Moschee

Moschee

Moschee (arab., eigentlich Mesdsched), Bethaus der Muhammedaner, bes. ein kleineres, oft hölzernes, große Gotteshäuser heißen Dschami od. Kullijjet (Kathedrale). Die M-n bilden gewöhnlich ein Viereck, haben meist ein Bleidach u. zwei od. mehre schlanke, oft achteckige, etagen weise übereinander emporsteigende Thürme mit Halbmonden an der Spitze, welche Minarets (d.i. Leuchtthürme von der, bei Festen u. Feierlichkeiten darauf stattfindenden Beleuchtung) hießen, von deren Balkon der Ausrufer (Bankhzen, Mueddsin) die Gebetszeit verkündet. Der Eingang auf denselben geht nach der Richtung von Mekka. Das Innere der M-n ist einfach verziert, die Wände weiß angestrichen, manchmal mit Koransprüchen beschrieben, der Boden mit Tapeten belegt, ohne Tische u. Bänke; ein gewölbter Platz (Mihradsch) mit einer Bühne (Miuber) ist für den Vorbeter u. eine Kanzel (Korsi) für den Prediger. Die Khalifen hatten geschlossene Loge (Makßuret). Nach der Gegend von Mekka ist ein gezierter Schrank (Kiblah), gewöhnlich Koranexemplare enthaltend, wohin man sich beim Gebete wendet. Während der letzten Tage des Ramadan werden in der Sophienmoschee in Constantinopel prächtige Leinwandzelte (Itikias) aufgeschlagen. Von Außen sind die M-n mit Vorhof u. Mauer umgeben, die mit Ketten verwahrten Eingänge sind sehr niedrig, daß man nur gebückt eintreten kann. Mit den M-n sind oft Schulen (Medres), Hospitäler u. Armenküchen (Imaret) od. andere wohlthätige Anstalten verbunden. Die Einkünste bestehen aus liegenden Gründen. Die an den M-n angestellten Beamten sind: der Kadi, der Khatib (Vorbeter), der Molla (Schulmeister), der Naib (dessen Stellvertreter), der Ferrasch (Auskehrer, Tapetenausbreiter), Ghassal (Todtenwäscher), Kaim (Küster), worunter die Kandildschi (Lampenanzünder) u. zwei Boten. Die erste M. gründete Muhammed zu Kobba auf der Flucht. Am berühmtesten sind die Sophienmoschee in Constantinopel, die M-n in Mekka u. Jerusalem. Obwohl kein Nichtmuhammedaner bei Todesstrafe eine M. betreten soll, so kann man sich doch in neuerer Zeit durch Ge (du. Fürsprache den Eintritt fast überall verschaffen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Moschee — Moschee …   Deutsch Wörterbuch

  • moschee — MOSCHÉE, moschei, s.f. Templu de cult mahomedan. [pl. şi: moschee] – Din fr. mosquée. Trimis de ana zecheru, 13.09.2007. Sursa: DEX 98  MOSCHÉE s. (bis.) geamie, (înv.) mecet. (moschee la musulmani.) Trimis de siveco, 05.08.2004. Sursa: Sinonime …   Dicționar Român

  • Moschee — Moschee, die Stätte der mohammedanischen Gottesverehrung, hat in ihrer Anordnung Aehnlichkeit mit der altchristlichen Basilika. Sie bestand zuerst aus einem großen, hallenartigen Räume (Mihrab) und einem weit kleineren (Kiblah), einer Art… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Moschee — (franz. mosquée, v. arab. mesdschid, »Anbetungsort«), das mohammedanische Gotteshaus. Die größern Moscheen heißen Dschâmi (d.h. Versammlungsort), während die kleinern, die gewöhnlich kein Minarett haben, Mesdschid genannt werden. In den erstern… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Moschee — (vom arab. mesdschid, Anbetungsort), mohammed. Bethaus, an dessen Seite sich in der Regel das Minarett (s.d.) befindet, meist mit einem Vorhof verbunden, in dessen Mitte ein Brunnen für die religiösen Waschungen angebracht ist; im Innern an der… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Moschee — Moschee, aus dem arab. Medschid d.h. Ort der Anbetung, die Bethäuser der Mohammedaner, durch Kuppel und Minarets charakterisirt, innerhalb nur mit Arabesken und Koransprüchen ausgeschmückt. Große M.n heißen Dschamia …   Herders Conversations-Lexikon

  • Moschee — Moschee,die:⇨Kirche(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Moschee — Sf islamisches Gebetshaus erw. exot. (14. Jh.) Entlehnung. In dieser Form entlehnt aus frz. mosquée, dieses aus it. moschea, aus span. mezquita, aus arab. masǧid (eigentlich Ort des Niederwerfens aus arab. ma und saǧada sich [zum Gebet]… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Moschee — Moschee: Die Bezeichnung für das islamische Gotteshaus wurde im 16. Jh. aus frz. mosquée entlehnt, das seinerseits aus it. moschea (moscheta) übernommen ist. Dies geht über span. mezquita auf arab. masǧid »Haus, wo man sich (zum Gebet)… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Moschee — Die Sultan Ahmed Moschee mit ihren sechs Minaretten in Istanbul …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”