Lichtenberg [2]

Lichtenberg [2]

Lichtenberg, 1) Ludwig Christian, geb. 1737 in Oberramstadt bei Darmstadt, wurde Geheimer Secretär u. Geheimer Archivar in Gotha, dann Geheimer Legationsrath daselbst u. st. 1812 in Darmstadt; er gab heraus: Magazin für das Neueste aus der Physik u. Naturgeschichte, Gotha 1781–86, 3 Bde.; mit F. Kries die vermischten Schriften des Folgenden. 2) Georg Christoph, Bruder des Vorigen, geb. 1742 in Oberramstadt; wurde 1770 Professor der Mathematik u. Experimentalphysik in Göttingen u. st. 24. Febr. 1799 daselbst als königlich großbritannischer Hofrath; seine satyrischen Ausfälle waren gegen alle Art von Schwärmerei, Aberglauben u. Charlatanismus gerichtet, sein Witz oft beißend, aber immer treffend, sein akademischer Vortrag launig u. genial. Nach ihm sind benant die Lichtenbergischen Figuren, so v.w. Elektrische Figuren, u. der Lichtenbergische Luflelektrophor, s.u. Elektrisirmaschine. Er schr.: Erklärung der Hogarthschen Kupferstiche, Götting. 1794–1799, 4 Lieferungen; Vermischte Schriften, gesammelt von dem Vorigen u. F. Kries, Götting. 1800–1806, 9 Bde.; 2. Aufl., von seinen Söhnen veranstaltet, 1844–53, 14 Bde.; seit 1776 gab er den Göttinger Taschenkalender, mit Forster das Magazin für das Neueste aus der Physik u. Naturgeschichte, Gotha 1784–99, 12 Bde. (von Voigt fortgesetzt) heraus. 3) Ludwig Christian Christoph v. L., Großneffe des Vorigen, geb. 1784 in Darmstadt, wurde 1810 Regierungsrath, kam 1812 als Gesandtschaftsrath nach Paris, kehrte 1814 nach Darmstadt zurück u. arbeitete zunächst im Ministerium des Auswärtigen, verlebte 1815 wieder eine kurze Zeit in Paris u. erhielt hier einen Ruf nach Rheinhessen. Seit 1816 war er unter verschiedenen Titeln der eigentliche Verwaltungschef dieser Provinz u. zugleich Territorialcommissär bei der Bundesfestung Mainz u. st. 29. Juli 1845.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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