Tychsen

Tychsen

Tychsen, 1) Olaus Gerhard, geb. 14. Dec. 1734 in Tondern, studirte seit 1756 in Halle Theologie u. Orientalische Sprachen, wurde 1757 Lehrer am Waisenhaus in Halle u. 1759 Mitarbeiter an Callenbergs Missionsanstalt, zu welchem Zwecke er zwei Jahre in Deutschland u. Dänemark reiste; er ging 1760 als Privatdocent nach Bützow, wurde daselbst 1763 Professor der Orientalischen Sprachen, 1789 aber Professor, Oberbibliothekar u. Vorsteher des Museums in Rostock, 1813 Vicekanzler u. st. 30. Dec. 1815 in Rostock. Er war bes. im Talmudisch-Rabbinischen, in der Numismatik u. Epigraphik sehr bewandert u. gab heraus: Bützowische Nebenstunden, 1766–69, 6 Bde.; Al Macrizi historia monetae arab. etc., Rost. 1797; De legalibus Arabum pond. et mens., 1800; Physiologus Syrus, ebd. 1795; u. schr.: De pentateucho samaritano, Bütz. 1765; Abbreviaturarum hebraicarum supplementum I. et II., 1768 f.; De variis codicum hebraeorum V.T. generibus, Rostock 1772; Arabische Grammatik, ebd. 1792; Syrische Grammatik, ebd. 1793; Die Unechtheit[88] der jüdischen Münzen, ebd. 1779 (worüber er mit P. Bayer in einen Streit gerieth, in welchem bis 1794 mehre Schriften gewechselt wurden); Interpretatio inscriptionis cuficae etc., ebd. 1787, 2. A. 1788, Appendix 1790; Introductio in rem numariam Muhamedanorum, Rostock 1794; dazu Additamentum, 1796; De cuneatis inscriptionibus persepolitanis, ebd. 1798 etc. Seine Sammlung von orientalischen Antiquitäten wurde für die Rostocker Universität erkauft. Über ihn schrieb A. Th. Hartmann, Bremen 1818–20, 2 Bde. 2) Thomas Christian, geb. 8. Mai 1758 zu Horsbüll im Amte Tondern; studirte in Kiel u. Göttingen Theologie u. Philologie, bereiste 1783–84 Frankreich, Spanien u. die Lombardei, kam 1784 als Professor der Theologie nach Göttingen u. st. dort 24. Oct. 1834. Er schr.: Commentatio de Quinti Smyrnaei paralipomenis Homeri, Gött. 1783; Grundriß einer Archäologie der Hebräer, ebd. 1789; Grammatik der arabischen Schriftsprache, ebd. 1823; gab auch den Quintus Smyrnäus, Strasb. 1807, u. den 6. Band zu Koppes Neuem Testament heraus, vollendete den 4. Band von Michaelis Anmerkungen für Ungelehrte, zu dessen Übersetzung des Neuen Testaments. Seine jüngste Tochter Cäcilie, geb. 18. März 1794, st. 3. Dec. 1812, zeichnete sich durch Anmuth u. hohe Geistesgaben aus u. wurde von Ernst Schulze (s.d. 8), ihrem Bräutigam, in seinem Epos Cäcilia besungen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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