Nieder-Seine

Nieder-Seine

Nieder-Seine (fr. Seine inférieure, spr. Sähn ängserriör), Departement im nördlichen Frankreich; grenzt an den Kanal (La Manche) u. die Departements Somme, Oise, Eure u. Calvados; 109,75 QM.; gebildet aus den Landschaften Roumois, Vezin-Normand, Caux u. Bray (letztere beiden früher zur Normandie gehörig). Die Küste hat außer der Seinemündung keine Buchten, außer dem Cap Hève keine Vorsprünge; das Land ist hügelig, sehr fruchtbar, hat schöne Waldungen u. gehört zu den reichsten, bevölkertsten u. gewerbthätigsten Theilen Frankreichs; Producte: Hausthiere, Wild, viel Fische, Bienen, Getreide, Gartenfrüchte, Färber- u. Olgewächse, Obst, Holz, Seegewächse[938] (Tang zur Soda), Eisen, Steinkohlen, guten Thon, Kreide, Mineralwasser; Fluß: die Seine, die hier mündet, durch ihre Schiffbarkeit den Handel hebt u. hier nur unbedeutende Flüsse (Anbette) an sich zieht, so wie durch einige Küstenflüsse, als Durdane, Bethune, Yeres, Bresle; Klima veränderlich, durch Nordwinde kälter, durch Westwinde regnerisch; Hauptbeschäftigung: Ackerbau, ausgedehnte Viehzucht (mit reichlichem Gewinn an Butter u. Käse), Obstbau (mit Benutzung zu Cider), Fischerei (auch Härings- u. Austerfang), bedeutende Industrie in Baumwollen-, Wollen-Leinwand-, Leder-, Thonwaaren etc., ferner Schiffbau, Schifffahrt, Handel. Die Paris-Rouen-Havrer Eisenbahn mit der Zweigbahn Rouen-Dieppe durchschneiden das Departement. Eintheilung in die fünf Arrondissements: Rouen, Havre, Dieppe, Yvetot u. Neufchatel, mit 45 Cantonen u. (nach der Volkszählung von 1856) 769,450 Ew., normannischer Abkunft u. fast durchgehends katholisch; Hauptstadt: Rouen. Das Departement gehört zur zweiten Militärdivision u. zum ersten Militärobercommando (Paris).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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