As [1]

As [1]

As, 1) (röm. Ant.), jedes Ganze, das in 12 Theile (Unciae) getheilt wird, um darnach Antheile an Erbschaften, Zinsen, Münzen, Maße u. Gewichte zu bestimmen. Für jede Zahl von Zwölftheilen eines A. hatte man bes. Namen zur Bezeichnung der Brüche, nämlich: Uncia (1/12), Sextans (2/12, od. 1/5), Quadrans (3/12 od. 1/4), Triens (4/12 od. 1/3), Quincunx (5/12), Semis od. Semissis (6/12 od. 1/2), Septunx (7/12), Bes od. Bessis (8/12 od. 2/3), Dodrans (9/12 od. 3/4), Dextans (10/12 od. 5/6), Deunx (11/12); 2) Gewicht von 1 Pfund (22 Loth 8/10 Qu. Leipziger Gewicht); nach obigen Bestimmungen eingetheilt; außerdem noch Uncia (1/12 As) = 2 Semunciae, = 3 Duellae, = 4 Sicilici, = 6 Sextulae, = 7 Denarii, = 8 Drachmae, = 24 Scripulae (Scriptulae) etc.; 3) eherne römische u. etruskische Münze, zuerst von Servius Tullius geprägt u. mit dem Bilde eines Thieres bezeichnet. Es zerfiel in die oben genannten Theile; seine Vervielfachung bezeichnete man durch Dupondius (2 As), Tripondius od. Tressis (3 As), Quatrussis (4 As), Quinquessis (5 As), Sexessis (6 As), Septussis (7 As), Octussis (8 As), Nonussis (9 As), Decussis (10 As), Vicessis od. Vigessis (20 As), Tricessis (30 As), u. s. s. bis Centussis (100 As). Anfänglich 1 Pfund schwer (Aesgrave, Aslibralis. s. As 2), erlitt es seit 280 v. Chr., bes. in den Punischen Kriegen, 12mal Reductionen: a) As = 6 Unzen; als ein Denar 10 As galt u. 96 Denare aus 1 Pfund Silber geprägt wurden, verhielt sich der Werth des Silbers zum Werth des vollen A. wie 960: 1, nach der ersten Reduction wie 480: 1; b) As = 4 Unzen Silberwerth zum Aswerth wie 320: 1; c) As. = 3 Unzen, SW. zum AW. wie 240: 1; d) im ersten Punischen Kriege, 262 v. Chr., As (Sextantlarius) = 2 Unzen, SW. zum AW. 160: 1; e) As etwas mehr als 11/3 Unze, SW. zum AW. wie 105: 1; f) im zweiten Punischen Kriege, 217 v. Chr., As (Assis uncialis) – 1 Unze, SW. zum AW. wie 80: 1; g) As, etwas über 5/6 Unze, SW. zum AW. 521/2: 1; h) zufolge der Papiria lex (191 v. Chr.), As (A. semiuncialis) = 1/2 Unze, SW. zu AW. wie 40: 1; i) As = 1/3 Unze, SW. zu AW. wie 267: 1; k) As = 1/4 Unze, SW. zu AW. wie 20: 1; l) As = 41/2 Scrupel, SW zu AW wie 15: 1; m) As = 4 Scrupel. Über die Berechnung des Werthes des As nach unserem Gelde herrscht sehr viel Verschiedenheit. Eisenschmid: gibt den des vollen As vor seiner Reduction zu 42/12 Gr., And. zu 8 gGr. an; nach dem Berliner Münzfuß beträgt er 112/3 Gr. Bei dem relativen Werth des Kupfers u. Silbers gegen einander ist derselbe nicht genau zu, bestimmen, aber natürlich nahm dieser Werth bei Reduction des As verhältnißmäßig ab. Bezeichnet sind die As als Münze mit L (Libralis, volles As) od. I (reducirtes As), S (Semis), 00/00 od. oooo (Triens), 000 (Quadrans), 0/0 (Septunx) etc. Auch finden sich Bilder von Gottheiten, Königen etc. darauf, nach festen Bestimmungen, mit wenigen Ausnahmen; vom ersten Punischen Kriege führte das As einen Janus auf der einen u. einen Schiffsschnabel auf der anderen Seite; der Semis einen Janus, der Triens u. die Unze eine Minerva, der Septunx einen Mercur; Affe der Cornelischen u. Licinischen Geschlechter eine Victoria, der Mariusschen Köpfe des Numa u. Ancus, der Rubrischen Köpfe des Mercur u. Hercules, auf der Rückseite einen Tempel, der Terentia gens eine säugende Wölfin. Mit dem Fall der Republik hörten das As u. seine Theile auf. Ludäus, De asse, Ven. 1522 u. ö.; 4) die ganze Erbschaft (auch in 12 Theile, Unicae, getheilt);[795] daher Heres ex asse, der Universalerbe; Heres ex semisse, Erbe der Hälfte, Heres ex triente, dodrante u. s. s.; 5) (Pharm.), sonst ein Pfund des Apothekergewichts; 6) Abtheilung des holländischen Troy-Pfundes, auf welches 10,280 holländische As (Asen) gehen; auf die holländische Mark Silbergewicht aber 5120 As. Dieses holländische As ist eins der bekanntesten Gewichte, auf welches daher andere sehr häufig reducirt werden. Die Kölnische Mark Silbergewicht hält 4864,28 Holländische As; 7) ähnliche Gewichtstheile des Gold- u. Silbergewichts in Köln, wo die Mark 4020 Kölnische As hält; 8) die Eins in der französischen Karte u. auf den Würfeln.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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