Klauenseuche

Klauenseuche

Klauenseuche, Krankheit der mit Klauen versehenen Thiere, bes. des Rind- u. Schafviehes u. der Ziegen; sie ist oft allgemein verbreitet, auch oft auf einen Ort beschränkt u. kommt häufiger im Sommer als im Winter vor. Vielfach ist sie mit der Maulseuche verbunden; sie entsteht durch Unreinlichkeit der Ställe, übermäßige Dürre od. Nässe des Bodens, Ansammlung der Jauche in den Ställen, Aufkrümmung des zu lang gewachsenen Hornschuhes, Einklemmung von Schmutz, Sand, Steinen in die Hornspalte u. Ansteckung. Man unterscheidet eine gutartige u. eine bösartige K; Kennzeichen der K. sind: Hinken, Aufhören der Freßlust u. fieberhafter Zustand, an den Füßen zeigt sich eine entzündete Geschwulst um die Krone; es entstehen bald theils hier, theils zwischen den Klauen u. an den Ballen Blasen, die in ein Geschwür übergehen, aus dem eine stinkende Materie fließt, die um sich frißt, so daß sich endlich das Horn völlig von den Klauen ablöst; die Thiere sterben zwar bei guter Abwartung nicht leicht, doch magern sie ab u. Schafe verlieren die Wolle. Die bösartige K. ist hartnäckiger, tödtlich, ansteckend u. kann leicht, wenn nicht die gesunden Thiere abgesondert werden, ganze Schafheerden aufreiben. Mittel: Beseitigung der Veranlassung, Wasserbad u. Reinlichkeit in den Ställen, Breiumschläge von Lehm, Wasser u. Goulardschem Bleiextract. Kann man die Eiterung nicht beseitigen, so wird sie durch Terpentin, Grünspan u. dgl. befördert. Auch der blaue Vitriol u. die aus Grünspan, Essig u. Honig bestehende Ägyptiaksalbe (Oxymel aeruginis), so wie das Auspinseln der vorher gereinigten Klauen mit Chlorkalk hat sich hilfreich bewiesen; vor Allem nothwendig ist aber die Trennung der gesunden Thiere von den kranken. Vgl. Tennecker, Unterricht über die Erkenntniß u. Heilung der K., Prag 1821; Giesker, Über die bösartige K. der Schafe. Braunschweig 1822.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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