Polygăla

Polygăla

Polygăla (P. L., Kreuzkraut), Pflanzengattung aus der Familie der Polygaleae, Diadelphie, Oktandrie L., Kelch fünfblätterig bleibend, die zwei inneren Kelchblätter sehr groß, flügelförmig, Blumenkrone drei- bis fünfblätterig, an die Staubgefäße angewachsen, das untere Blatt kielförmig, darum fast schmetterlingsförmig; Kapsel zusammengedrückt, Samen an der Basis mit einem vierzähnigen Mantel umgeben, an der Spitze nackt. Merkwürdige Arten: P. amara (Bitteres Kreuzkraut), Blüthen mit einem vielspaltigen Anhängsel, die endständigen Trauben vielblüthig, die Flügel länglich-verkehrteirund, dreinervig, die Seitennerven außen aderig, die Adern spärlich ästig, nicht netzig verbunden; Blätter der 3–6 Zoll langen, dünnen Stängel mäßig verlängert, verkehrteirund, die obersten derselben rosettig, sehr groß, die an den im Sommer getriebenen Stängeln länglich keilförmig; ausdauernd; auf feuchten, torfhaltigen Wiesen der Ebenen, Berge, bis zu den höchsten Alpen; Blüthezeit: Juni bis August; P. amblyptera, P. alpestris u. P. austriaca s. uliginosa, sind nur Varietäten dieser Art; officinell: das Kraut mit der Wurzel (Herba et Radix pol. am.); wird, meist in Abkochung, bei eingewurzelten Katarrhen u. anderen Krankheiten als stärkendes Mittel angewendet; P. vulgaris (Gemeine Kreuzblume), der vorigen ähnlich, aber die Nerven der dreinervigen Flügel an der Spitze mit einer schiefen Ader ineinanderfließend, die Adern ästignetzig verbunden, Stiel des Fruchtknotens während des Aufblühens von der Länge des Fruchtknotens od. kürzer; Blätter lanzettlich spitz, die untersten ellip-tisch, kürzer, ausdauernd; auf trockenen Wiesen u. uncultivirten Ortender Ebenen, Berge u. Voralpen; Blüthezeit: Mai bis Juni; Blüthen blau, rosenroth u. weiß; Varietäten od. verwandte Arten sind: P. comosa, an sonnigen Bergen, P. trivialis, auf Alpen, P. oxyptera, auf Hügeln, P. serpyllacea, auf nassen, sumpfigen Gebirgsstellen bei Heidelberg, im Schwarzwald etc.; P. major Jacq., in Österreich, Ungarn, Mähren etc., Blumenkrone mit vielspaltigem Anhängsel, die endständigen Trauben vielblüthig, die Flügel elliptisch, dreinervig, die Nerven an der Spitze mit einer schiefen Ader in einanderfließend, die Seitennerven außen aderig, die Adern ästig netzig, Stiel des Fruchtknotens während des Aufblühens drei- od. viermal so lang als der Fruchtknoten; ausdauerd; auf trockenen Wiesen u. kräuterreichen Hügeln in Süd- u. Osteuropa, in der deutschen Flora nur in Unterösterreich u. Mähren; Blüthezeit: Mai bis Juni; blüht rosenroth; die Wurzeln dieser Arten sind als Rad. p. vulgaris, bes. die der letzteren als Rad. p. hungaricae s. majoris officinell; P. senega, mit aufrechtem, 1/2–1 Fuß hohem Stängel, abwechselnden, breitlanzettförmigen Blättern, traubenständigen, weißen od. fleischfarbigen Blüthen, in Nordamerika, Mutterpflanze der Senegawurzel (s.d.); P. sanguinea, in Virginien u. Carolina u. die verwandte P. purpurea auch in Nordamerika, beide mit rothen Blumen, liefern der Senega ähnliche u. wie diese angewendete Wurzeln; P. poaya Mart., in Brasilien, mit süßlich, später bitter schmeckender, Brechen erregender, wie die Ipecacuanha gebrauchter Wurzel; P. serpentaria Eckl., Zeyh., in Südafrika; die Wurzel wird gegen Schlangenbiß gebraucht; P. chamaebuxus, strauchartig, mit etwas ästigem Stängel, länglich, lanzettförmigen, immergrünen Blättern, gelb, weiß u. purpurfarbnen Blüthen, in Süddeutschland, auch wie P. myrtifolia, P. grandiflora, vom Cap u. noch mehre ausländische, als Zierpflanzen cultivirt. Mehre dieser u. andere Arten hat man jetzt in besondere Gattungen zusammengestellt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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