Vlämisch-evangelisch-lutherische Kirche

Vlämisch-evangelisch-lutherische Kirche

Vlämisch-evangelisch-lutherische Kirche zu Brüssel, im Sommer 1838 von dem aus Metz zum Besuch in Brüssel anwesenden Judenmissionar Oster mit 6–8 deutschen u. vlämischen Personen, welche er für die Lutherische Lehre gewann, gegründet.[632] Diese acht Personen beriefen den bei Joh. Gottfr. Scheibel sich aufhaltenden Candidaten Lütkemüller, welcher erst deutsch, dann vlämisch predigte u. die Gemeinde, die sich nur in seinem Wohnzimmer versammelte, bis auf 30 Personen brachte. Erst nach dessen Weggang u. einem Interim, da ein Färber Fritz die Versammlungen leitete, wurde durch die Bemühungen u. den Eifer des bei ihr angestellten Pfarrers van Maasdyk, eines ehemaligen katholischen Geistlichen, die Gemeinde durch vielfache Übertritte katholischer Familien u. durch den Anschluß der hier wohnenden Holländer, welche seit 1830 ihres Gottesdienstes beraubt waren, bedeutend vermehrt, so daß sie über 1200 Seelen zählte. Nachdem sie Anfangs sich des holländischen lutherischen Gesangbuchs bediente, ließ sie in dem Jahr 1853 ein eigenes vlämisches Gesangbuch, 160 Lieder enthaltend, drucken u. trat dann in den Synodalverband der vom Staate unterhaltenen evangelischen Kirchen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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