Aufsantz

Aufsantz

Aufsantz 1) Zierrath, die auf ein Gebäude, einen Schrank, Ofen, eine Tafel (Tafel-A.) etc. gesetzt wird; 2) so v.w. Kopfputz; 3) (Artill., Hausse), das Instrument, welches zum Richten der Kanonen u. Haubitzen auf die verschiedenen Entfernungen dient. Früher waren es 4eckige, in Linien u. Zolle getheilte u. in diesen Entfernungen mit Löchern versehene Diopter von Metall od. Holz, die man auf den höchsten Punkt der Bodenfriese des Geschützes stellte, u. je nachdem der Schuß weiter od. näher tragen sollte, durch ein höheres od. niedrigeres Loch über das Korn nach dem Ziel visirte. Bei dem Feldgeschütz ist jetzt ein A. mit einem Charnier zum Aufklappen an die Bodenfriese befestigt, od. eine höher u. niedriger zu schraubende, in Viertelzolle getheilte Stange von Messing in das Bodenstück des Geschützes eingelassen, über welche weg durch ein oben angebrachtes Visir gezielt wird. Um auf ein Ziel zu richten, das weiter als die Kern- od. Visirschußweite vom Geschütz steht, muß A. genommen werden, u. zwar um so mehr, je weiter man schießen will, daher Aufsatzschuß, so v.w. Elevationsschuß. 1/2 Zoll mehr A. verlängert in der Regel die Schußweite um 100 Schritt, u. die größte Schußweite wird durch den höchsten A. (3–5 Z. bei Feldgeschütz) erreicht.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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