Wand [1]

Wand [1]

Wand, 1) die abhängige Seite eines Berges od. Felsens, s.u. Berg 1); 2) das dem Bergmann entgegenstehende Gestein; enthält es Erz, so heißt es Erzwand od. Wanderz, enthält es taubes Gestein, Erdwand, Bergwand od. Wandberg; daher Wand wird feige, wenn sich das Gestein loszureißen droht. W. zersetzen, zerstufen, einen Stein in kleine Stücken zerschlagen. W. ziehet sich, wenn das Gestein einzustürzen drohet. 3) (Gang), das in einem Erzgange losgearbeitete große Stück; 4) ein jeder Stein, er sei groß od. klein, in der Grube od. im Freien; 5) eine senkrechte Fläche, welche durch eine Mauer gebildet wird od. auch diese selbst. Im ersteren Falle nennt man sie bes. Wandfläche. Im letzteren Falle bezeichnet man mit W. meist nur die schwächeren, aus Fachwerk od. Bietern construirten Umfassungen u. Scheidungen u. unterscheidet daher Umfassungswände, welche ein Gebäude umgeben, u. Schiedwände, (Scheidewände), welche das Innere des Gebäudes in die einzelnen Gemächer abtheilen. Nach dem [838] Material unterscheidet man steinerne Wände od. Mauern u. hölzerne Wände, u. zwar: Breter-, Fachwände, Bundwände, Bohlenwände, Blockwände od. Wände der Blockhäuser; ferner Lehm od. Wellerwände u. endlich noch tragbare leichte od. spanische Wände; 6) die starken Taue, welche fast senkrecht an den Masten ausgespannt sind, um dieselben festzuhalten; sie heißen nach den verschiedenen Masten die große W., Besanwand, Fockwand, Blindewand etc.; 7) (Vogels.), so v. w. Gang 9); 8) die Garne, welche um einen Vogelheerd aufgestellt sind; 9) ein dünner flächenartiger Körper, welcher einen Raum einschließt, z.B. Wände des Magens, der Blase u. dgl.; 10) bei dem Rothwild die Rippenstücke; 11) die Schärfe od. der Rand an den Schalen des Hirsches; 12) der obere, von außen erhabene Theil eines Pferdehufes; 13) bei einem gezogenen Gewehrlauf die erhabenen Theile zwischen den Zügen; 14) ein Gewebe (vgl. Leinwand), auch ein daraus verfertigtes Kleidungsstück; 15) an der Kupferdruckerpresse die zwei Stücken Holz, in welchen die Büchsen sind; 16) die Seiten eines Sieles, die dicht an einander schließenden Pfähle eines Höftes; 17) s. Schriftgießen A.).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Wand — (de) …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • Wand — (ahd. „das Gewundene, Geflochtene“ zu want „winden“) bezeichnet eine Fläche, die einen Hohlraum abgrenzt, siehe Wandung ein senkrechtes Bauteil, dessen Ausdehnung in der Länge und Höhe sehr viel größer ist als in der Tiefe ( Wanddicke ), siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • Wand — Wand, n. [Of Scand. origin; cf. Icel. v[ o]ndr, akin to Dan. vaand, Goth. wandus; perhaps originally, a pliant twig, and akin to E. wind to turn.] 1. A small stick; a rod; a verge. [1913 Webster] With good smart blows of a wand on his back. Locke …   The Collaborative International Dictionary of English

  • wand — [wɔnd US wa:nd] n ↑wand, ↑cape, ↑top hat [Date: 1100 1200; : Old Norse; Origin: vöndr] 1.) a thin stick you hold in your hand to do magic tricks wave a (magic) wand (=move a wand about to make something magical happen) ▪ I can t just wave a magic …   Dictionary of contemporary English

  • wand — (n.) c.1200, from O.N. vondr rod, switch, (Cf. Goth. wandus rod, M.Swed. vander), from P.Gmc. *wend to turn, see WIND (Cf. wind) (v.)). The notion is of a bending, flexible stick. Cf. cognate O.N. veggr, O.E. wag wall, O.S., Du. wand …   Etymology dictionary

  • Wand 5 — ist ein Stuttgarter Verein zur Förderung unabhängiger Film und Medienkultur. Zu den Hauptaktivitäten des 1985 gegründeten Vereins gehört die jährliche Realisierung eines Festivals für Kurz und Experimentalfilme, der Stuttgarter Filmwinter.… …   Deutsch Wikipedia

  • wand — [ wand ] noun count a thin stick that is used for doing magic a. any tool that has the shape of a thin stick …   Usage of the words and phrases in modern English

  • Wand — Sf std. (8. Jh.), mhd. want, ahd. want Stammwort. Dagegen bedeuten gt. wandus und anord. vo̧ndr m. Rute . Auszugehen ist von Flechtwerk , da die alten Wände aus Flechtwerk bestanden, das mit Lehm verschmiert wurde (im Gegensatz zur steinernen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Wand — Wand: Das dt. und niederl. Substantiv (mhd., ahd. want, niederl. wand) gehört zu dem unter 2↑ winden behandelten Verb. Es bedeutet also eigentlich »das Gewundene, das Geflochtene«. Wände wurden ursprünglich geflochten; vgl. das Kapitel zur… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Wand — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Mauer Bsp.: • Das Bild ist an der Wand. • Um das Feld verläuft eine Steinmauer. • Diese Mauer ist sehr hoch …   Deutsch Wörterbuch

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