Komisch

Komisch

Komisch (v. gr.), 1) komisch ist, wenn, im Gegensatz zum Erhabenen, das Sinnliche u. Zufällige die zur Darstellung kommen sollende Idee überragt, daher besonders 2) wenn menschliche Schwachheiten, Thorheiten, Verkehrtheiten, sonderbare Spiele des Zufalls auf witzige u. sinnreiche Weise so dargestellt werden, daß sie als lächerlich erscheinen. Je nachdem das Komische in einer bestimmten Form erscheint, ist es ein Komisches Epos od. Komisches Drama (s. Epos u. Komödie) etc. Das Komische kommt auch in der Kunst, bes. in der Malerei (Komisches Gemälde) vor. Es ist aber kunstmäßig nur, indem es dasjenige darstellt, was dem gebildeten Menschen Luft u. Freude erwecken kann, od. indem es das Lächerliche in einem sinnreichen u. witzigen Lichte erscheinen läßt. Auch im gemeinen Leben nennt man daher oft komisch, was einer solchen Darstellung gleicht od. nahe kommt. Keineswegs aber ist das Komische mit dem Lächerlichen zu verwechseln, das ihm als Stoff zum Grunde liegen kann; Laune u. Witz dienen dem Komischen, aber erzeugen es nicht allein. Einfälle, Lagen (Situationen) u. Charaktere bringen erst in Verbindung die volle Wirkung des Komischen hervor, wenn auch im Einzelnen das Komische von Situationen od. Charakteren ausgeht. Man unterscheidet aber das Hoch- (Fein-) komische, welches die höhern, von dem Niedrigkomischen (wohin das Burleske u. Possenhafte gehört), welches mehr die niedern Gemüthskräfte in Anspruch nimmt. Vgl. Flögel, Geschichte der Komischen Literatur, Liegnitz 1784–87, 4 Bde.; Schütz, Versuch einer Theorie des Komischen, Leipz. 1817; Vischer, Über das Erhabene u. Komische, Stuttg. 1837; Bohtz, Über das Komische u. die Komödie, Gött. 1844; Zeising, Ästhetische Forschungen, Frankf. 1855


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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