Schott [3]

Schott [3]

Schott, 1) Franz, geb. 1548, st. 1622 als Bürgermeister in Nürnberg; er schr. u.a.: Itinerarium Italiae, Antw. 1600, 3. Ausg. 1625; Itinerarium Germaniae, Galliae, Hispaniae, Köln 1620. 2) Andreas, Bruder des Vor., geb. 1552 (1553) in Antwerpen, ging 1571 nach Douay u. Paris, wurde 1580 in Toledo Professor der Griechischen Sprache, 1584 Professor der Beredtsamkeit, Geschichte u. Griechischen Sprache an der Universität Saragossa u. trat 1586 in den Jesuitenorden; er lehrte Theologie zu Gent, auch 3 Jahre Beredtsamkeit in Rom; kehrte nach Antwerpen zurück u. lehrte an dem dortigen Collegium wieder die Griechische Sprache u.st. 1629 (1627, 1634); er schr.: Hispania illustrata, Frankf. 1570, 3 Bde., Fol., ebd. 1608, 4 Bde, Fol.; Tullianae quaestiones, Antw. 1610; Bibliotheca Hispaniae, Frankf, 1605; Anmerkungen zum Nepos, Frankf 1609, zu des Seneca Controversiae, Par. 1606, Fol., zum Aurelius Victor, Antw. 1579, zum Valerius Flaccus; u. gab heraus den Pomponius Mela, Antw. 1582; die Briefe des Africanus u. Origenes über die Geschichte der Susanna, Augsb. 1602; die Werke des M. Ennodius, Tournay 1611; des Basilius d. Gr., Antw. 1616; des Gregorios Thaumaturgos Metaphrase zum Prediger Salomonis; (an 6000) Briefe des Isidorus Pelusiota, 1623; die Literae Japonicae der Jahre 1609–12, aus dem Italien. übersetzt, Antw. 1615, u. des Nic. Trigantius Literae e regno Sinarum der Jahre 1610 u. 11, ebd. 1615. 3) Kaspar, geb. 1601 zu Königshofen in Franken, wurde Jesuit, ging im Dreißigjährigen Kriege nach Sicilien u. lehrte in Palermo Moral u. Mathematik; er kam dann zum Pater Kircher in Rom u. kehrte endlich nach Würzburg zurück, wo er das Studium der Physik belebte u. 1666 st.; er schr. u.a.: Hydraulica mathematica, Würzb. 1657; Magia universalis naturae et artis, ebd. 1657–74, 4 Bde.; Magia physica curiosa, ebd. 1662, 2. Ausg. 1667–97; Magia chemica curiosa, Nürnb. 1664; Cursus mathematicus, Würzb. 1661; Schola steganographica, Nürub. 1689; u.m.a. 4) August [398] Friedrich, geb. 1744 in Dresden, hielt juristische Vorlesungen in Leipzig, wurde hier 1767 Professor der Rechtsalterthümer u. 1778 Oberhofgerichtsassessor u.st. 1792; er gab heraus: Opuscula juridica; Lpz. 1771; Donjatii praenotat canon, Mitau 1776, 3 Bde.; Sammlungen zu den deutschen Stadt u. Landrechten, ebd. 1772, 3 Thle.; Institutiones juris Saxonici electoralis privati, ebd. 1778. 2. Aufl. ebd. 1785; Entwurf einer juristischen Encyklopädie u. Methodologie, ebd. 1772; Supplementa et emendationes ad Lipenii bibl. real. jur., ebd. 1775; Unparteiische Kritik der neuesten juristischen Schriften, ebd. 1768–82, 10 Bde.; Bibliothek der neuesten juristischen Literatur, ebd. 1783–90, 14 Bde., u.m.a. 5) August Ludwig, geb. 1751 in Göppingen, war erst Regierungsadvocat in Tübingen, wurde 1775 Professor am Collegium, 1778 Professor der Rechte an der Universität, 1781 zu Erlangen u.st. 1787; er schr.: Vorbereitung zur juristischen Praxis, Erl. 1784, umgearbeitet von H. Benson, ebd. 1800; Kurzes juristisches praktisches Wörterbuch, ebd. 1784, umgearbeitet von S. A. Kraft, ebd. 1793; Einleitung in das Eherecht, Nürnb. 1784, u. Aufl. ebd. 1802. u.a.m. 6) Heinrich August, Sohn von S. 4), geb. 5. Dec. 1780 in Leipzig, studirte seit 1796 in Leipzig Theologie u. Philologie, wurde hier 1800 Privatdocent, 1803 Vesper- u. 1804 Flühprediger an der Paulinerkirche, 1805 Professor der Philosophie u. 1808 der Theologie, 1809 Professor der Theologie u. Prediger an der Schloßkirche in Wittenberg u. 1812 in Jena, wo er seit 1817 zugleich das Homiletische Seminar leitete u. als Geheimer Kirchenrath 29. Decbr. 1835 st. Als Theolog huldigte er dem Supranaturalismus u. erstrebte eine Ausgleichung desselben mit den Grundprincipien des Nationalismus. Er gab heraus: Die Rhetorik des Dionysios Halikar., Lpz. 1804; Novum Testamentum, mit neuer lat. Übersetzung, ebd. 1805, 4. A. 1840; schr.: Kurzer Entwurf einer Theorie der Beredtsamkeit mit besonderer Anwendung auf die Kanzelberedtsamkeit, ebd. 1807, n.A. 1816; Epitome theol. christianae, ebd. 1811, u. Aufl. 1822; Christlich-religiöse Reden an Sonn- u. Festtagen, ebd. 1812; Geistliche Reden u. Homilien, Jena 1816; Predigten u. Homilien auf alle Sonn u. Festtage des Jahres, Gotha 1818, 2 Bde.; Neue Sammlung geistlicher Reden u. Homilien, Jena 1822; Neue Auswahl von Homilien u. Predigten, Neust. 1830; Theorie der Beredtsamkeit, mit besonderer Anwendung auf die christliche Beredtsamkeit. Lpz. 1815–28, 3 Thle. in 4 Abthl., 2. A. des 1. u. 2. Th. 1828–33: Commentar zu den Paulinischen Briefen an die Thessalonicher u. Galater, Lpz. 1834; Opuscula, Jena 1817 f., 2 Bde.; Briefe über Religion u. den christlichen Offenbarungsglauben, Jena 1826; Isagoge historico-critica in libros Novi Foederis, ebd. 1830; er gab auch die 5. Aufl. von Reinbards Vorlesungen über die Dogmatik mit Zusätzen, Sulzb. 1824; Zeitschrift für Prediger, in Verbindung mit Rehkopf, Lpz. 1810, 3 Bde.; Denkschrift des Homiletischen Seminars zu Jena heraus. Vgl. Dan;, S. nach seinem Leben u. Charakter, Lpz. 1836 7) Christ. Friedrich Albrecht, geb. 30 April 1782 in Sindelfingen bei Stuttgart, studirte 1799 bis 1804 in Tübingen u. Landshut Jurisprudenz, bereiste 1805 Südfrankreich u. wurde nach seiner Rückkehr in die Heimath 1805 Advocat, 1815–17 Registrator der Ständeversammlung, deren Verhandlungen er publicirte; von 1819–1838 war er selbst Mitglied der Ständeversammlung, erst für das Oberamt Böblingen, dann für Neuenburg u. nahm an den Verhandlungen in liberalem Sinne hervorragenden Antheil. Daneben betheiligte er sich auch fördernd u. leitend an dem Stuttgarter Griechenverein, nach dem Ende des Polnischen Freiheitskrieges an der Gründung eines Polenvereins u. an dem 1824 gestifteten Liederkranze in Stuttgart, aus welchem der Württembergische Schillerverein hervorging. Seit 1838 widmete er sich ausschließlich seinem Beruf als Sachwalter. 1848 besuchte er das Vorparlament in Frankfurt, wurde Mitglied des Funfzigerausschusses u. vom Bezirk Cannstadt-Böblingen in die Deutsche Nationalversammlung nach Frankfurt gewählt, wo er zur Linken gehörte, siedelte mit derselben 1549 nach Stuttgart über würde dann 1850 wieder Mitglied der zweiten württembergischen Kammer, nach deren Auflösung im October d.i. er von der polnischen, wie überhaupt der öffentlichen Wirksamkeit zurücktrat, u.st. 6. Juni 1861 in Stuttgart. Er übersetzte die Werke des jüngern Plinius, Stuttg. 1837 ff. 5 Bde., u. Pouqueville's Werk über Griechenland, ebd. 1837. 8) Wilhelm, geb. 3. September 1807 in Mainz, studirte seit 1822 in Gießen u. Halle Theologie u. Orientalische Sprachen, wendete sich 1830 nach Berlin, wo er sich ausschließlich den Studien der ost- u. nordasiatischen Sprachen u. Culturzuständen widmete u. 1838 Professor der asiatischen Sprachen u. Literatur wurde; er schr. Versuch über die tatarischen Sprachen, Berl. 1836; Katalog der chinesischen Werke der königl. Bibliothek in Berlin, ebd. 1840; De lingua Tschuwaschorum, ebd. 1841; Über den tungusischen Schamanencultus am Hofe der Mandschukaiser, ebd. 1842; Über den Buddhismus in Hochasien u. China, ebd. 1844; Älteste Nachrichten von Mongolen u. Tataren, ebd. 1845; Über das altaische Sprachengeschlecht, ebd. 1847; Das Reich Karachatai od. Si-Lao, ebd. 1849; Über die finnische Sage von Kullervo, ebd. 1851; Das Zahlwort in der tschudischen Sprachklasse, ebd. 1852; Versuch einer Beschreibung der chinesischen Literatur, ebd. 1854; Chinesische Sprachlehre, ebd. 1857; als Zugabe dazu: Über chinesische Verskunst, ebd. 1857. 9) Albert Lucian Constans, Sohn von S. 7), geb. 27. Mai 1809 in Stuttgart, studirte in Tübingen u. Berlin Theologie, wurde 1832 Repetent am Seminar in Maulbronn, 1834 Oberlehrer an den Cantonsschule in Zürich, privatisirte seit 1839 in Stuttgart, wurde 1842 Professor der deutschen Sprache u. Literatur am Gymnasium daselbst u.st. 21. Nov. 1847; er schr.: Die deutschen Kolonien in Piemont, ihre Mundart u. Herkunft, Stuttg. 1842; Wanderungen durch das mittlere u. nördliche Deutschland. ebd. 1846; u. gab heraus: Walachische Märchen, ebd. 1845. 10) Arthur, Bruder des Vor., geb. 1814 in Stuttgart, widmete sich dem Studium der Landwirthschaft aus der Land u. Forstwirthschaftlichen Akademie in Hohenheim u. lebte dann bis 1844 in Eßlingen beim Grafen Alexander von Württemberg, worauf er im südlichen Ungarn als Wirthschaftsadministrator fungirte; 1850 ging er nach Nordamerika, wo er im Auftrag der Regierung der Vereinigen Staaten wissenschaftliche Expeditionen in West- u. Mittelamerika übernahm; er componirte mehre Lieder,[399] betheiligte sich an der von dem Vor. veranstalteten Sammlung Walachischer Märchen u. schr. Gedichte, Stuttg. 1850. 11) Sigismund, Bruder des Vor., geb. 1818 in Stuttgart, studirte Jura in Heidelberg u. Tübingen, wurde 1840 Advocat in Stuttgart u. 1850 Mitglied der württembergischen Ständeversammlung für Böhlingen, wo er im Sinne seines Vaters wirkte. Er schr.: Max Emanuel, Prinz von Württemberg, u. sein Freund Karl XII. von Schweden, Stuttg. 1839. 12) Heinrich, war unter der Expedition österreichischer Naturforscher, welche 1817 nach Brasilien ging, u. sammelte bes. Pflanzen für die kaiserlichen Gärten bei Wien; er war dann Inspector der Gärten bei Schönbronn u. schr.: Genera filicum, Wien 1834–36, 4 Hefte; mit Endlicher, Meletemata botan., ebd. 1832, Fol.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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