Porto [2]

Porto [2]

Porto (spr. Portu, Oporto), 1) Civilgouvernement in der portugiesischen Provinz Minho, bildet den südlichen Theil dieser Provinz, 51,5 QM., 1857: 373,295 Ew.; 2) Hauptort darin, am rechten Ufer des unweit von hier in das Meer mündenden Douro, in einem tiefen u. engen fruchtbaren Thale, auf dessen 250 Fuß hohem Bergrücken die obere Stadt liegt; diese, drei Stadtviertel (Bairos) bildend, ist befestigt, u. das befestigte Kloster la Seira beherrscht dieselbe u. zwei Forts decken die Einfahrt in den Douro. Eine zweite Reihe Redouten u. die detachirten Werke machen dieselben noch fester; die untere Stadt hat schöne Quais, 11 öffentliche Plätze (Praça nova, das Hortas etc.), 20 Springbrunnen, Kathedrale, 89 Kirchen u. Kapellen, 17 Klöster, 13 Hospitäler, Waisen- u. Findelhaus, bischöflichen Palast, Marine- u. Handelsschule, Lehranstalt für Chirurgie u. Anatomie, bischöfliches Seminar, Appellations- u. Zollgericht; viele Manufacturen in Seide, Goldwirkereien, Zwirn- u. Wollenwaaren, Kattun, Hüten, Schnupftabak, Leder, Porzellan- u. Metallwaaren; Zuckerraffinerien; Handel, vorzüglich mit Wein (Portowein), welchem jährlich durch die, seit 1756 privilegirte, 1834 aufgehobene, 1838 wieder neu priviligirte Handelsgesellschaft des obern Douro über 100,000 Ohm (einschließlich des Branntweins, welchen sie in 30 Brennereien fertigen läßt) absetzt; die Schifffahrt auf dem Douro u. dem Meere ist sehr bedeutend, es kommen gegen 1500 Schiffe jährlich an. Die Einfahrt in den Hafen ist durch Klippen an der Südseite gefährlich, sonst ist aber der Hafen gut; 82,000 Ew. – In alter Zeit lag hier der Seeplatz Cale. P. wuchs bes. im 17. Jahrh., vereinigte sich mit der Villa Gaya u. Villa nova, verlor aber bei einem Aufstande von 1757 viele Freiheiten. 1808 erklärte sich P. zuerst gegen die Franzosen; 29. März 1809 nahm Soult die Stadt mit Sturm, wurde aber am 12. Mai 1809 von den Briten unter Wellesley wieder vertrieben; 1828 wurde P. der Schauplatz mancher Gräuel unter Dom Miguel, daher ergriff es auch gleich, als 1832 Dom Pedro dort landete, die Partei dieses u. wurde der Mittelpunkt von dessen Operationen, zwar von Dom Miguels Truppen unter Marschall Bourmont vom 7. Juli 1832 bis 7. Aug. 1833 hart belagert, doch da mehre Angriffe mißlangen, die Belagerung aufgehoben. Hier am 27. Jan. 1842 Ausbruch einer Revolution, wobei der Exminister Costa Cabral die Charte vom 26. April 1826 proclamirte u. eine provisorische Regierung eingesetzt[375] wurde. Am 8. März 1846 Aufstand gegen die Jesuiten. In dem Bürgerkriege 1846 u. 1847 war P. ein Hauptpunkt der Aufständischen u. am 24. April 1851 erklärte es sich für Saldanha u. Oberst Monitz pflanzte die Fahne der Revolution am 25. auf, s. Portugal (Gesch.). 3) Die nördlich gelegene Vorstadt von Mantua (Lombardei) mit dem Bahnhof der von Verona kommenden Eisenbahn; 3000 Ew.; 4) (Portus Trajani), der von Trajan erbaute Hafen bei der Mündung des Tiber, an dem von Claudius wegen Verschlämmung des Tiberausflusses bei Ostia gegrabnen Kanal; ist jetzt auch wieder ganz verschlämmt; verfallner bischöflicher Palast.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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