Semirămis [1]

Semirămis [1]

Semirămis, 1) Tochter der Derketo, welche ausgesetzt, von Tauben ernährt u. von einem Hirten Simmias gefunden u. erzogen wurde. Wegen ihrer Schönheit heirathete sie der assyrische Statthalter Menon od. Onnes, von welchem sie Mutter zweier Söhne wurde u. welchen sie zur Belagerung von Baktra begleitete. Dadurch daß sie hier den Weg angab, wie man sich der Stadt bemeistern könnte, zog sie die Aufmerksamkeit des Königs Ninos auf sich, welcher sie heirathete, worauf sich Menon ermordete. Beim Tode des Ninos war dessen u. der S. Sohn, Ninyas, noch ein Kind, daher führte S., in Mannskleider gekleidet, die Regierung für ihn. Eine geborene Herrscherin, ordnete u. vergrößerte sie Assyrien; sie soll Kriegszüge bis nach Libyen u. Äthiopien unternommen, Babylon gebaut u. daselbst die Schwebenden Gärten, so wie im Lande Kanäle u. Kunststraßen angelegt u. auf ihren Zügen allerwärts große Bauten errichtet haben. Auch nach Indien unternahm sie einen Kriegszug, welcher aber mißglückte; s. Assyrien S. 847. Nachdem Ninyas mündig geworden war, verschwand sie, im 62. Lebensjahre u. dem 42. ihrer Regierung, gegen Ende des 13. Jahrh. v. Chr. Andere lassen sie von ihrem Sohne ermordet werden, weil sie ihm einen Liebesantrag gemacht hatte; nach der Sage wurde sie in der Gestalt einer Taube von der Erde hinweggenommen. Nach Einigen pflegte sie alle die Soldaten, welche ihre Reize genossen hatten, ermorden zu lassen. Ihre Geschichte haben zum Stoff eine Oper von Rossini, Raupachs Tochter der Luft u. Voltaires Trauerspiel S. 2) S. des Nordens, so v.w. Margarethe 6); auch wohl so v.w. Katharina II. von Rußland.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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