Stafford [2]

Stafford [2]

Stafford, ein altes englisches Geschlecht, welches aus der Normandie stammen soll. Ein Verwandter Wilhelms des Eroberers, Robert Toney, wurde von demselben zum Gouverneur des Schlosses Stafford ernannt u. nahm deshalb den Zunamen S. an. Merkwürdig sind: 1) Edmund, Baron von S., zeichnete sich unter Eduard I. in den schottischen Kriegen aus u. wurde 1299 zuerst von seiner Familie ins Parlament berufen. 2) Rudolf, Graf von S., des Vorigen Sohn, auch tapferer Krieger, wurde 1350 unter König Eduard III. Graf u. Statthalter in Aquitanien, zog dann in das Gelobte Land u. st. 1386. Sein Enkel Humphrey wurde 1446 unter Heinrich VI. Herzog von Buckingham. 3) Heinrich, Graf von S., Herzog von Buckingham, s. Buckingham 1). 4) Eduard, Graf von S., Herzog von Buckingham, s. Buckingham 2). 5) Thomas, Graf von S., Enkel des Vorigen, landete 1551 von Frankreich aus in Yorkshire, erließ ein Manifest gegen die Königin Maria u. deren Gemahl Philipp II., König von Spanien, u. nahm den Protectortitel von England an; er eroberte Scarborough, wurde aber darin belagert, zur Übergabe gezwungen u. im Tower als Rebell enthauptet. 6) Wilhelm Howard, Graf von S., geb. 1611, war der zweite Sohn des Herzogs Thomas von Norfolk u. erhielt von dem König Karl I. den Titel eines Grafen von S., weil er die Erbin dieses Geschlechts heirathete. Den Stuarts sehr ergeben, folgte er Karl II. ins Exil u. kehrte erst nach der Restauration nach England zurück. Hier wurde er als eifriger Katholik sehr verfolgt u. sah sich 1680 in das katholische Complott verflochten, dessen angeblicher Entdecker Titus Oates war. Man gab ihm Schuld dem König nach dem Leben gestrebt zu haben, u. Oates bezeichnete ihn als den Generalzahlmeister der päpstlichen Armee. Trotz der Mangelhaftigkeit der Anklage, der Verwerflichkeit der Zeugen u. seiner trefflichen Vertheidigung wurde er zum Tode verdammt u., da Karl II. nicht wagte ihn zu begnadigen, 1680 hingerichtet.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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