Hummel [1]

Hummel [1]

Hummel, 1) (Bombus Latr., Bremus Jur.), Gattung der Honigbienen; Oberkiefer ist vorn breiter, auf der Rückenseite gefurcht; Oberlippe quer; Seitenlappen des Unterkiefers kurz u. schuppenförmig; Leib dick u. gerundet, stark behaart; Hinterschienen mit zwei Sporen; Männchen u. Geschlechtslose (Arbeiter) mit Haarkorb am Grunde der Schenkel u. Fersenhechel an dem ersten Fußgliede der Hinterfüße. Die H-n leben in kleinen Gesellschaften zu 50, höchstens 60, u. haben größere Weibchen, kleinere Männchen, mittlere Geschlechtslose. Die Männchen sitzen oft auf Blumen (Disteln) u. scheinen da zu schlafen. Das Weibchen (den Winter über schlafend) fängt das Nest (meist unter[610] der Erde in Maulwurfslöchern od. unter Steinen) allein zu bauen an, später helfen die Jungen; oben ist Moos od. Gras, darunter ein Dach von wachsartiger, doch nicht schmelzbarer Masse, zur Abhaltung der Nässe; an der Seite ein etwas verborgener, kleiner Eingang. Die Materialien zum Hausbau schieben sich die arbeitenden H-n mit den Füßen zu, nachdem sie sie zerbissen haben. Im Innern finden sich braune, knollige Klumpen, worin die Larven gemeinschaftlich leben u. fressen, bis sie sich in Zellen einspinnen, die unregelmäßig im Neste liegen. Zwischen diesen stehen becherartige, offene, mit Honig aus Blumen gesammelt gefüllte Behälter. Da sie nur in kleinen Gesellschaften leben, ist das Sammeln ihres Honigs ohne Werth, doch ist derselbe gesucht von Ameisen, Ratten, Mardern, Hamstern u. a. Thieren; geplagt werden sie von Fadenwürmern, äußerlich von Milben. Die H-n machen großes Geräusch beim Fliegen, stechen aber selten, auch dann nicht, wenn ihr Nest zerstört wird, das sie gewöhnlich wieder aufbauen. Bei Goldfuß ist die Gattung H. zertheilt in: a) Rüsselbienen (Euglossa Latr.), Oberlippe fast viereckig, Rüssel fast von Körperlänge; Art: E. (Centris) cordata; u. b) H., bei dieser Rüssel nicht so lang als der Leib u. querliegende Oberlippe; Arten sehr zahlreich: Erdhummel (B. terrestris, Apis t.), schwarz, Bruststück hinten, Leib vorn gelb, After weiß, gemein; Stein- (Streich-, Wiesen-) hummel (B. lapidarius), schwarz, mit röthlichem After, Männchen am Kopfe u. der Brust gelb; Mooshummel (B. muscorum), gelblich mit gelbem Bruststück; Gartenhummel (B. hortorum), mit weißem After, gelber Vorderbrust u. Bauchwurzel; 2) so v.w. Drohne.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Hummel — Hum mel, v. t. [Cf. {Hamble}.] To separate from the awns; said of barley. [Scot.] [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

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