Narcotin

Narcotin

Narcotin (Opian, Desrosne's Salz), organische Base aus dem Opium, krystallisirt in geraden rhombischen Säulen, ist geruch- u. geschmacklos, ist in kaltem Wasser fast unlöslich, in Alkohol schwer löslich, in wässerigen Alkalien unlöslich, in Äther leicht löslich, seine alkoholische Lösung schmeckt bitter u. reagirt nicht alkalisch, schmilzt bei 170°, zersetzt sich bei 220° unter Entwickelung von Ammoniak u. hinterläßt eine braune Substanz, Humopinsäure. Salpetersäurehaltige Schwefelsäure färbt es blutroth. Die Narcotinsalze sind meist krystallisirbar, schmecken bitter, reagiren sauer u. werden zum Theil durch Wasser zersetzt. Man erhält das N. aus dem Opium, indem man den aus den wässerigen Auszug durch Kochsalz erhaltenen Niederschlag in Wasser löst, durch Thonerde u. Kalk fällt u. den Niederschlag mit Äther auszieht, aus dem es dann auskrystallisirt. Die neuesten Untersuchungen über das N. haben es wahrscheinlich gemacht, daß dasselbe aus drei od. vier homologen Basen besteht, welche jedoch noch nicht genauer erforscht sind. Wird N. mit verdünnter Schwefelsäure erhitzt, so entsteht eine grüne Lösung, welche beim Erkalten Sulfonarcotid in Form eines grünen amorphen Pulvers absetzt. Erhitzt man das N. mit Schwefelsäure u. Braunstein, od. mit einem Überschuß von Platinchlorid, so bildet sich Cotarnin (s.d.) u. Opiansäure (s.d.); mit weniger Platinchlorid gekocht entsteht das Narcogenin (s.d.) Das N. soll nicht narcotisch u. giftig wirken.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Narcotin — Strukturformel Allgemeines Freiname Noscapin Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Narcotin — Nar|co|tin [griech. narko̅tikós = erstarren machend (nárke̅ = Erstarrung, Betäubung); ↑ in (2)], das; s; Syn.: Methoxyhydrastin, (als Freiname:) Noscapin: optisch aktives Opium Alkaloid, das als Antitussivum med. eingesetzt werden kann …   Universal-Lexikon

  • Narcotin — Nar|co|tin [...ko...] vgl. ↑Narkotin …   Das große Fremdwörterbuch

  • Alkaloide [1] — Alkaloide oder Pflanzenbasen nennt man diejenigen stickstoffhaltigen, meist giftigen organischen Verbindungen, die in den Pflanzen vorkommen und basischer Natur sind. Ihre Hauptbestandteile sind der nie fehlende Stickstoff, daneben Kohlenstoff,… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Noscapin — Strukturformel Allgemeines Freiname Noscapin Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Opium — ist der durch Anritzen gewonnene getrocknete Milchsaft unreifer, ausgewachsener Samenkapseln des zu den Mohngewächsen (Papaveraceae) gehörenden Schlafmohns (bot. Papaver somniferum L.). Im Verlauf des Trocknungsprozesses entsteht aus dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Pierre Jean Robiquet — (* 13. Januar 1780 in Rennes; † 29. April 1840 in Paris) war ein französischer Chemiker. Robiquet war zunächst Marineoffizier und wurde dann Professor an der École de pharmacie in Paris. Bedeutende wissenschaftliche Leistungen sind unter anderem… …   Deutsch Wikipedia

  • Robiquet — Pierre Jean Robiquet (* 13. Januar 1780 in Rennes; † 29. April 1840 in Paris) war ein französischer Chemiker. Robiquet war zunächst Marineoffizier und wurde dann Professor an der École de pharmacie in Paris. Bedeutende wissenschaftliche… …   Deutsch Wikipedia

  • Narcogenin — Narcogenin, ein für sich nicht darstellbares Alkaloid, entsteht als Narcogeninplatinchlorid, wenn man Narcotin mit weniger Platinchlorid kocht, als zur Bildung von Cotarnin erforderlich ist. Vielleicht ist das N. kein eigenthümliches Alkaloid,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Opĭum — Opĭum, der eingetrocknete Saft der Kapseln des weißen Mohnes (Papaver somniferum), welcher vorzugsweise im Orient als narkotisches Berauschungsmittel gebraucht wird u. auch in der Medicin wichtige Anwendung findet. Die Perser nennen das O. Afioun …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”