Triller [1]

Triller [1]

Triller (v. ital. Trillo), 1) Gesang- u. Spielmanier, welche aus zwei neben einander liegenden, schnell mit einander abwechselnden Tönen besteht; in der Notenschrift mit Triller [1] od. tr bezeichnet. a) Den eigentliche od. ausgeführte T. besteht aus dem Hauptton, d.i. demjenigen, auf welchen den T. angezeigt wird; dem Hülfston, d.i. dem nebenliegend höhern Ton des Haupttons, wie er in den Tonleiker des vorzutragenden Tonstücks vorkommt dem Vorschlag, welcher gewöhnlich mitkleinen Noten vor dem T. angezeigt wird; u. dem Nachschlag, welcher aus dem Tone unter dem Haupttone u. diesem selbst besteht. Vorschlag u. Nachschlag müsser regelmäßig eben so geschwind, als der T. ausgeführt werden. Z.B.

Triller [1]

Oft wird der T. auch ohne Vorschlag, entwede[831] gleich mit dem Haupt- od. Hülfstone angefangen, je nachdem sich die Noten vor dem T. auf- od. absteigend nach dem T. bewegen. Soll der T. zweistimmig ausgeführt werden, so muß er auch zweimal angezeigt werden u. heißt Doppeltriller. Z.B.:

Triller [1]

b) Der Prall- od. Halbtriller (ital. Trilletto), welcher durch das Zeichen Triller [1] angedeutet wird u. ohne Vor- u. Nachschlag, blos durch kürzern Wechsel des Haupt- u. Hülfstons ausgeführt wird. Z.B.:

Triller [1]

Zur guten Ausführung des T. gehört Geschwindigkeit u. Gleichheit, sowohl hinsichtlich der Stärke als auch der Reinheit der beiden abwechselnden Töne. Ein T., wo die Töne mit ungleicher Schnelligkeit angegeben werden, od. wo der eine Ton statt die große od. kleine Secunde des andern zu sein, etwas höher intonirt wird, wird Bockstriller genannt. Eine ununterbrochene Reihe von T-n wird Trillerkette (ital. Catena di trilli) genannt. Z.B.:

Triller [1]

2) Ein Getriebe von bis 24 kleinen od. kurzen Stöcken, welches auf die Welle des Kammrades gesteckt u. mittels des Stirnrades umgetrieben wird. 3) (Trillhäuschen), ein an einer horizontalen Welle befestigtes, drehbares, hölzernes, mit Stäben versehenes Häuschen, in welches wegen Polizeivergehen an manchen Orten Verbrecher niedern Standes gebracht u. umgedreht wurden. 4) (Maschinenw.), so v.w. Trilling.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • triller — [ trije ] v. <conjug. : 1> • 1817; de trille ♦ Littér. 1 ♦ V. tr. Orner de trilles. Triller un air. « Un oiseau qui part Trillant son motet » (Verlaine). 2 ♦ V. intr. Faire un trille. « La sonnette trille » (Colette). ⊗ HOM. Trier. ●… …   Encyclopédie Universelle

  • Triller [1] — Triller, musikal. Verzierung, gefordert durch tr. (alt +) oder auch über der Note. Der T. besteht in einem fortgesetzt wiederholten Wechsel des (notierten) Haupttones mit seiner (kleinen oder großen) Obersekunde, regulär beginnend mit der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Triller — can refer to: *Triller, birds of the cuckoo shrike family belonging to the genus Lalage . *German term for a trill in music. *The surname Triller. *A misspelling of Thriller …   Wikipedia

  • Triller — Sm erw. fach. (17. Jh.) Entlehnung. Entlehnt und umgeformt aus it. trillo Triller , das lautmalenden Ursprungs ist. Verb: trillern.    Ebenso nndl. triller, ne. trill, nfrz. trille, nschw. drill, nisl. trilla. ✎ Röhrich 3 (1992), 1639f.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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  • Triller [2] — Triller, s. Sächsischer Prinzenraub …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Triller — Triller, ital. trillo, heißt in der Musik eine mehrmalige schnelle Abwechslung eines Tones mit dem nächst darüber liegenden (ganzen od. halben) Tone. Der erstere heißt der Hauptton, der darüber liegende der Hilfston. In der Notenschrift wird der… …   Herders Conversations-Lexikon

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