Spinner [2]

Spinner [2]

Spinner (Bombycites) Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge u. der Abtheilung der Nachtfalter; die Flügel sind ohne Einschnitte, bilden zusammengelegt eine Art Dreieck, Leib ist dick, Fühler kamm-, säge- od. rosenkranzförmig; die beiden obern Taster sind verborgen, die untern bilden nur eine kleine Erhöhung, od. sind walzig od. kegelförmig; Raupe 16- od. 14füßig, dann mit einem Gabelschwanz, spinnen vor der Verpuppung meist eine Hülle von Seidenfädchen od. kitten Spänchen zusammen; neuerdings getheilt in die Gattungen: a) Bombyx Fabr., Fühler (wenigstens bei dem Männchen) doppeltkämmig, Zunge fehlt od. ist ganz kurz; die Raupen haben meist Haare, machen. ein Seidengespinnst. Die hierher gehörigen Falter faßt Cuvier unter der Benennung Bombyces legitimae zusammen; sind von den Neuern in mehre Gattungen vertheilt worden, als: Cerura, Psyche, [562] Laria, Lasiocampa, Aglia, Attacus, u. gehören zu den größtender ganzen Ordnung. Die hierher gehörigen Arten sind: Nonne, Gabelschwanz, Stammwollenspinner, Goldafter, Ringelraupe, Seidenspinner, Kupferglucke, Atlas, Nachtpfauauge (s.d. a.). aa) Seidenspinner (Maulbeerbaumspinner, Bombyx mori, Endromis mori), weißlich, mit einigen dunkeln Querstrichen, auf den Oberflügeln ein mondförmiger Fleck; die Raupe ist die Seidenraupe (Seidenwurm) s.d. u. Seide S. 724 f. bb) Trespenspinner (Säufer, Bomb. potatoria, Lasiocampa pot.), hat gezähnelte, gelbbraune, braun gestrichelte u. gewellte, weiß getäfelte Flügel; Raupe schwarzbraun, mit mehren Haarbüscheln; auf Trespe u. anderem Gras, muß, wenn sie glücklich überwintern soll, etwas zu saufen bekommen. cc) Pflaumenblattspinner (Feuerglucke, Bombyx pruni L., Lasiocampa pr. Schr.), hat gezähnte, kupferrothe Flügel mit Striemen u. weißen Punkten; Raupe auf Pflaumenbäuchen, dauert den Winter hindurch. dd) Processionsspinner, s. Processionsraupe. b) Zeuzera Fabr., die Fühler der Männchen sind unten kammförmig, bei den Weibchen einfach, an der Wurzel wollig, die Flügel sind dick, steif u. schmal; die Raupe im Holz, wo sie sich auch verpuppt. Art: Zeuzera aesculi (Blausieb, Kastanieneule), hat weiße, blauschwarz getüpfelte Flügel, auf der Brust sechs gleiche Flecken; Raupe gelb, mit schwarzen Erhöhungen, braunem Halse; lebt in Stämmen der wilden Kastanien, Rainweide, des Hollunders, Apfelbaums. c) Wurzelspinner (Hepialus Fabr.), die rosenkranzartigen, sein gekerbten Fühler sind länger, als die Brust, die kleinen Taster sind sehr behaart, die Raupen sind Wurzelraupen (s.d.); Art: Hopfenspinner (Hep. humuli), das Männchen ist weiß, das Weibchen gelb, rothgelb gestreift; die gelbliche, schwarz getüpfelte Raupe zerstört oft ganze Hopfenanlagen; Hep. velleda, Hep. lupulinus u.a. d) Weidenholzspinner (Weidenholzbohrer, Cossus Fabr.), mit gezähnelten Fühlern, harten, steifen, an der Wurzel eingeschlagenen Flügeln; die Raupen leben im Holze, welches sie mit ihrem starken Gebiß benagen; Art: C. ligniperda L. (Weidenbohrer), bräunlichgrau, schwarzbraun gewölkt, mit schwarzen Querstrichen. Hinterleib meist geringelt; die fleischfarbene Raupe findet man häufig in Stämmen von Laubhölzern u. ist wegen ihrer Gefräßigkeit sehr schädlich. e) Schönspinner (Callimorpha), die Flügel sind dachförmig, dreieckig, mit lebhaften Farben, der Vorderrand nicht ausgebogen, die Fühler fadenförmig, einfach, bei den Männchen gewimpert. Man vereinigt die Schönspinner auch wohl mit der Gattung Arctia od. mit Lithosia; Arten: Jakobskrautspinner (Callim., jacobaeae, Lithosia jac.), oben braungrau mit rothen (zwei) Flecken u. Strichen, Hinterflügel roth mit schwarzem Rande, Raupe schwarz, gelbgeringelt, auf Senecio, jacobaea; Jungfer (Callim. dominula), mit schwarzen, weißlichgelb gefleckten Ober-, rothen, schwarzgefleckten Unterflügeln; Kammerjungfer (Call. ancilla) u.a.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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