Nickel [2]

Nickel [2]

Nickel (Niccolum), chemisches Zeichen Ni, Atomgewicht = 29,6 (H = 1), 369,33 (O = 100), ein dem Kobalt sehr ähnliches u. von diesem in der Natur fast stets begleitetes Metall, es findet sich nicht häufig; gediegen kommt es nur im Meteoreisen vor; das wichtigste Nickelerz ist der Kupfernickel, eine Verbindung von N. mit Arsen, Ni2 As, welche eine kupferrothe Farbe besitzt u. daher früher für ein Kupfererz gehalten wurde, wegen der vergeblichen Versuche aber, Kupfer aus ihm zu gewinnen, diesen Spottnamen erhielt; in diesem wies Cronstedt 1751 das N. als ein eigenthümliches Metall nach. Außerdem findet sich das N. im Nickelglanz, Nickelantimonglanz, Haarkies u. in der Nickelblüthe, in Schweden findet sich das N. in einem mächtigen Lager als Schwefelnickel im Magnetkies bei Klesva in Småland. Im Großen gewinnt man das N., zur Bereitung des Neusilbers, aus der Kobaltspeise, man vermischt dieselbe mit Kohle, röstet sie in Flammenösen, um den größten Theil des Arseniks zu entfernen, u. schmilzt sie dann mit kohlensaurem Natron u. Salpeter; aus dieser geschmolzenen Masse wird das. arsensaure Alkali durch Wasser ausgelaugt, der Rückstand, welcher wesentlich aus Nickeloxydul besteht, durch Glühen mit Kohle reducirt u. das reducirte Metall unter einer Decke von bleifreiem Glase zusammengeschmolzen. Im Kleinen erhält man das N. rein durch Glühen von oxalsaurem Nickeloxydul. Das N. ist fast silberweiß, dehnbar, stark magnetisch, etwas leichter schmelzbar als Kobalt, feuerbeständig, verändert sich nicht an der Luft, läuft beim Erhitzen bunt an u. entzündet sich in der Weißglühhitze; sein specifisches Gewicht ist 8,8. Aus seinen Oxyden kann es leicht durch Kohle u. Wasserstoff reducirt werden. In Salpetersäure ist es leicht, in Salzsäure u. Schwefelsäure nur langsam löslich; die Lösungen sind grün, wie auch die meisten seiner Verbindungen. Man benutzt das N. zur Bereitung von Neusilber. Verbindungen des N.: A) Mit Sauerstoff: a) Nickeloxydul, Ni O, wird erhalten durch Glühen von salpetersaurem u. kohlensaurem Nickeloxydul, u. durch Glühen von N. mit Salpeter. Nickeloxydulhydrat, Ni O, HO, entsteht beim Fällen einer Nickeloxydullösung mit Kalilauge als grüner Niederschlag, welcher sich in Ammoniak mit röthlichblauer Farbe auflöst u. durch Erhitzen in wasserfreies Oxydul übergeht. Das wasserfreie Nickeloxydul ist ein aschgraues Pulver, leicht löslich in Mineralsäuren mit schön grüner Farbe, leicht zu Metall reducirbar. Die Salze des Nickeloxyduls sind meist schön grün u. geben ebenso gefärbte Auflösungen, wasserfrei sind sie gewöhnlich gelb. Die Lösungen geben mit ätzenden Alkalien einen grünen Niederschlag von Nickeloxydulhydrat, welcher in Ammoniak mit röthlich blauer Farbe löslich ist; Kalilauge, in großem Überschuß angewendet, fällt aus dieser ammoniakalischen Lösung Nickeloxydulhydrat. Kohlensauere Alkalien geben einen hellgrünen Niederschlag von basisch kohlensaurem Nickeloxydul. Oxalsäure u. saures oxalsaures Kali fällen nach einiger Zeit das N. fast vollständig als oxalsaures Nickeloxydul, welches in Ammoniak löslich ist u. sich aus dieser Lösung beim Stehen an der Luft wieder abscheidet. Auf dieses Verhalten des Nickeloxyduls gegen Oxalsäure u. Ammoniak gründet sich eine Methode zur Trennung des N. vom Kobalt. Schwefelwasserstoff u. Schwefelammonium verhalten sich wie gegen Kobalt. b) Nickeloxyd, Ni2O3, erhält man als Hydrat in Form eines schwarzen Pulvers neben Nickelchlorür, wenn man Nickeloxydulhydrat in Wasser suspendirt u. Chlorgas durch die Flüssigkeit leitet; wasserfrei erhält man es, wenn salpetersaures Nickeloxydul unterhalb der Glühhitze zersetzt wird. B) Mit Chlor: Nickelchlorür, NiCl, goldgelbe glänzende Krystallschuppen, bildet sich beim Erhitzen von sein zertheiltem N. in einem Strom von trockenem Chlorgas; es sublimirt in höherer Temperatur; in Wasser löst es sich nur nach langer Berührung mit demselben mit grüner Farbe. Wasserhaltiges Nickelchlorür scheidet sich in grünen Krystallen ab, wenn man eine Auflösung von Nickeloxydul in Salzsäure abdampft. Ammoniak wird von Nickelchlorür in großer Menge absorbirt, indem sich eine weiße Verbindung von Ammoniak mit Nickelchlorür bildet, NiCl + 3 NH3; dieselbe erhält man auch in großen hellblauen Octaëdern krystallisirt beim Erkalten einer ammoniakalischen Lösung von Nickelchlorür. C) Mit Brom: Nickelbromür, NiBr, dem vorigen ähnlich u. analog diesem durch Erhitzen von seinzertheiltem N. im Bromdampf erhalten, bildet mit Ammoniak Nickelbromürammoniak, NiBr + 3 NH3. D) Mit Jod: Nickeljodür, Ni J, sublimirt in eisenschwarzen stark glänzenden Blättchen, wenn man sein vertheiltes N. in Joddampf erhitzt u. die erhaltene Masse stärker erhitzt. Wasserhaltiges Nickeljodür erhält man durch vorsichtiges Verdampfen einer wässerigen Lösung des wasserfreien Nickeljodürs od. einer Lösung von Nickeloxydulhydrat in Jodwasserstoffsäure in blaugrünen, sehr zerfließlichen Säulen. E) Mit Schwefel, Schwefelnickel, Nickelsulphuret, NiS, entsteht als braunschwarzer Niederschlag durch Fällen einer Nickellösung mit Schwefelammonium; beim Zusammenschmelzen von N. mit Schwefel erhält man es als metallglänzende, graugelbe Masse; kommt in der Natur als Haarkies vor. Nickelbisulphuret, Ni S2, eisenschwarz, durch Glühen von kohlensaurem Nickeloxydul mit Schwefel u. kohlensaurem Kali erhalten, findet sich in der Natur mit Arsennickel verbunden im Nickelglanz. F) Mit Phosphor. Phosphornickel ist der entsprechenden Kobaltverbindung ähnlich, das N. wird durch Phosphor silberweiß u. spröd. G) Mit den übrigen Elementen vereinigt sich das N. zu Verbindungen, welche denen des Kobalts ganz ähnlich sind. H) Mit anderen Metallen bildet das N. ausgezeichnete Legirungen, von denen das Neusilber (Argentan) ausgedehnte Verwendung findet. Eine Legirung von 33 Theilen Eisen u. 1 Theil N. ist weiß, ebenso dehnbar u. rostet weniger leicht als Eisen. Das Meteoreisen ist hauptsächlich eine Legirung aus Eisen u. N.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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