Lauzun [2]

Lauzun [2]

Lauzun (spr. Lohföng), 1) Antonin Romparde Caumont, Graf u. später Herzog von L., geb. um 1632 in Gascogne, der jüngste seines Hauses, hieß früher Marquis von Puyguilhem; Ludwig XIV., welcher ihn Anfangs sehr liebte, später aber, da L-s glänzender Witz u. sein beständiges Glück in zahllosen Liebesabenteuern ihn selbst verdunkelte, eifersüchtig auf ihn wurde, ernannte ihn nach u. nach zum Gouverneur von Berry, Maréchal de Camp, Generaloberst der Dragoner u. 1669 zum Oberbefehlshaber der Artillerie. Sein Feind Louvois stelltedem König vor, daß diese Stelle einem erfahreneren Offizier gebühre, u. da Ludwig XIV. in seinem Entschlusse wankte, zerbrach L. in des Königs Gegenwart seinen Degen u. schwur, nie einem Fürsten zu dienen, welcher sein Wort spräche. Der König schickte ihn deshalb in die Bastille, doch erhielt er bald seine Freiheit wieder. 1671 führte er mit Glück den Oberbefehl über die Armee in Flandern. Die Montespan versprach ihm, sich für ihn beim König zu verwenden; um sich zu uberzeugen, ob dies geschähe, verbarg sich L. unter dem Bette, worin die Montespan mit dem König) schlief, u. hörte gerade das Gegentheil. Er stellte die Montespan deshalb zur Rede u. wurde für seine Frechheit nach Pignerol in strenge Hast geschickt. In derselben blieb er zehn Jahr u. wurde endlich nur befreit, als seine Gemahlin, die Prinzessin von Bourbon Montpensier, Tochter des großen Conde, dem natürlichen Sohn des Königs. u. der Montespan, dem Herzog von Maine, das Fürstenthum Dombes u. die Grafschaft Eu abtrat. Er trennte sich nachher von seiner Gattin u. ging 1688 nach England, wo er die Königin Marie, Gemahlin Jakobs II., u. die Prinzen bei Vertreibung des Königs nach Frankreich rettete; 1689 leitete er eine Expedition nach Irland, heirathete 1695 die 16jährige, sehr reiche Marie de Lorges u. st. 1726 im Besitze eines ungeheuern Vermögens. 2) Armand Louis de Gontault Biron, Herzog von L., s. Biron 3).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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