Sunderland [2]

Sunderland [2]

Sunderland (spr. Sönnderländ), 1) Henry Spencer, Graf von S., geb. 1620 zu Althorp; trat nach dem Tode seines Vaters, des Grafen Spencer, 1641 in das britische Oberhaus u. erklärte sich für Karl I., den er nach der Schlacht bei Edgehill nach Oxford begleitete. 1643 wurde er von Karl I. zum Grafen von S. ernannt u. blieb im Sept. 1643 bei Newbury. 2) Robert Spencer, Graf von S., Sohn des Vorigen, geb. 1641; begab sich sehr jung auf den Continent u. kehrte erst nach der Restauration nach England zurück. Er wurde 1661 Gesandter in Madrid u. Paris, 1674 bei Karl II. Geheimerath u. 1678 Ministerstaatssecretär, trug 1679 zur Vertagung des Parlaments bei u. protestirte mit Essex u. Halifax gegen die Thronausschließung des Herzogs von York, stimmte aber 1680 dafür. Deshalb aus dem Conseil entfernt, trat er 1682 doch wieder ein, wurde Erster Staatssecretär u. unterzeichnete als solcher nach Karls II. Tode die Berufung des Herzogs von York als König Jakob II, auf. den Thron, blieb unter diesem im Ministerium u. wurde 1687 Präsident des Conseils; 1658 wurde er katholisch, fiel aber in Ungnade, weil er gerathen hatte die Unterstützung abzulehnen, welche Ludwig XIV. dem König Jakob II. gegen den Prinzen von Oranien anbot. S. begab sich nun nach Holland, eben als Wilhelm von Oranien in England landete, wurde von diesem 1693 nach England zurückberufen u. 1697 noch einmal auf kurze Zeit Mitglied des Geheimeraths, legte aber seinen Posten bald nieder u. starb zu Althorp 1702. 3) Charles Spencer, Graf von S, zweiter Sohn des Vorigen, geb. um 1670; trat 1695 in das Parlament u. nahm 1702 den Titel eines Grafen von S. an. 1705 schickte ihn die Königin Anna nach Wien, um dem Kaiser Joseph I. zur Thronbesteigung Glück zu wünschen u. den Frieden zwischen Joseph I. u. den ungarischen Malcontenten zu vermitteln; er erneuerte dann den Subsidientractat mit dem Könige von Preußen u. trat nach seiner Rückkehr 1706 in das Ministerium, verließ es aber, als Marlborough, sein Schwiegervater, in Ungnade fiel. Unter Georg I. wurde S. 1714 Lordlieutenant von Irland, 1715 Lordsiegelbewahrer u. 1718 Erster Lord der Schatzkammer u. Conseilspräsident; er dankte 1719 ab, behielt aber dennoch bis zu seinem Tode des Königs Vertrauen u. war während der Abwesenheit des Königs aus England Mitglied der Regentschaft; er starb 1722.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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