Magazin

Magazin

Magazin (angeblich vom arab. Maghzen, d.i. Reserve, dann Miliz der arabischen Stämme), 1) Ort, wo man etwas verwahren kann; 2) bes. Gebäude, wo man Vorräthe von Lebensmitteln, Heu, Stroh, Pulver u. Bekleidungsgegenstände fürs Militär aufbewahren kann. Man hat daher Korn-, Mehl-, Heu-, Stroh-, Proviant- u. Fourage-, Pulvermagazine, M-e zur Aufbewahrung von Waffen heißen Zeughäuser (s.d.). Mehl- u. bes. Kornmagazine, um aus denselben bei eintretender Theuerung od. sonstigen Unglücksfällen den Armen Brod od. Saatkorn zu wohlfeileren Preisen zu liefern, sind in neuerer Zeit, wo der Getreidehandel mit entfernten Ländern eine andere Gestalt gewonnen hat, mehr od. weniger aus Gebrauch gekommen. Im Frieden fest angelegte M-e müssen nach Verschiedenheit der darin aufzubewahrenden Gegenstände verschiedene Einrichtung u. Lage haben u., wo möglich, außerhalb der Städte angebracht, feuerfest gebaut u. trocken sein. M-e für den Kriegsgebrauch, um marschirende od. auch stehen bleibende Truppen zu zerpflegen, hielt man früher für unerläßlich, um Krieg zu führen; seit Einführung des Requisitionssystems (s.d.) lebt man, wo es angeht, auf Kosten des Landes ohne M-e, wodurch die schnellen Operationen erleichtert werden. Der gänzliche Mangel an M-en setzt aber das Heer oft in die Gefahr, wenn die Hülfsquellen des Landes, worin man Krieg führt, erschöpft sind, zu darben u. so ruinirt zu werden, abgesehen davon, daß das Land durch das Requisitionssystem gänzlich ausgesogen wird. Für concentrirte u. für auf kurze Zeit in ausgedehnten Cantonnirungen liegende Armeen sind M-e entbehrlich. Man wählt gewöhnlich zur Sicherung gegen feindliche Überfälle Festungen od. provisorisch befestigte Plätze zu M-en u. verwahrt sie, um sie gegen Bombardements zu sichern, in bombenfesten Casematten od. in Gebäuden, deren Mauern stark sind u. welche bombenfest eingedeckt werden können. Hat man keine Festungen u. ist die Zeit zu kurz, um Städte provisorisch zu befestigen, so legt man auch wohl M-e in offenen Städten hinter der Mitte der Armee an u. gebraucht hier Kirchen od. andere große Gebäude zu Aufbewahrungsorten, baut das Stroh in Feimen auf etc. Wo irgend möglich, sind die M-e. an Flüssen, Eisenbahnen etc. anzulegen, damit der Bedarf den Truppen schnell nachgeführt werden kann. 3) Im Hnlergründe des Wagens ein kleiner verschlossener Raum, von der Form eines halben Cylinders, zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, Wäsche, Waschnecessaires u. anderer Reisebedürfnisse; 4) elegantes Kaufmannsgewölbe; 5) Titel für Collectivschriften aller Art.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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