Kreß von Kressenstein

Kreß von Kressenstein

Kreß von Kressenstein, ein aus Böhmen stammendes u. in Baiern begütertes Geschlecht, welches 1530 eine Adelsbestätigung u. 1817 die Anerkennung in Baiern als Freiherren erhielt. Der älteste Ahnherr ist Friedrich, welcher um 1290 lebte u. den bei Nürnberg gelegenen Kraftshof gründete, welchen die Familie noch jetzt als Seniorat besitzt. Die Familie theilt sich in vier Linien: A) Erste Linie, deren Chef ist: 1) Freiherr Christoph Gottlieb, Sohn des Freiherrn Gottlieb Christian, ist baierischer Forstrathsassessor a. D. u. mit Anna Maria geb. von Volkammer vermählt. B) Zweite Linie, Chef: 2) Freiherr Georg Wilhelm, geb. 1770. Senior der Familie, vormaliger Senator u. baierischer Landrichter in Nürnberg, ist[794] seit 1816 Wittwer von Susanna Maria geb. von Löffelholz. C) Dritte Linie: 3) Freiherr Karl, geb. 21. März 1781 in Nürnberg, trat 1797 in die österreichische Armee, machte als Lieutenant den Feldzug von 1799 in Deutschland mit u. rückte im Laufe der nächsten Kriegsjahre zum Oberlieutenant, 1805 aber zum Rittmeister auf, wurde im Gefecht bei Wertingen gefangen u. nach Frankreich abgeführt; 1806 wieder ranzionirt, wurde er dem dritten Uhlanenregiment zugetheilt, nahm Theil am Feldzug 1809, kam 1810 als zweiter Commandant zur Centralequitation u. wurde 1811 Major. Nachdem er 1813 am Kriege Antheil genommen hatte, 1814 aber wieder der Equitation überwiesen worden war, trat er 1815 als Obristlieutenant zum Generalstab der Hauptarmee. Nach dem Frieden erhielt er seine frühere Stellung bei der Equitation in Wiener-Neustadt, wurde 1818 wieder seinem Regiment überwiesen u. 1820 zum Oberst u. Regimentscommandanten erhoben; 1830 rückte er zum Generalmajor u. Brigadier in Güns, 1837 zum Feldmarschalllieutenant u. Divisionär auf, erhielt 1844 das Festungscommando in Theresienstadt u. 1845 das in Ofen. Während er 1848 auf einer Reise nach Wien begriffen war, brachen in Pesth u. Ofen die Unruhen aus, welche ihn hinderten, sein Commando wieder anzutreten; 1849 rief ihn Fürst Windischgrätz nach Ofen u. bestimmte ihn zum Generalinspector der Centralequitation in Salzburg. Unter der Ernennung zum General der Cavallerie wurde er 1850 in den Ruhestand versetzt u. lebte in Wien, wo er am 26. Jan. 1856 starb. Er war seit 1822 vermählt mit Leopoldine geb. Gräfin Zichy von Vásonykeö. Er schr.: Der Reiter u. sein Pferd, Wien 1848. 4) Freiherr Friedrich, Bruder des Vor., geb. 1777, war k. k. Geheimer Rath u. außerordentlicher Gesandter Österreichs an mehren deutschen Höfen, zuletzt in Hannover, st. 26. Mai 1855 in Wien. Jetziger Chef: 5) Freiherr Christian Karl, Sohn des Vor., geb. 1801, ist großherzoglich hessischer Kammerherr. D) Vierte Linie, Chef: 6) Freiherr Christoph Wilhelm Karl, Sohn des Freiherrn Christian, geb. 1775, ist baierischer Landrath von Mittelfranken u. seit 1807 mit Philippine geb. von Fürer vermählt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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