Mußtheil

Mußtheil

Mußtheil (Cibaria), die Hälfte der zur Zeit des Todes des Ehemannes od. am 30. Tage nach seinem Tode in Scheunen u. Kellern noch vorräthigen Victualien u. Früchte (eingehöster Vorrath), auf welche nach manchen Provinzialrechten die hinterlassene Wittwe ein besonderes Erbrecht hatte. In den neueren Erbgesetzen ist dies Recht meistens abgeschafft worden.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Mußtheil, das — Das Mūßtheil, des es, plur. die e, in den Rechten, die Hälfte desjenigen Vorrathes an Essen und Trinken, welches sich dreyßig Tage nach dem Tode eines Ehemannes in dessen Haushaltung findet, und nach den Sächsischen Rechten dessen Witwe gehöret;… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Wittwe [1] — Wittwe (Vidua), eine ihres zeitherigen Ehemannes durch den Tod beraubte Ehefrau. Die W. behält in der Regel auch nach dem Tode des Ehemannes den Gerichtsstand, Rang u. das Heimathsrecht ihres verstorbenen Gatten bei, so lange sie sich nicht… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Erbrecht — (Rechtsw.), 1) im objectiven Sinne der Inbegriff der gesetzlichen Vorschriften über die Succession in das Vermögen eines Verstorbenen, über die Erwerbung, den Verlust u. die Vertheilung von Erbschaft (Jus hereditarium); 2) im subjectiven Sinne… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fräulein — Fräulein, 1) eine junge Person weiblichen Geschlechts, bes. 2) wenn sie erwachsen, unverheirathet u. von guter Abkunft, bes. 3) von Adel ist. Daher Fräuleingerechtigkeit, was einer freiherrlichen od. adeligen Wittwe von der Erbschaft ihres… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hofspeise — (Mußtheil), ein Theil des Speisevorrathes, welchen die Ehefrau bei dem Tode des Mannes nach dem ehelichen Güterrechte mancher Gegenden im Voraus neben ihrem sonstigen Erbrecht erhält …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fräuleingerechtigkeit, die — Die Fräuleingerêchtigkeit, plur. die en, in den Rechten, die Gerechtsamen fürstlicher und adeliger Witwen an die hinterlassenen Güter ihrer Ehegatten; dahin die Gerade, das Mußtheil, das Leibgedinge u.s.f. gehören. S. Fräulein 3 …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gerechtigkeit, die — Die Gerêchtigkeit, plur. die en, das Abstractum des vorigen Bey und Nebenwortes, der Zustand, da eine Person oder Sache gerecht ist; nur in einigen Bedeutungen dieses Wortes. 1. Der Zustand der sittlichen Vollkommenheit, ohne Plural; in welchem… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hofspeise, die — Die Hofspeise, plur. inus. an einigen Orten, z.B. in Obersachsen diejenigen Eßwaaren, welche eine adelige Witwe nach dem dreyßigsten Tage nach ihres Ehegatten Tode von dem Hofe, oder dessen Gute mit sich nimmt, und welche auch der Mußtheil… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Muß (2), das — 2. Das Mūß, des es, plur. von mehrern Arten, die Muße, bey einigen die Müßer, Diminut. das Mußchen, Oberd. Mūßlein. 1) * Speise überhaupt, und die Einnehmung derselben, die Mahlzeit; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, in welcher der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mustheil, das — Das Mustheil, S. Mußtheil …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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