Kreutzer

Kreutzer

Kreutzer, 1) Rudolf, geb. 1767 in Versailles von deutschen Eltern, Schüler von Viotti u. Stamitz, zog früh die Aufmerksamkeit des französischen Publicums u. 1786 des Hofes auf sich u. wurde Violinist in Napoleons Capelle u. Mitglied des Conservatoriums, nach der Restauration Professor des Violinspiels u. st. den 6. Jan. 1831 in Genf. Er componirte neun große Opern, worunter Astyanax, Aristipp, Der Tod Abels, u. komische Opern u. Ballete, worunter Lodoiska, Jeanne d'Arc, Paul u. Virginie etc., eine Menge Concertsachen für die Violine; mit Rode u. Baillot schrieb er die Violinschule des Conservatoriums. 2) Jean Nicolas Auguste, Bruder des Vor., geb. 1781 in Versailles; wurde 1802 Violinist an der Großen Oper in Paris, dann Adjunct am Conservatorium das., 1825 Professor an dieser Anstalt u. st. 30. August 1832. 3) Konradin, geb. den 22. Nov. 1782 zu Mößkirch im Badischen; kam 1803 nach Wien, von wo er nach sechsjährigem Studium der Musik als Claviervirtuos eine zweijährige Reise nach Deutschland, Frankreich u. Italien antrat; er wurde 1812 in Stuttgart u. 1817 am Fürstenbergischen Hofe Capellmeister u. kehrte 1822 nach Wien zurück, wo er neben Salieri das Orchester am Kärntnerthortheater leitete; 1840 verließ er Wien u. war bald am Rhein, bald im Osten zeitweise als Dirigent thätig u. st. den 14. Decbr. 1849 in Riga, wo ihm 1851 ein Denkmal gesetzt wurde. Er schr. die Opern Libussa, Cordelia, Der Taucher, Fridolin, Das Nachtlager von Granada (welche seine letzte war) u.a. 4) Joh. Martin, Professor der Thierheilkunde an der Veterinärschule in München, wurde in Folge seiner Betheiligung am Deutschkatholicismus abgesetzt, privatisirte dann in Erlangen u. entleibte sich daselbst 11. Nov. 1855; er schr.: Werth, Selbständigkeit u. Umfang des Veterinärwesens u. die Nothwendigkeit seiner Verbesserung, Augsb. 1834; Lehrbuch der populären Thierheilkunde, ebd. 1835 f., 2 Bde.; Handbuch der thierärztlichen Arzneiverordnungslehre, ebd. 1838; Katechismus der Thierheilkunde, ebd. 1834; Zweck, Nutzen u. Einrichtung thierärztlicher Vereine, ebd. 1843; Organisation der Veterinärunterrichtsanstalten, ebd. 1844; Das Schlachten der Pferde u. der Genuß des Pferdefleisches, ebd. 1847; Anleitung zur Bestimmung u. Begrenzung der thierärztlichen Nothhülfe u. empirische Fleisch- u. Thierbeschau, ebd. 1843; Grundriß der gesammten Veterinärmedicin, Erlang. 1852; Die Reorganisation des Veterinärwesens in Baiern, ebd. 1853; Die Einimpfung der Lungenseuche des Rindviehs, aus dem Franz., ebd. 1854; Die in Baiern geltenden Gesetze, Statuar- u. Gewohnheitsrechte bezüglich der Viehgewährschaft, ebd. 1854; Lehrbuch der gerichtlichen Veterinärmedicin, ebd. 1855; außerdem gab er eine Encyklopädie der gesammten Thierheilkunde heraus u. ist Verfasser mehrerer Schriften über Deutschkatholicismus.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Kreutzer — Kreutzer, 1) Rudolf, Violinspieler und Komponist, geb. 16. Nov. 1766 in Versailles von deutschen Eltern, gest. 6. Jan. 1831 in Genf, bildete sich zum Violinvirtuosen unter Anton Stamitz, trat schon im 13. Jahr mit einem Konzert seiner Komposition …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kreutzer [2] — Kreutzer, Rud., Violinvirtuos und Opernkomponist, geb. 16. Nov. 1766 zu Versailles, Prof. am Konservatorium und seit 1816 Dirigent der Großen Oper in Paris, gest. 6. Juni 1831 in Genf. Ihm widmete Beethoven die sog. »Kreutzer Sonate« (Op. 47) …   Kleines Konversations-Lexikon

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