Fein [2]

Fein [2]

Fein, 1) Georg, geb. 1803 in Helmstädt, studirte 1822–26 in Göttingen, Berlin u. Heidelberg die Rechtswissenschaften, wurde in München Mitredacteur der Deutschen Tribüne u. 1832 wegen seiner hier entwickelten politischen Ansichten aus Baiern gewiesen. Nachdem ihm 1833 auch in verschiedenen anderen Ländern Deutschlands der Aufenthalt verweigert worden war, begab er sich u. Paris u. von hier 1834 nach Zürich, wo er einige Monate die Redaction der Neuen Züricher Zeitung übernahm u. dabei für die Gründung deutscher Arbeitervereine thätig war, was ihm Verhaftung u. Ausweisung aus Zürich zuzog. Bei seinem nachherigen Aufenthalt in Baselland wirkte er vorzugsweise für die Sache des Jungen Deutschland, weshalb er endlich auch hier u. aus dem ganzen Schweiergebiet gewiesen wurde. In Paris fand er ebenfalls keine bleibende Stätte, er reiste nach London, von da nach kurzem Aufenthalte nach Christiania u. 1844 wieder nach der Schweiz. Im März 1845 war er Theilnehmer am Freischaarenzuge gegen Luzern unter Ochsenbein, wurde gefangen, an die sardinische Grenze gebracht u. an die österreichische Regierung abgeliefert. Im Mai 1846 wurde er von Wien nach Triest transportirt u. hier mit der Weisung nach Nordamerika eingeschifft, binnen 3 Jahren nicht von dort zurückzukehren. Er hielt sich erst in Philadelphia, dann im Innern von Pennsylvanien u. in den westlichen Staaten auf; 1848 kehrte er nach Deutschland zurück, betheiligte sich nur vorübergehend an der Bewegung u. ging dann nach Liestal, wo er früher das Bürgerrecht erworben hatte u. 1852 eine Fortbildungsanstalt für Jüngliuge gründete. 2) Eduard, Bruder des Vor., geb. 1813 in Braunschweig, studirte in Heidelberg u. prakticirte seit 1834 als Advocat in Braunschweig; seit 1838 studirte er von Neuem in Berlin u. Heidelberg u. trat hierauf zuerst an letzterem Orte 1842 als Privatdocent auf, wurde 1844 Professor in Zürich, ging 1845 in gleicher Eigenschaft nach Jena u. 1852 von da nach Tübingen als Professor der Pandekten. Er schr.: Das Recht der Collation, Heidelb. 1842; Chrestomathie von Beweisstellen zu Puchta's Lehrbuch der Pandekten, Zürich 1845; Beiträge zur Lehre von der Novation u. Delegation, Jena 1850; Das Recht der Codicille, Erlang. 1851.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Fein — Fein, er, este, adj. et adv. welches unter zwey Hauptbedeutungen bekannt ist, von welchen jedoch die zweyte eine bloße Figur der ersten zu seyn scheinet. 1. Ein gutes äußeres Ansehen habend, in der gemeinen und vertraulichen Sprechart. 1)… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Fein — steht für: C. E. Fein, Hersteller von Elektrowerkzeugen Fein ist der Familienname folgender Personen: Benjamin Fein(1887÷1962), US amerikanischer Mobster Christoph Friedrich Fein († 1761), evangelischer Theologe Eduard Fein (1813–1858), deutscher …   Deutsch Wikipedia

  • fein — • fein – sehr fein (Zeichen ff) – das hast du fein (gut) gemacht – fein säuberlich Wenn »fein« das Ergebnis der mit einem folgenden einfachen Verb bezeichneten Tätigkeit angibt, kann getrennt oder zusammengeschrieben werden: – Marmor fein… …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Fein — may refer to: * Fein and Sebé, characters in the anime Zatch Bell! * Fein (company), founded by Wilhelm Fein * Sinn Féin, a series of political movements since 1905 in Ireland * Federal Employer Identification Number, used by the United States… …   Wikipedia

  • fein — Adj; 1 sehr dünn ↔ ↑grob (1), dick <Gewebe; Haar; eine Linie, ein Wasserstrahl> 2 (besonders vom menschlichen Körper) zart, ästhetisch wirkend, zierlich ↔ ↑grob (3) <Hände, ein Gesicht, ein Profil> 3 aus sehr kleinen Teilchen… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • fein — Adj. (Grundstufe) von zarter Art Synonym: filigran Beispiele: Sie hat einen feinen Körper. Das Kristall ist fein geschliffen. fein Adj. (Grundstufe) aus sehr kleinen Teilen bestehend Beispiel: Sie hat das Mehl fein gemahlen. Kollokation: feiner… …   Extremes Deutsch

  • Fein [1] — Fein, 1) was auf eine bestimmte, aber nicht starke Weise wirkt. Um seine Eindrücke wahrzunehmen,[166] bedarf es einer Schärfe des Geistes u. der Organe, da hingegen das dem Feinen entgegengesetzte Grobe auch bei geringer Geisteskraft empfunden u …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fein — Fein, in bezug auf Gold und Silberlegierungen s.v.w. rein; Feinheit, Feingehalt, das Verhältnis des Edelmetalls zum Zusatz, wird nach Tausendteilen des Ganzen (z.B. 750 Tausendteile »fein« = 3/4 Edelmetall und 1/4 Zusatz), früher bei Gold durch… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • fein — Adj std. (12. Jh.), mhd. vīn, mndd. fīn, mndl. fijn Entlehnung. Entlehnt aus afrz. fin, das aus dem Substantiv l. fīnis Ende, Grenze in prädikativer Stellung entstanden ist ( das ist die Grenze = das ist das äußerste = das ist das beste ).… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • fein — fein: Das den heutigen germ. Sprachen gemeinsame Adjektiv (mhd. fīn, niederl. fijn, engl. fine, schwed. fin) beruht auf Entlehnung aus afrz. (= frz.) fin »fein, zart«, das seinerseits aus einem zu lat. finis »Ende, Grenze« (vgl. ↑ Finale)… …   Das Herkunftswörterbuch

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