde. In Buenos Ayres bildete sich eine provisorische Regierung, an der Spitze Vicente Lopez, dem sich die bedeutendsten Männer der ehemaligen unitarischen Partei, namentlich Valentin Alsina, anschlossen. Das streitige Inselchen Martin Garcia, von Frankreich mit Beschlag belegt, wurde freigegeben, u. die Regierung von Buenos Ayres, sowie die von Montevideo eingeladen, sich über den Besitz zu verständigen; die erste erklärte dies jedoch für unnöthig, u. die letztere gab nach, jedoch mit Verwahrung ihrer Rechte. Urquiza war Oberbefehlshaber der A. C. u. Minister des Äußeren bei der provisorischen Regierung. Ein Wahlgesetz, aus dessen Wirksamkeit eine neue Volksvertretung hervorgehen sollte, die einen Bundesvorstand zu ernennen hatte, u. ein neues Preßgesetz mit voller Freiheit wurde gegeben. Urquiza hatte den besten Willen, in Bezug auf politische Freiheit das Gegentheil von Rosas zu sein, sah sich aber sehr bald zur Ergreifung derselben Mittel genöthigt, um in der Beförderung der Wohlfahrt des Landes dem wahren Fortschritt zu huldigen. Als eine von der französischen Regierung zum Abschluß eines Vertrages mit der A. C. abgeordnete Gesandtschaft dort anlangte, fand sie ihn ungefähr ein halbes Jahr nach dem Sturze von Rosas mit derselben unumschränkten Gewalt bekleidet. Er hatte zur Feststellung einer neuen Verfassung die Gouverneurs der einzelnen Provinzen nach Santa Fé berufen, welche beschlossen, einen Verfassungsrath einzuberufen, der im Monat August die neue Verfassung berathen u. geben sollte; bis dahin sollte Urquiza dictatorische Gewalt ausüben. Die Volksvertretung zu Buenos Ayres widersetzte sich, wurde aber von Urquiza am 23. Juni aufgelöst. Mit der französischen Gesandtschaft langte zugleich eine englische an, um Handelsverträge abzuschließen. Durch eine Verfügung Urquiza's vom 31. Aug. 1852 wurden die bisher geschlossenen Flüsse Parana u. Paraguay, welche in den Platastrom einmünden, der Schifffahrt geöffnet, so daß die Provinzen, die bis dahin ihren Handel über Buenos Ayres vermittelten, nun unmittelbar mit dem Welthandel in Verbindung traten. Auch dadurch aber war Buenos Ayres vom Range einer Hauptstadt heruntergestiegen, daß die Provinzen den Dictator gegeben hatten, während ihn früher Buenos Ayres ernannte. Im Aug. trat die verfassungsgebende allgemeine Versammlung zusammen. Als aber Urquiza mit dem englischen u. französischen Gesandten die Stadt verlassen hatte, um nach Santa Fe abzureisen, erhoben sich die Generale Piran u. Madarriaga u. vertrieben mit Hülfe einiger aus den Provinzen Buenos Ayres u. Corrientes genommener Truppen die Anhänger Urquiza's, worauf die aufgelöste Volksvertretung wiederzusammentrat u. ihrem Vorsitzenden, General Pinto, die vollziehende Gewalt übertrug; da jedoch die übrigen Provinzen der A. C., worin die Gesinnungen der Gauchos überwiegen, ihrem Beispiele nicht folgten, so legte Pinto seine Würde bald nieder, u. an seine Stelle trat Alsina. Zu Anfang Novbr. zogen 2 Corps, das eine unter General Madarriaga, das andere unter General Hornos, aus, um Urquiza in Entre-Rios anzugreifen. Mitten in diesem Bürgerkriege erhoben sich Stimmen, die Parteien zu unterdrücken, die Schifffahrt zu benutzen, Straßen zu bauen u. Ackerbau, Handel u. Gewerbe zu beleben: als am 1. Decbr. 1852 in der Provinz Buenos Ayres neue Unruhen unter der Leitung des Kriegsministers José Maria Flores u. des Obersten Lagosausbrachen, durch welche Alsina gestürzt u. General Pinto wieder zum Gouverneur erhoben wurde, um eine Aussöhnung mit Urquiza anzubahnen. Alsdiese nicht erfolgte, verband sich Lagos mit Urquiza zur Belagerung von Buenos Ayres. Die Stadt wurde zur See u. zu Lande eingeschlossen, widerstand aber tapfer. Während der Zeit hatte der Verfassungsrath zu Santa Fé die neue Bundesverfassung vollendet (1. Mai 1853), welche von Urquiza in Kraft gesetzt wurde, den Grundsatz der freien Flußschifffahrt bestätigte u. die Einwanderung sehr begünstigte. Urquiza hatte unterdessen einen Nordamerikaner, Coe, an die Spitze seiner Flotte gestellt, der den feindlichen Admiral im Juni schlug, darauf aber für eine Geldsumme die siegreiche Flotte an die Regierung der Provinz Buenos Ayres auslieferte. Außerdem gelang es einem argentinischen Flüchtling, General Flores, nicht nur die Provinz Buenos Ayres gegen Urquiza zu bewaffnen, sondern auch einen großen Theil seiner Truppen zum Abfall zu verleiten, so daß er die Belagerung aufheben u. nach Entre-Rios fliehen mußte. An die Stelle des, während der Belagerung gestorbenen Generals Pinto wurde in Buenos Ayres Pastor Obligado zum Gouverneur gewählt. Der Congreß zu Santa Fé blieb versammelt, u. sämmtliche Argentinische Staaten, außer Buenos Ayres, erklärten sich für Urquiza, den sie am 20. Novbr. 1853 zu ihrem constitutionellen Dictator ernannten, u. der in dieser Eigenschaft mit England, Nordamerika u. Frankreich neue Verträge in Betreff der Aufrechterhaltung der freien Schifffahrt auf den argentinischen Flüssen abschloß, deren Gültigkeit jedoch Buenos Ayres nicht anerkannte. Vom 1. Jan. 1854 an trat in Buenos Ayres ein neuer Zolltarif in Kraft, wonach die Einfuhrzölle ermäßigt u. die Ausfuhrzölle bedeutend erhöht wurden. Aber der Congreß zu Santa Fé u. Urquiza erkannten auch die Selbständigkeit von Buenos Ayres nicht an, sondern am 5. März 1854 erschien Urquiza vor dem Congreß u. legte den Eid als Präsident sämmtlicher Staaten der A. C. ab. Am 22. Octbr. 1854 wurde in Parana, was zum Regierungssitz erhoben wurde, bis Buenos Ayres wieder zum Bunde getreten sein würde, die erste gesetzgebende Versammlung[695] nach der neuen Verfassung eröffnet. Urquiza legte einen Rechenschaftsbericht vor, wobei er in Bezug auf die äußeren Verhältnisse der Conföderation eines mit Portugal u. eines mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika abgeschlossenen Handelsvertrages erwähnte u. den Wunsch aussprach, ähnliche Verbindungen mit anderen Regierungen anzuknüpfen. Im Herbst wurde die Provinz Buenos Ayres von einigen Flüchtlingen angegriffen, jedoch stellte Urquiza jede Gemeinschaft mit diesem Unternehmen in Abrede u. sendete vielmehr im Decbr. 1854 Bevollmächtigte mit Friedensvorschlägen nach der Stadt Buenos Ayres. Ein vorläufiger Versöhnungsvertrag vom 20. Decbr. bestimmte den gütlichen Austrag einer etwa zwischen der Regierung von Buenos Ayres u. derjenigen des Urquiza entstehenden Mißhelligkeit; u. am 8. Jan. 1855 vereinbarten die Bevollmächtigten beider Regierungen einen zweiten Vertrag, worin sie sich gegenseitig die Unverletzlichkeit u. Untheilbarkeit ihres Gebietes gewährleisteten u. sich zu gemeinschaftlicher Abwehr verpflichteten, namentlich auch gegen die Indianerstämme. Die früher allen 13 Provinzen gemeinschaftlich gegebenen Gesetze sollten in Kraft bleiben, beide Staaten eine gemeinschaftliche Seeflagge haben, gegenseitige Zollfreiheit bestehen u. die Pässe im Namen beider Regierungen ausgefertigt werden. Es waren also dem Auslande gegenüber zwischen Buenos Ayres u. den übrigen Staaten der A. C. wieder bundesrechtliche Verhältnisse hergestellt, u. seit dieser Zeit Schifffahrt u. Handel im Aufschwung begriffen. Man suchte durch Errichtung von Freihäfen u. Herabsetzung von Zöllen fremde Capitalien u. Arbeitskräfte herbeizuziehen. Aber die Eintracht währte nicht lange. Zu Anfang Decbr. 1855 traten zwar Bevollmächtigte Urquiza's u. Obligado's zu Parana zusammen, um über eine größere Annäherung zu verhandeln; während aber von der einen Seite verlangt wurde, Buenos Ayres sollte sich ohne Vorbehalt den übrigen Bundesstaaten wieder anschließen, u. auf der anderen Seite Buenos Ayres die Vortheile, in deren Besitz es war, nicht aufgeben wollte, fielen einige argentinische Flüchtlinge von Montevideo aus in Buenos Ayres ein, um die Vereinigung zu erzwingen. Sie wurden geschlagen, die Bevollmächtigten gingen auseinander, u. die Verträge vom 20. Decbr. 1854 u. 8. Jan. 1855 wurden von beiden Seiten für aufgehoben erklärt. Buenos Ayres, an der Mündung des Plata gelegen, hat seit alten Zeiten Handel, Schifffahrt, Geld, während die übrigen Staaten durch die freie Flußschifffahrt sich alles dies erwerben wollen u. sich meist mit Papiergeld begnügen müssen. Im J. 1854 hatte der Staat Buenos Ayres bei einer Bevölkerung von 290,000 Seelen auf 16,000 QM. für 75 Mill. Frcs. Landesproducte ausgeführt, u. es waren 781 Seeschiffe mit 175,356 Tonnengehalt eingelaufen u. ebensoviel ausgelaufen. Er bedarf aber bei der geringen Bevölkerung der Hülfe der übrigen Staaten gegen die Angriffe von Seiten der kriegerischen Indianer, von denen die Truppen der Republik Buenos Ayres unter General Hornos im Octbr. 1855 u. später wiederholt geschlagen worden sind, so daß sich die Regierung, welche von den übrigen Staaten keine Hülfe bekommt, genöthigt gesehen hat, im Herbste 1856 mit den Indianern einen Vertrag abzuschließen, den letzteren einen Tribut für Aufrechthaltung des Friedens zuzusagen. Die Regierung von Parana bemühte sich dagegen, durch freundschaftliche Verhältnisse mit England, Nordamerika, Frankreich u. Brasilien die herrlichen Wasserstraßen auf dem Uruguay, Parana, Salado, Bermejo, Pilcomayo, Tercero u. Paraguay nutzbar zu machen u. die weiten Strecken fruchtbarer Ländereien zu bevölkern.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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