Elisabeth [1]

Elisabeth [1]

Elisabeth (hebr., weiblicher Vorname, so v.w. Gott ist mein Eid, Verheißung, russisch: Jelisawet, abgekürzt: Elsbeth, Elise, Liese, Isabella, [span.], Betty, Betsy, Peppi, Elly [engl.], Babet [franz.]). I. Biblische Person. 1) E., Frau des Priesters Zacharias, Mutter Johannis des Täufers, welchen sie noch in hohem Alter gebar. II. Heilige. 2) St. E., so v.w. Elisabeth 49). 3) St. E., so v.w. Elisabeth 51). 4) St. E., 1140 Äbtissin des Benedictinerklosters Schönau im Erzbistum Trier; kränklich u. nervenschwach, gerith sie oft in Verzückungen, bes. während des Gottesdienstes; sie starb 1165, nach And. 1146; Tag: 18. Juni (doch ist sie nicht vom Papst kanonisirt worden). Ihre Verzückungen gab ihr Bruder, Abt zu St. Florini, u. der Cisterzienser Roger in 7 Büchern heraus.

III. Fürstinnen. A) Kaiserinnen: a) Von Deutschland : 5) E. von Burgund, Gemahlin Rudolfs von Habsburg, so v.w. Agnes 3). 6) E., Tochter des Herzogs Meinhard von Kärnten, seit 1282 Gemahlin des Kaisers Albrecht I.; stiftete an dem Orte, wo ihr Gemahl 1308 ermordet worden war, das Kloster Königsfeld u. st. 1313 zu Wien; sie gebar ihrem Gemahl 11 Kinder; Österreich erwarb durch sie Kärnten u. Tyrol. 7) E., Tochter des Herzogs Bogislaw von Stettin; seit 1365 vierte Gemahlin des Kaisers Karl IV. u. st. 1393; sie war so stark, daß sie Eisenstäbe wie Holz zerbrach; sie war Mutter des Kaisers Sigismund. 8) E., Tochter des Kaisers Sigismund, erbte von diesem Böhmen, wurde 1422 Gemahlin des Kaisers Albrecht II., von welchem sie, nach dessen Tode, Ladislaus gebar, seit 1439 Witwe u. Regentin von Böhmen u. Ungarn, st. 1442 zu Raab. 9) E. (Isabella) von Portugal, Tochter Emanuels, Königs von Portugal, geb. 1503, vermählt mit Kaiser Karl V. zu Sevilla u. st. 1539; sie war Mutter des Königs Ferdinand II. von Spanien. Der Anblick ihres vom Tode entstellten, einst so schönen Gesichts, vermochte den Herzog von Candia, Franz von Borgia, in ein Kloster zu gehen. 10) E. Christine, Tochter des Herzogs Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. 1691; wurde 1707 katholisch u. heirathete 1708 den König Karl von Spanien, nachmaligen Kaiser Karl VI.; sie wurde 1740 Witwe u. st. 1750; Maria Theresia war ihre Tochter. b) Von Österreich: 11) E. Amalie Eugenie, zweite Tochter des Herzogs Max in Baiern, geb. 24. Decbr. 1837, vermählt seit 24. April 1854 mit Franz Joseph, regierendem Kaiser von Österreich. c) Von Rußland: 12) E. Petrowna, Tochter Peters d. Gr. u. Katharinas I., geb. 1709; wurde von Katharina zur Nachfolgerin ihres Sohnes, Peter II., bestimmt, der Senat aber erklärte nach dessen Tode die verwitwete Herzogin von Kurland, Anna, Nichte Peters d. Gr., zur Kaiserin, welche, als sie 1741 starb, den Sohn des Prinzen Anton Ulrich von Wolfenbüttel, Iwan, zum Nachfolger unter der Regentschaft von Biron ernannte. Biron wurde durch Münnich verdrängt u. des neuen Kaisers Mutter, Anna, zur Regentin erklärt, E. aber ließ am 6. Decbr. 1741 durch eine von Lestocq u. le Chetardie geleitete Verschwörung die Regentin u. den jungen Kaiser gefangen nehmen, erklärte diesen als wahnsinnig des Throns für verlustig u. setzte ihn in Schlüsselburg gefangen, verbannte dessen Eltern, rief Biron zurück u. erklärte sich zur Kaiserin; über ihre Regierung s.u. Russisches Reich (Gesch.) E. starb 5. Januar 1762; sie war schön, von Natur sanft u. gütig, doch indolent u. eifersüchtig auf andere Schönheiten neben ihr; nach ihrem Tode fanden sich 30,000 Kleider vor; sie war heimlich mit ihrem Oberjägermeister, Alexis Rasumowsky, vermählt, welchem sie 2 Söhne u. 1 Tochter gebar; ihr Nachfolger war Peter III. 13) E. Alexiewna (vor dem Louise Marie Auguste) Tochter des Erbprinzen Karl von Baden, geb. 24. Jan. 1779, vermählt 9. Octbr. 1793 mit Kaiser Alexander I.; mildthätig u. leutselig. Sie begleitete ihren Gemahl 1925 nach Taganrog, wo derselbe[643] starb; sie selbst starb, auf der Rückreise nach Petersburg, 16. Mai 1826 in Bjelew bei Kaluga.

B) Königinnen: a) Von Böhmen: 14) E. zweite Tochter des Königs Wenzel II. von Böhmen, heirathete 1310 Johann von Luxemburg, welcher durch sie 1311 König von Böhmen wurde; sie starb 1330, s. Böhmen (Gesch.) V.; sie war die Mutter Kaiser Karls IV. b) Von Dänemark: 15) E., Tochter Philipps von Österreich u. Johannens von Castilien, geb. 1501 in Brüssel; seit 1515 Gemahlin des Königs Christian II. von Dänemark; 1520 Witwe geworden, ging sie zu ihrem Bruder, Kaiser Karl V., u. starb 1526 zu Gent. c) Von England: 16) E. von Angoulème, Tochter des Grafen Aimar von Angoulème, war Anfangs an Graf Hugo X. von Mark verlobt u. wurde 1200 dritte Gemahlin des Königs Johann ohne Land von England. Nach dessen Tode (1214) heirathete sie 1217 ihren ersten Bräutigam Hugo u. st. 1245. 17) E., Tochter Philipps des Schönen von Frankreich u. Johannens von Navarra, geb. 1292; seit 1308 Gemahlin des Königs Eduard II. von England; sie unterhielt eine verbotene Liebe mit dem Grafen Mortimer von la Manche u. folgte demselben, als er aus England entfloh, unter dem Vorwand, den Frieden zwischen Frankreich u. England zu vermitteln. 1326 kehrte sie mit Hülfstruppen des Grafen Wilhelm von Hennegau nach England zurück, stieß ihren Gemahl vom Throne u. ließ ihn ermorden, s. England (Gesch.). Ihr Sohn Eduard III. ließ 1330 Mortimer ermorden u. verdannte E. aufs Land, wo sie 1357 starb. 18) E., Tochter Karls VI. von Frankreich u. Isabellens von Baiern, seit 1395 zweite Gemahlin Richards II. von England; sie kehrte nach dessen Tode 1401 nach Frankreich zurück u. heirathete 1406 Karl, Grafen von Angoulème, nachmaligen Herzog von Orleans, u. starb 1409. 19) E. Woodville, Tochter Sir Richard Woodville's, Hofdame bei Heinrichs VI. Gemahlin Margaretha, vermählte sich mit Sir Johann Gray, der aber 1455 blieb. Als Witwe lebte sie bei ihrer Mutter zu Graston in Buckinghamshire, u. hier lernte sie König Eduard IV. 1464 auf der Jagd kennen u. heirathete sie. E. erhob ihren Vater u. ihre Söhne erster Ehe zu den höchsten Ehren, erbitterte aber dadurch die Großen so gegen sich, daß sie sich 1470 vor ihnen in das Sanctuarium zu Westminster retten mußte; 1483 Witwe geworden u. nach der Entthronung ihres Sohnes Eduard V. von dessen Nachfolger Richard III. schimpflich behandelt, wurde sie 1488 von ihrem Schwiegersohn Heinrich) II. in ein Kloster geschickt, wo sie 1486 starb. 20) E., Tochter Eduards IV. u. der Vorigen, geb. 1466; Anfangs mit dem Dauphin von Frankreich, später mit Karl VIII. verlobt; da sie Richards III. Hand ausschlug, wurde sie gefangen gesetzt, endlich von Heinrich VII. befreit u. 1486 mit demselben vermählt, wodurch der Streit der Weißen u. Rothen Rose beendigt wurde; sie war Mutter Heinrichs VIII. u. starb 1603. 21) E., Tochter Heinrichs VIII. u. der Anna Boleyn, geb. 1533; von ihrer Schwester Maria wurde sie wegen der Anhänglichkeit an den Protestantismus gefangen gesetzt; wieder frei gelassen, hielt sie sich in Hatfield auf u. bestieg 1558 nach Marias Tode den Thron u. regierte bis 1603, wo sie am 24. März starb. Sie führte die Reformation in ganz England ein, entfaltete die materielle Blüthe Englands, ordnete die Finanzen u. beendigte die Kriege mit Frankreich u. Spanien. Ihre glorreiche Regierung befleckte sie durch die Hinrichtung der Maria Stuart, doch ließ sie deren Sohn Jakob zu ihrem Nachfolger auf den Thron wählen; s. England (Gesch.). Nie verheirathet, schenkte E. erst Robert Dudley, dann dem Grafen Essex ihre Gunst, Letztern ließ sie 1601 aber als Empörer hinrichten. Vgl. Geschichte der Königin E., aus dem Französischen, Berl. 1789–93, 6 Bde.; Regierungsgeschichte der Königin E., nach Hume, Tüb. 1805; L. Aikin, E. u. ihr Hof, Halberst. 1819, 2 Bde. d) Von Frankreich: 22) E., Tochter des Grafen Balduin V. von Hennegau u. Margarethens von Flandern, vermählt 1180 mit Philipp II. von Frankreich; sie mußte, weil sie ihre Vettern, die Grafen von Holland, gegen ihren Gemahl unterstützte, 1183 flüchten, kam aber bald wieder an den Hof u. st. 1190; sie war Mutter Ludwigs VIII. 23) E., Tochter des Königs Jakob I. von Aragon; geb. 1247, seit 1262 Gemahlin Philipps III. von Frankreich; begleitete ihren Gemahl 1270 auf dem Zuge nach Afrika u. st. 1271 auf der Rückkehr zu Cosenza durch einen Sturz vom Pferde. 24) E. (gewöhnlich Isabelle [Isabeau] von Baiern), s. Isabelle. 25) E. von Österreich, Tochter des Kaisers Maximilian II., geb. 1554, 1570 vermählt mit Karl IX. von Frankreich; 1574 Witwe geworden, kehrte sie nach Wien zurück u. starb hier 1592 in dem von ihr gestifteten Clarissenkloster. e) Von Jerusalem: 26) E., Tochter des Königs Amalrich I. von Jerusalem u. der Maria Komnena; von ihrem ersten Gemahl, Humfred III. von Thoron, 1191 geschieden, heirathete sie 1192 Konrad, Markgrafen von Montserrat, mit welchem sie von ihrem Schwager, Gui de Lusignan, das Königreich Jerusalem erbte; in demselben Jahre Witwe geworden, vermählte sie sich mit dem Grafen Heinrich von Champagne; 1197 heirathete sie in 4. Ehe Amalrich II. von Lusignan. f) Von Polen: 27) E., Tochter Ottos von Pilicza, Woiwoden von Sendomir; erst Gemahlin des Starosten Janezik, dann des Woiwoden Spitko von Metschin, hernach, da sich dieser wegen zu naher Verwandschaft von ihr schied, des Vincenz von Granow, u. nach dessen Tode 1417 dritte Gemahlin des Königs Wladislaw V. von Polen; sie starb 1425. 28) E., so v.w. Elisabeth 31) u. 32). g) Von Portugal, s. Isabelle. h) Von Preußen: 29) E. Christine,, Tochter des Herzogs Ferdinand Albert von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. 1715; wurde 1733 zu Salzdahlen mit Friedrich II. vermählt, der aber, da er sie nur auf Befehl seines Vaters geheirathet hatte, sie nicht liebte u. meist entfernt von ihr lebte. Dennoch ließ er sich, 1740 König geworden, nicht von ihr scheiden u. gab ihr fortwährend Beweise seiner hohen Achtung. Sie lebte nun meist auf dem Lustschlosse Schönhausen bei Berlin u. starb daselbst 13. Januar 1797; sie schr. (franz.) mehrere Schriften. 30) E. Luise, Tochter des Königs Max Joseph von Baiern, geb. 13. Novbr. 1801, Zwillingsschwester der Gemahlin des Königs Johann von Sachsen, vermählt 29. Novbr. 1823 mit dem damaligen Kronprinzen, jetzigem König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen; trat 5. Mai 1830 zur evangelischen Confession über. i) Von Spanien, s. Isabelle. k) Von Ungarn: 31) E. Tochter des Königs Wladislaw II. von Polen; vermählt[644] 1320 (1319) mit Karl I. (Karobert) von Ungarn. Sie hatte ihr Hoffräulein, Clara Feliciar, ihrem Bruder Kasimir, nachmaligem König von Polen, in die Hände gespielt, u. dieser entehrte dieselbe mit Gewalt; Clara's Vater, ein Magnat, überfiel E. bei einem Mahle, um sie zu tödten, schnitt ihr 4 Finger ab u. verwundete ihren Gemahl, wurde aber von der Wache niedergestoßen. Die unglückliche Clara wurde verstümmelt u. so dem Volke ausgestellt. Nach Karoberts Tode 1342 übernahm E. die Regierung über Ungarn u. Polen u. st. 1380. Sie war Mutter des Königs Ludwig d. Gr. von Polen u. Ungarn. 32) E. von Bosnien, Tochter des Königs Stephan von Bosnien; 1363 zweite Gemahlin des Königs Ludwig I. von Ungarn u. Polen, übernahm nach dessen Tode 1382 die Regentschaft über ihre Tochter Maria u. wurde 1385 vom König Karl von Neapel mit ihrer Tochter entthront, kehrte aber nach dessen Ermordung 1386 auf den Thron zurück; indeß der Statthalter von Kroatien, Johann Horowath, ein Anhänger Karls, ließ sie 1387 in dem Schlosse Haras überfallen u. setzte sie fest. Nach Einigen ließ er sie später ersäufen, nach Anderen starb sie im Gefängniß. 33) s. Elisabeth 8). 34) E., Tochter des Königs Sigismund von Polen, geb. 1521; vermählt 1539 mit Johann von Zapolya, König von Ungarn den sie jedoch schon 1540 wieder verlor; gegen Ferdinand von Österreich rief sie den Sultan Soliman zu Hülfe, dieser bemächtigte sich aber Ofens u. nothigte E. zur Flucht nach Siebenbürgen, das sie jedoch an Ferdinand überlassen mußte; sie erhielt es aber 1559 wieder, ohne deshalb die Regierung vor ihrem Tode (1586) an ihren Sohn Johann Sigismund (Stephan) abzutreten.

C) Andere Fürstinnen: a) Markgräfin von Brandenburg-Ansbach: 35) E., jüngste Tochter von Augustus, Earl of Berkeley, geb. 1750; vermählte sich mit Lord Craven u. gebar demselben 7 Kinder; durch die Intriguen einer Maitresse von ihm getrennt, lebte sie an den Höfen zu Berlin, Wien, Florenz, Petersburg, Rom u. Ansbach, wurde die Freundin des Markgrafen Christian von Ansbach, heirathete denselben 1791 nach dem Tode der Markgräfin, bewog ihn zur Abtretung seines Landes an Preußen u. lebte, 1793 zur Prinzeß von Berkeley erhoben, mit ihm in England, nach seinem Tobe 1806 abwechselnd in England u. Neapel u. starb 3. Januar 1828 bei Neapel. Sie schrieb 6 Schauspiele (von 1778–1802); riefe, u. Aufl. 1814; Memoiren, Lond. 1825, 2 Bde. b) Herzogin von Burgund: 36) E., Tochter des Königs Johann I. von Portugal, seit 1429 dritte Gemahlin des Herzogs Philipp des Guten von Burgund, st. 1472; ihr Sohn war Karl der Kühne. c) Gräfin von Elsaß u. Flandern:37) E. von Vermandois, Tochter Raouls des Alten von Vermandois, heirathete 1155 Philipp von Elsaß, Grafen von Flandern, u. erbte 1167 von ihrem Bruder Raoul dem Jüngern die Grafschaft Vermandois; sie st. 1183. d) Fürstin von Lippe: 38) E., Tochter des Prinzen Albert von Schwarzburg-Rudolstadt, geb. 1. Octbr. 1833 u. seit 17. April 1852 mit dem regierenden Fürsten Leopold von Lippe vermählt. e) Fürstin von Lucca n. Piombino: 39) E. (Elise), s Bonaparte 27). f) Herzogin von Luxemburg: 40) E. Tochter Johanns, von Görütz, Markgrafen der Lausitz; an sie versetzte um 1385 ihr Oheim, Kaiser Wenzel, das Herzogthum Luxemburg für 120,000 fl.; über ihre Regierung bis zur Abtretung Luxemburgs gegen ein Jahrgeld an Burgund s.u. Luxemburg (Gesch.). g) Landgräfin von Hessen: 41) E., Tochter Friedrichs des Gebissenen, um 1326 Gemahlin des Landgrafen Heinrich II. von Hessen: da der Bruder ihres Gemahls, Ludwig, sie beschuldigt hatte, mit einem v. Dalwig in vertrautem Verhältniß gestanden zu haben, verließ sie Kassel um 1339 u. begab sich zu ihrem Bruder, dem Markgrafen Friedrich dem Ernsthaften, nahm in Eisenach ihren Aufenthalt u. starb dort 1367. h) Regent in der Niederlande: 42) E. Clara Eugenia, Tochter des Königs Philipp II. von Spanien, geb. 1566; Anfangs an König Sebastian von Portugal versprochen, dann aber 1597 an Erzherzog Albert von Österreich vermählt; sie erhielt die Niederlande u. Franche-Comté zum Heirathsgut, mit der Bedingung, daß diese, im Fall sie kinderlos stürbe, an Spanien zurückfielen. Nach dem Tode ihres Gemahls trat sie 1622 die Regierung der Niederlande an, die sie bis zu ihrem Tode, 1633, führte; s. Niederlande (Gesch.). i) Großherzogin von Oldenburg: 43) E. Pauline Alexandrine, dritte Tochter des Herzogs Joseph von Sachsen-Altenburg, geb. 26. März 1826, vermählt seit 10. Febr. 1852 mit dem damaligen Erb-, jetzt regierenden Großherzog Peter von Oldenburg. k) Kurfürstin von der Pfalz: 44) E., Tochter des Königs Jakob I. von England, vermählte sich 1613 mit Friedrich V. von der Pfalz u. bewog denselben, die Krone von Böhmen anzunehmen (s. Friedrich V.); sie war Gegenstand der ritterlichen Minne des Herzogs Christian von Braunschweig u. st. 1632. Vermöge der auf sie begründeten Verwandtschaft kam ihr Enkel von weiblicher Linie, Georg I., Kurfürst von Hannover, auf den englischen Thron, l) Herzogin von Sachsen-Gotha: 45) E. Sophia, Tochter des Herzogs Johann Philipp von Altenburg, geb. 1619, war seit 1636 mit Herzog Ernst dem Frommen von Gotha vermählt u. st. 1680. m) Herzoginnen von Schlesien: aa) von Liegnitz: 46) E., Tochter des Kurfürsten Friedrich von Brandenburg; wurde 1436 an Ludwig II., Herzog von Liegnitz, vermählt; 1436 Witwe geworden, heirathete sie den Herzog Wenzel von Teschen u. st. 1449. Auf diese Heirath gründete Friedrich II. einen Theil seiner Ansprüche auf Schlesien; bb) von Teschen: 47) E. Lucretia, Tochter Adam Wenzels, Herzogs von Teschen, folgte ihrem Bruder Friedrich Wilhelm 1625 u. st. 1653. Mit ihr starb der Zweig Teschen des Piastischen Stammes aus. cc) von Öls: 48) E. Maria, Erbtochter des letzten Herzogs von Öls, Karl Friedrich, wurde 1647 an Herzog Sylvius Friedrich von Württemberg vermählt u. nach dessen Tode 1664 Vormünderin über ihre 4 unmündigen Söhne. n) Landgräfinnen von Thüringen: 49) St. E., Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn u. Gertruds von Meran, geb. 1207 in Presburg; wurde als 3jähriges Kind mit dem 12jährigen Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen u. Hessen verlobt, auf der Wartburg erzogen u. mit Ludwig 1221 vermählt; sie war sehr wohlthätig, bei der Hungersnoth 1226 verkaufte sie ihren Schmuck, ernährte 900 Arme von dem Ertrag u. pflegte die Kranken. Nach dem 1227 auf einem[645] Kreuzuge erfolgten Tode ihres Gemahls wurde sie von ihrem Schwager, Heinrich Raspe, mit ihren Kindern aus der Wartburg vertrieben u. mußte, da sie kein Bürger aufzunehmen wagte, in Eisenach elend leben, bis sich ihre Base, die Äbtissin von Kitzingen, u. ihr mütterlicher Oheim, der Bischof von Bamberg, ihrer annahmen. Nach ihrer Aussöhnung mit Heinrich erhielt sie ihre Güter wieder, stiftete 1229 in Marburg ein Hospital, in welches sie sich zurückzog u. selbst die Krankenwärterin machte. Ihr Beichtvater, Konrad von Marburg, hielt sie zu harten Bußübungen an. Obgleich von ihrem Vater durch eine besondere Gesandtschaft zur Rückkehr nach Ungarn eingeladen, blieb sie doch in Marburg, wo sie am 19. Novbr. 1231 starb u. in der von ihr erbauten Franciskanerkapelle beigesetzt wurde. Zwei Tage nach ihrer Bestattung begannen die Wunder an ihrer Gruft, u. sie wurde schon 1235 canonisirt, ihr auch die E-kirche in Marburg erbaut u. ihr Standbild darin aufgestellt. Tag: 19. Nov. Durch ihre Tochter Sophie ist sie die Stammmutter des Hauses Hessen. Ihre Gebeine ließ Landgraf Wilhelm bei Einführung des evangelischen Gottesdienstes an eine andere Stelle der Kirche begraben; 1548 wurden sie wieder am Hochaltar beigesetzt; ihr Standbild, 1546 wegen des Krieges nach Ziegenhain gebracht, wurde 1548 wieder in Marburg aufgestellt, 1810 auf Befehl der westfälischen Regierung nach Kassel geschafft u. daselbst 1813 in der katholischen Kirche aufgestellt, aber 1814 nach Marburg zurückzebracht. Vgl. Dietrichs v. Thüringen Leben der Sta. Elisabeth (sonst handschriftlich in Jena), lateinisch im 5 Bd. von Canisius Antiquae lectiones; Ergänzungen dazu im 2 Bde. von Mencke Scriptores rerum germ.; Jacob Montanus, Vita S. Elisabethae, Köln 1511, u.ö.; Matthäus Maler, Cronica sanct Elisabeth, Erf. 1520; Liebknecht, Sanctarum Elisabetharum in Hessia memoria, Gießen 1729; Justi, E. die Heilige, Zür. 1797, u. Aufl. Marb. 1835; Leben der heiligen E., Wien 1813; Schmerbauch, E. die Heilige, Erf. 1828; Montalembert, Leben der heiligen E. von Ungarn etc. (deutsch von Städtler), Aachen 1836 f. 50) E. von Arnshaugk, zweite Gemahlin Friedrichs des Gebissenen, wurde, 14 Jahr alt, von demselben entführt; führte, als ihren Gemahl 1322 der Schlag gerührt hatte, die Regierung u. nach dessen Tode 1324 die Vormundschaft über ihren minderjährigen Sohn, Friedrich den Ernsthaften, mit welchem sie aber, da sie ihr Leibgeding Gotha, Weißensee, Jena, Tenneberg u. Reinhardsbrunnen vertauschen wollte, 1331 in große, erst durch den vom Kaiser Ludwig 1333 auf der Wartburg vermittelten Vergleich beigelegte Mißhelligkeiten gerieth.

D) Prinzessinnen: a) von Frankreich: 51) St. E., Tochter des Königs Ludwig VII. von Frankreich, schlug Kaiser Konrad IV., der um sie freite, aus u. stiftete 1255 das Kloster Longchamp bei Paris, in welchem sie 1270 st, 52) Charlotte Elisabeth, Herzogin v. Orleans, s. Charlotte 7); 53) E. Philippine Marie Helene, Tochter Ludwigs XV. u. der Prinzessin Josepha von Sachsen, Schwester Ludwigs XVI., geb. 1764 in Versailles, lebte bis zum Ausbruch der Revolution in ländlicher Ruhe auf einem Gute, welches ihr der König gekauft hatte u. war oft die Beratherin ihres Bruders; sie flüchtete mit Ludwig XVI., wurde zugleich mit ihm in Varennes verhaftet u. in den Tempel gebracht; nach der Hinrichtung des Königs wurde sie von Fouquier-Tinville vor dem Revolutionstribunal der Theilnahme an der Verschwörung der Capets u. des Diebstahls der Krondiamanten beschuldigt u. am 10. Mai 1794 guillotinirt. b) Pfalzgräfin: 54) E., älteste Tochter des Kurfürsten Friedrich V. u. der Elisabeth von England, geb. 1619, schlug, um den Wissenschaften zu leben, Wladislaw IV., König von Polen, aus, lebte in Heidelberg u. Kassel u. st. 1680 als Äbtissin von Herford.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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