Bechstein

Bechstein

Bechstein, 1) Joh. Matthias, geb. 1757 zu Waltershausen bei Gotha, studirte in Jena Theologie u. Naturwissenschaften, wurde 1785 Lehrer zu Schnepfenthal u. eröffnete 1795 auf dem Freigut Kemnatebei Waltershausen eine Forstlehranstalt, zugleich stiftete er die Societät der Forst- u. Jagdkunde, wurde 1800 Director der Forstakademie zu Dreißigacker u. später Mitglied der Kammer u. des Oberforstcollegiums; er st. daselbst 1822 als geheimer Kammer- u. Forstrath u. schr.: Naturgeschichte Deutschlands, Lpz. 1789–95, 4 Bde. (2. Aufl. 1801–09); Naturgesch. des In- u. Auslandes, ebd. 1792–97, 2 Bde.; Abbildungen naturhistorischer Gegenstände, ebd. 1793–1810, 8 Bde., 2. A. 1816–23, 6 Bde.; Naturgesch. der Stubenvögel, Gotha 1794,4. A. 1840 von Lehmann; Naturgesch der schädlichen Waldinsecten, Nürnb. 1797 u. 1800; Diana, eine periodische Schrift, Waltersh. 1797–1816, 4 Bde.; Handbuch der Forstwissenschaft, Nürnb. 1801–09 (unvollendet); Ornithologisches Taschenbuch von u. für Deutschland, Lpz. 1802–12, 3 Bde.; Forstbotanik, Erf. 1810, 5. A. 1841 f. von Behlen; Forstinsectologie, Gotha 1818; Forst- u. Jagdwissenschaft, ebd. 1818–21, 5 Bde., fortgesetzt von Laurop; übersetzte noch Lathams Übersicht der Vögel, Nürnb. 1793–1810, 8 Bde.; Lacepède's Naturgeschichte der Amphibien etc., Weim, 1800–1802, 5 Bde. 2) Ludwig, Neffe des Vor., geb. 1801 im Meiningischen, früher Apotheker, studirte seit 1828 Philosophie u. Geschichte in Leipzig u. München u. wurde 1831 Bibliothekar der Cabinets- u. der öffentlichen Bibliothek in Meiningen. Er gründete den Hennebergischen alterthumsforschenden Verein, dessen Director er wurde. Er schr.: Sonettenkränze, Amst. 1828; Die Weissagung der Libussa (historisches Gemälde), Stuttg. 1829, 2 Bde., 2. A. 1841; Die Haimonskinder, ebd. 1830; Erzählungen u. Phantasiestücke, ebd. 1833, 4 Bde.; Der Todtentanz (Gedicht), 1831; Arabesken, 1832, 2. A. 1841; Der Sonntag, ebd. 1832; Das tolle Jahr, Stuttg, 1832, 3 Bde.; Faustus, Lpz. 1833; Der Fürstentag, Frankf. 1834; Luther, ebd. 1834; Novellen u. Phantasieblüthen, 1835; Gedichte, ebd. 1836; Fahrten eines Musikanten, Schleus. 1836 f., 3 Bde.; Sagenschatz u. Sagenkreis des Thüringerlandes, Mein. 1835–38, 4 Bde.; Aus Heimath u. Fremde (Erzählungen), Lpz. 1839, 2 Bde.; Fliegende Blätter (Gedichte), Münch. 1839; Grumbach, Hildb. 1839 f., 3 Bde.; Clarinette (Seitenstück zu den Fahrten eines Musikanten), Lpz. 1840, 3 Thle.; Philidor (Erzählung), 1842; Liebenstein u. Altenstein, Gotha 1842; Sagenschatz des Frankenlandes, 1. Bd., Würzb. 1842; Thüringen in der Gegenwart, ebd. 1843; Deutsches Mährchenbuch, 7. A. 1848; Ein dunkles Loos (Volkserzählung), 3 Thle. Nürnb. 1850; Wollen u. Werden, Deutschlands Burschenschaft u. Burschenleben, Halle 1850, 2 Bde.; gab heraus: Otto von Botenlauben, 1845; Deutsches Museum für Geschichte etc., Jena 1842, 2 Bde., u. das Taschenbuch Perlen, Nürnb. 1851; Volkserzählungen, Altenb. 1853; Romantische Mährchen u. Sagen, ebd. 1855.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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