Gothland

Gothland

Gothland, 1) Landschaft in Schweden, zwischen Norwegen, dem eigentlichen Schweden, der Ostsee u. dem Kattegat; 1638 QM. u. 215,000 Ew.; der fruchtbarste Theil des Königreichs; theilt sich in Ost- u. West-G., Småland, Bohus, Dalsland, Schonen, Wermland, Halland, Blekingen u. die Inseln Gothland u. Öland, od. in die Läns Linköping, Jönköping, Kalmar, Wexiö, Mariestad, Göteborg, Wenersborg, Christiansstad, Malmö, Halmstad, Karlskrona u. Wisby; 2) Provinz in Südschweden, bestehend aus der Insel G. u. den umliegenden kleineren Inseln Sandö, Lilla u. Stora Carlso, Faröe; 58 QM., mit 49,000 Ew.; 3) Insel hier, 30 Stunden lang, 12 St. breit, 1854: 46,222 Ew.; liegt hoch; Berge: Thorsberg, Hoborg, mit vielen Höhlen, an den Küsten viele Korallenriffe; Flüsse: Gotum (Gotham-Å) u. Lummelund; man treibt Ackerbau, Gemüsebau, Viehzucht, Fischerei, Handel (mit Kalk u. Sandsteinen, Holz etc.), Klima mild, Boden fruchtbar; Hauptstadt Wisby (s.d.); außerdem noch merkwürdig: Stilehamn, Hafen, schönster der Ostsee, mit Fort Karlswärd auf der Insel gleiches Namens. – Als Entdecker der Insel G., welche nach der Sage vormals am Tage in die See sank u. nur des Nachts emportauchte, gilt Thialfar. Dieser brachte zuerst Feuer auf G. u. seitdem tauchte sie nicht mehr in die See. Seine drei Enkel, von welchen der älteste Guti (Gothe) hieß, waren die Stammväter der Bewohner G-s. Das von den Dänen an den Deutschen Orden versetzte G. wurde 1406 den Dänen wieder geräumt. Nach der Vertreibung Christians II. 1522 nahm der Admiral Norby, Statthalter von G., den Titel als Fürst von G. an. Von Gustav Wasa vertrieben, wendete er sich an Dänemark, das ihn schützte. 1645 traten die Dänen im Frieden zu Brömsebro G. an Schweden ab. 1677 eroberten es die Dänen wieder, aber gaben es 1679 an Schweden zurück, dem es auch blieb. 1717 machten die Russen einen Beutezug nach G. 1855 unterhandelte England mit derschwedischen Regierung wegen Abtretung der Insel G.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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