Schütze [4]

Schütze [4]

Schütze, 1) Gottfried, geb. 1719 in Wernigerode, wurde 1743 Nachmittagsprediger in Ottensen, 1750 Rector am Gymnasium in Altona, 1751 Professor der Theologie in Kopenhagen, 1761 Professor der Griechischen Sprache u. Geschichte am Gymnasium zu Hamburg u.st. dort 1784; er schr.: Schutzschriften für die alten Deutschen, Lpz. 1746–52, 4 Thle.; De dea Hludana, ebd. 1748; Geschichte von Hamburg, ebd. 1775, 1. Thl.; Lobschrift auf die Weiber der alten deutschen u. nordischen Völker, ebd. 1776; u. gab der aus: Luthers ungedruckte Briefe, Lpz. 1780, 3 Bde. 2) Johann Friedrich, geb. 1758 in Altona, war erst Kanzleisecretär daselbst, wurde 1794 Officiant bei der Zahlenlotterie, 1796 Generaladministrator derselben u.st. 1810; er schr.: Erzählungen u. Sprüchwörter, Lpz. 1791; Sneedorfs Briefe eines reisenden Dänen, Züllichau 1793; Hamburgische Theatergeschichte, Hamb. 1794; Satirisch-ästhetisches Hand- u. Taschenwörterbuch für Schauspieler u. Theaterfreunde, Hamb. 1800; Holsteinisches Idiotikon, ebd. 1800–1806, 4 Bde.; Ehestandsgesuche (komischer Roman), ebd. 1806; Humoristische Novellen, Posen 1804, u.a.m. 3) Johnn Stephan, geb. 1. Nov. 1771 in Olvenstädt bei Magdeburg; widmete sich Anfangs dem Kaufmannsstande, studirte dann aber seit 1794 in Erlangen u. Halle Theologie, war darauf einige Zeit Hauslebrer, privatisirte seit 1804 in Weimar, wurde später Hofrath u.st. 19. März 1839 in Weimar; er schr.: Versuch einer Theorie des Reims, Magdeb. 1802; Der Dichter u. sein Vaterland (Lustspiel), Lpz. 1807; Abenteuerliche Wanderung von Weimar nach Karlsbad, ebd. 1810, 2. A. 1825; Die Journalisten (Lustsp.), edd. 1806; Gedichte, ebd. 1810; Gedanken u. Einfälle über Kunst u. Leben, ebd. 1810; Der unsichtbare Prinz, ebd. 1812, 3 Thle.; Das Land der Wunder, Hamb. 1812; Humoristische Reisen durch Mecklenburg, Holstein etc. ebd. 1912; Versuch einer Theorie[485] des Komischen, Lpz. 1818; Heitere Stunden, Dresden 1822, 3 Thle.; Muntere Unterhaltungen, Lpz. 1829; Gedichte, Berl. 1830; Der Wintergarten, Frankf. a. M. 1816–22, 6 Bde.; Der Frühlingsbote, ebd. 1823; u. gab heraus: Taschenbuch der Liebe u. Freundschaft, Frankf. a. M. 1814–39, u. Journal für Literatur, Kunst, Luxus u. Moden; Lebensgeschichte (von ihm selbst verfaßt), Neuhaldensleben 1834, 2 Bde. 4) Karl Heinrich Ferdinand, geb. 1778 in Meißen; lernte in Leipzig die Kaufmannschaft, ging 1796 nach Philadelphia, 1798 nach Hamburg u. dann nach London, wo er sich 1802 mit einem Freunde etablirte u. 1803 naturalisirt wurde. 1812 befand er sich während der französischen Invasion in Rußland u. ging im Mai 1813 nach Berlin, wo er Beiträge zur Unterstiitzung der Verwundeten sammelte. Als Ausschußmitglied des Londoner Vereins zur Unterstützung der durch den Krieg hülfsbedürftig Gewordenen war er bes. thätig u. verschaffte auch Sachsen u. den preußischen Verwundeten Geldhülse. 1817 kaufte er das Rittergut Schweta bei Oschatz u. zog sich 1819 von seinem Londoner Handelshause zurück, begründete 1820 eine Blindenanstalt in Dresden, war bei Gründung der Armenschule in Dresden sehr thätig u. entwarf als ritterschaftlicher Abgeordneter des Meißnischen Kreises zum Landtage 1820 mit von Carlowitz den Plan einer allgemeinen Hagelassecuranz für das Königreich Sachsen; auch wurden nach seinem Plane 1821 in Dresden u. 1823 in Freiberg Sparkassen eröffnet. 5) Vgl. Schütz.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Schütze — Sm std. (11. Jh.), mhd. schütze, ahd. scuzzo, mndd. schutte Stammwort. Aus wg. * skut jōn m. Schütze , auch in ae. scytta, afr. sketta; anders gebildet ist anord. skyti (n Stamm). Zu schießen. Abc Schütz(e). westgermanisch s. schießen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schütze — Schütze: Als altgerm. Ableitung von dem unter ↑ schießen behandelten Verb bedeutet mhd. schütze, ahd. scuzz‹i›o, aengl. scytta, aisl. skyti »Schießender«. Es meint ursprünglich den Bogenschützen, später den Armbrust und Gewehrschützen und wurde… …   Das Herkunftswörterbuch

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