Copaifĕra

Copaifĕra

Copaifĕra (C. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Papilionaceae-Caesalpinieae, 1. Ordn. 10 Kl. L. Arten: C. Jacquini (C. officinalis Jacq. ), C. guianensis Desf., C. bijuga Willd., mit mennigrothem Holze, C. nitida Mart., C. multijuga Hayn, C. Jussieui Hayn, C. laxa Hayn, C. Langsdorfii Desf., C. coriacea Mart., C. glabra Vog. u.a., Bäume in Südamerika, in Brasilien, auf den Antillen etc. Von ihnen erhält man durch Einschnitte u. Anbohren des Stammes den Copaivabalsam (Balsamum copaivae, B. de copaiva); derselbe ist meistens hellgelb, dickflüssig, von unangenehmem Geruch u. scharfem, bitterem Geschmack, spec. Gewicht 0,975–0,997; nach längerem Aufbewahren wird er fester; er ist unlöslich in Wasser, mit Alkohol u. Äther mischbar, leicht löslich in Ätzammoniak, aus welcher Lösung sich ammoniakfreie Krystalle ausscheiden, u. löst Magnesia leicht auf; er enthält a) ein sauerstofffreies Öl, das Copaivalöl, C10H8; dieses erhält man durch Destillation des Copaivabalsams für sich od. mit Wasser, ist farblos, dünnflüssig, von aromatischem Geruch, siedet bei 250°, spec. Gewicht 0,885, ist mit Alkohol u. Äther mischbar; Salpetersäure verwandelt es in einen harzartigen, festen Körper; Salzsäure verbindet sich mit ihm zu Copaivacampher (festes, chlorwasserstoffsaures Copaivaöl), C10H8, HCl, der in farblosen Prismen krystallisirt; er bildet sich neben einem flüssigen, dunkel gefärbten Körper, wenn man trockenes, salzsaures Gas auf Copaivaöl einwirken läßt; b) ein indifferentes Herz; es ist schmierig u. leicht löslich in Alkohol u. Äther; man erhält es aus dem Rückstande bei der Destillation des Copaivabalsams mit Wasser, indem man denselben mit Steinöl behandelt, welcher die Copaivasäure löst u. das Harz zurückläßt; c) Copaivasäure (saures Copaivaharz), C40H30O4, krystallisirt in farblosen, weichen Prismen, die an der Luft trübe werden u. leicht löslich in Alkohol, Äther u. Ölen sind; man gewinnt diese Säure aus dem Copaivabalsam, indem man durch Destillation das Copaivaöl entfernt u. den Rückstand mit Steinöl extrahirt. Der Copaivabalsam wirkt als Heilmittel schweißerregend u. urintreibend u. wird darum bei Krankheiten der Urinwege, bei Tripper (zu 20–30 Tropfen in einem schleimigen Tranke) genommen; auch kann man ihn mit Magnesia zu Pillenmasse verarbeiten Sein widerlicher, bei länger fortgesetztem Gebrauch Ekel u. Brechen erregender Geschmack wird durch Einhüllung in Kapseln (Copaivkapseln, Capsules gelatineuse au baume de Copahu) von Gelatine, die ganz verschluckt erst im Magen durch Erweichung der Gelatine ihren: Inhalt ergießen, selbst zweckmäßig umgangen. Oft entsteht nach längerem Gebrauch Nesselfriesel auf der Haut. Äußerlich dient er wie andere balsamische Mittel. Auch wird er in der Ölmalerei u. zur Bereitung von Firnissen angewendet.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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