Kupferschmiede

Kupferschmiede

Kupferschmiede, zünftige Handwerker, welche 3–5 Jahre lernen, als Gesell 3–4 Jahre wandern, als Meisterstück eine Ofenblase u. einige dergleichen Sachen fertigen u. aus Kupferblech meist durch Kalthämmern u. Biegen allerlei Geräthe fertigen, als Pfannen, Kessel, Blasen, Badewannen, Dampfgeräthe, Becken, Töpfe, Teller, Trichter, Dachplatten, Rinnen etc. Sie brauchen in ihrer Werkstätte eine Esse mit Blasebalg zum Glühen des Kupfers, verschiedene Ambose mit od. ohne Hörner, darunter den oben kugelförmigen Stockambos, auf welchem die Kesselböden ausgehämmert werden, eiserne u. hölzerne Hämmer (letztere bes. zum Ausbeulen, d.h. zum Austreiben od. Glattschlagen eingeknillter Vertiefungen etc.), Zangen, Feilen, Bohrer, u. kommen in ihren Arbeiten ziemlich mit dem Klempner überein. Kleinere Kessel schlagen die K. aus den Schalen, welche sie aus den Kesselschmieden (vgl. Kessel) od. Kupferhämmern geliefert bekommen; andere Arbeiten werden durch Falze, Nieten od. Loth verbunden; Schlagloth besteht aus Zink u. Messing u. wird bei Waaren gebraucht, die nachher gehämmert werden; Weichloth besteht aus Blei u. Zinn. Auch müssen sie es verstehen, die Kochgeschirre zu verzinnen. Glanz ertheilen sie den Gegenständen durch Beizen mit verdünnter Schwefelsäure od. Poliren. Zum Poliren brauchen sie den Polirhammer, den Polirstahl u. Tripel mit Baumöl; feinere Politur wird durch Drehstähle auf dem Drehrade, Bimsstein u. Kohlenpulver erhalten. Das Bronziren besteht in dem Erzeugen einer Kupferoxydulschicht auf der Oberfläche; man schabt die Gefäße blank, polirt sie, trägt einen Brei aus Colcothar u. Wasser auf, läßt sie trocknen, erhitzt sie bis zum Rothglühen u. wischt sie wieder rein ab. Wo Kupferhämmer sind, machen sie mit den Hammerschmieden Eine Zunft aus u. heißen, im Gegensatz derselben, Werkstätten.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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