Quecke

Quecke

Quecke, 1) (Queckenwurzel), die Wurzel von Triticum repens, lange, cylinderische, weißliche, süß schmeckende Wurzelsprossen, liebt vorzugsweise lockern, mehr sandigen u. lehmigen feuchten Boden. Als Bestandtheil von blutreinigenden Tränken, als auflösendes, kühlendes Mittel u. zur Bereitung von Extract ist die Q. nützlich; sie enthält Queckenwurzelzucker (s.d.), vielen Schleim, Schleimzucker, Satzmehl u. einige Salze, wird daher bei Theuerung, bes. in Rußland, auch als Surrogat des Brodes benutzt, dient, zu Häcksel geschnitten, als Rindvieh- u. Pferdefutter, ihr Saft zu Zuckersurrogaten, zum Branntweinbrennen u. Bierbrauen.[747] Auf den Feldern ist die Q. eines der schädlichsten Wurzelunkräuter; man vertilgt sie, indem man den Boden während der trockenen Zeit des Jahres durch dreimaliges, gleichmäßig tiefes Pflügen u. Eggen zwei od. drei Monate locker erhält, so daß er völlig austrocknet. Eine andere Vertilgungsmethode gründet sich darauf, daß die Q. nicht in festem u. gebundenem Boden gedeiht. Dazu besäet man den Acker einige Jahre mit weißem Klee u. Grassamen, legt ihn zur Weide nieder u. läßt ihn vom Viehe stark begehen. Dadurch u. durch einen damit in Verbindung gesetzten, kraftvoll u. zweckmäßig betriebenen Hackfruchtbau, überhaupt durch das Vermeiden des mehrmaligen Hintereinanderkommens von Halmfrüchten, werden die Quecken in Schranken gehalten. 2) Alle queckenartig auslaufenden andern Gräser.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Quecke — Sf erw. fach. (15. Jh.), mndd. quecke Stammwort. Entsprechend ae. cwice f. Wird zu ig. * kwikwa lebendig, schnell (keck) gestellt, da dieses Gras fast unverwüstlich ist. Es passen aber nicht alle Verwendungsweisen zu dieser Annahme, die auch als… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Quecke — Quecke, Pflanzengattung, s. Agropyrum. Kleine Q., s. Agrostis. Rote Q., s. Carex …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Quecke — Quecke, Grasart, s. Agropyrum …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Quecke — (Triticum repens), Grasart, die als sehr lästiges Unkraut im lockern Ackerboden erscheint, 2–4 hohe Halme treibt und äußerst schwer zu vertilgen ist, da auch eine losgerissene und bloßgelegte Wurzel sproßt. Diese ist zuckerhaltig, wird darum von… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Quecke — Quecke: Das Ackerunkraut ist nach seiner ungewöhnlichen Keimkraft und der Zähleibigkeit seiner Wurzelstöcke benannt. Der germ. Name der Pflanze mnd. kweken, niederl. kweek, engl. quick , quitch grass, norw. mdal. kvika ist zu dem unter ↑ keck… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Quecke — Quẹ|cke 〈f. 19〉 Angehörige einer Gattung der Süßgräser mit langen, kriechenden Wurzelstöcken: Agropyron; Sy Queckengras [zu germ. *kwikw „lebendig“ (nach seiner unverwüstlichen Lebenskraft); → keck] * * * Quẹ|cke, die; , n [spätmhd. quecke,… …   Universal-Lexikon

  • Quecke — paprastasis varputis statusas T sritis vardynas apibrėžtis Miglinių šeimos pašarinis, prieskoninis, vaistinis augalas (Elytrigia repens), paplitęs šiaurės Afrikoje, Europoje ir Azijoje. Iš jo gaminami maisto priedai (kvėpikliai). atitikmenys: lot …   Lithuanian dictionary (lietuvių žodynas)

  • Quecke, die — Die Quêcke, plur. die n, 1) Bey den Landleuten werden die Wurzeln aller Grasarten, welche in der Erde Halmen treiben, die sich durch Äste vervielfältigen, Quecken genannt, welcher Nahme denn auch wohl den Graspflanzen selbst gegeben wird. Im… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Quecke — Quẹ|cke, die; , n (eine Graspflanze) …   Die deutsche Rechtschreibung

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