Neumark [2]

Neumark [2]

Neumark, Georg, geb. 6. März 1621 zu Langensalza in Thüringen, studirte seit 1643 in Königsberg die Rechte u. widmete sich nebenbei der Dichtkunst, war 1649–50 in Thorn, dann in Hamburg, wo er erst in großer Dürftigkeit lebte, nachher aber für den schwedischen Residenten Rosencrantz (Rosenhan) arbeitete; nach Kurzem kam er als Hauslehrer zu dem Amtmann Stephan Henning nach Kiel, ging 1651 nach Weimar, wo er Anstellung als Kanzleiregistrator u. Bibliothekar erhielt u. in die Fruchtbringende Gesellschaft trat, deren Erzschreinhalter (Secretär) er wurde u. in welcher er den Namen Ƈder Sprossendeű führte. Er war zuletzt Archivsecretär, auch kaiserlicher Hof- u. Pfalzgraf u. st. 8. Juli 1681 in Weimar. Er war Dichter, Componist u. Virtuos auf der Viola da gamba; sein berühmtestes Kirchenlied ist: Wer nur den lieben Gott läßt walten, welches er dichtete, da er als Hauslehrer nach Kiel kam (nicht, nach der gewöhnlichen Meinung, als er seine aus Noth in Hamburg versetzte Viola wieder einlösen konnte). Er schr.: Poetisches musikalisches Lustwäldlein, Hamb. 1652, mit Zusätzen als Fortgepflanzter musikalisch-poetischer Lustwald, Jena 1657, 3 Thle.; Tägliches Abendopfer, 1668; Geistliche Arien, Weim. 1675; Neusprossender deutscher Palmbaum (Geschichte der Fruchtbringenden Gesellschaft), Nürnb. 1670. Eine Auswahl seiner Gedichte enthält W. Müllers Bibliothek deutscher Dichter Bd. 11, Lpz. 1838.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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