Heiberg

Heiberg

Heiberg, 1) Peter Andreas, geb. 1758 in Vordingberg in Dänemark, wurde wegen seiner politischen Ansichten 1800 aus Kopenhagen, wo er seit 1788 als Translator gelebt hatte, verwiesen u. ging nach Paris; hier war er zur Kaiserzeit beim Ministerium des Auswärtigen angestellt u. zehn Jahre lang Mitredacteur der Revue [163] encycl. Er wurde 1817 pensionirt u. st. 1841. Er ist einer der vorzüglichsten dänischen Lustspieldichter; seine Schauspiele gesammelt 1792–94, 3 Bde., von Rahbeck 1806–19, 4 Bde.; schr. außerdem: Précis hist. de la constitution de la monarchie danoise, 1820; Lettre d'un Norwégien de la vieille roche, 1822; dänisch: Über die Todesstrafe, 1820; Über die Einführung der Souveränetät in Dänemark, 1828; Politische Aphorismen, 1826; Drei Jahre in Bergen, 1829; Erinnerungen aus meiner Wirksamkeit in Frankreich, 1830. 2) Johann Ludwig, Sohn des Vorigen, geb. 14. December 1791 in Kopenhagen, studirte seit 1809 Medicin, wendete sich aber bald der Literatur zu, lebte 1819–22 in Paris u. wurde bei seiner Rückkehr Lehrer der französischen Sprache in Kiel, 1825 Theaterdichter am königlichen Theater zu Kopenhagen, 1830–36 zugleich Lehrer der Logik, Ästhetik u. Dänischen Literatur an der Militärakademie u. 1849 Director des Theaters in Kopenhagen. Er schr.: Digte, 1819; Nye Digte, 1841; Novellen, 1827 ff.; die dramatischen Arbeiten: Marionettheater, 1814 (Don Juan u. das romantische Schauspiel: Pottemager Walter); Tyge Brahes spaadom (idyllisches Drama), 1812; Dristig vovet halver vundet (romantisches Drama), 1817; die Schauspiele: Psyches indvielse, 1817; Nina eller den Vanvittige, 1824; Elverhøi, die Komödien u. Lustspiele: Inlespög og Nytaarsløier, 1816; Magt och List; Prindsesse Isabella, 1826; die Mährchenkomödie: Syvsoverdag, 1840; die Vaudevilles: Kong Salomon och Jörgen Hattemager, 1825; Den 28. Januar, 1826; Recensenten og Dyret, 1826; Aprilsnarrene, De Uadskillelige, 1830; Et eventyr i Rosenborg; Kjøge Huuskors, 1831; Den Danske i Paris. 1833; Nei, 1836; Ja, 1839; Emilies Hjertebanken, Sorgenfri, 1840 etc. Schrieb auch: Die Formenlehre der dänischen Sprache, 1825, u. Nordische Mythologie, 1827; Om vaudevillen, 1826; Urania, 1844; Poetische Werke, 1833–41, 9 Bde.; Prosaische Schriften, 1841–44, 3 Bde.; die dramatischen Schriften, deutsch von Kannegießer, Lpz. 1844. Gab auch 1837 Perseus (Journal für speculative Ideen) u. 1843–45 Interimsbladen heraus.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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