Bellermann

Bellermann

Bellermann, 1) Johann Joachim, geb. 1754 zu Erfurt, wurde 1782 Privatdocent daselbst u. 1784 zugleich Professor am Gymnasium u. 1790 Professor der Theologie, 1804 Director des Gymnasiums zum Grauen Kloster zu Berlin, später Professor der Theologie an der Universität u. 1819 Consistorialrath; 1828 legte er seine Directorstelle nieder u. st. 1842. Er schr.: Handbuch der biblischen Literatur, Erf. 1787–95, 4 Thle. (n. Aufl. 1796); Bemerkungen über Rußland, Erf. 1788, 2 Thle.; Erklärung der punischen Stellen im Plautus 1806–8, 3 Progr.; Über phönicische u. punische Münzen, 1812–16, 4 Progr.; Biblische Archäologie, Erf. 1812; Versuch über die Metrik der Hebräer, Berl. 1813; Über die Gemmen mit dem Abraxasbilde, 1817–19, 3 Progr.; Über die Scarabäengemmen, 1820 f., 2 Progr.; Geschichtliche Nachricht über Essäer u. Therapeuten, Berl. 1821; Urim u. Thumim, ebd. 1824; gab heraus: 1802 den Cornelius Nepos, 1803 den Terentius u. den Phädrus, 1806 die Reden Ciceros, als Schulausgaben; ferner: Der Theolog, Erf. 1803–18, 8 Thle.; Übersicht der Fortschritte in den speculativen u. positiven Wissenschaften, Erf. 1801 ff., 7 Bde. 2) Christian Friedrich, Sohn des Vor., geb. 1793 zu Erfurt, machte die Feldzüge von 1813 u. 14 mit, studirte vor- u. nachher Theologie, war 1818–25 Prediger der evangelischen Gemeinde zu Lissabon, 1827–35 der deutsch-französischen Gemeinde in Neapel u. dann Pfarrer bei St. Paul in Berlin. Er schrieb: Die Katakomben zu Neapel, Hamb. 1839; Die alten Liederbücher der Portugiesen, Berl. 1840; Inhalt u. Verfasser der Heiligen Schrift, Berl. 1849; Über die reactionären Bestrebungen in der evangelisch-unirten Kirche, ebd. 1850; Erinnerungen an Südeuropa, ebd. 1851; er giebt auch den Märker Boten für den Gustav-Adolfverein heraus. 3) Johann Friedrich, Bruder des Vor., geb. 1795 zu Erfurt, studirte Philologie, wurde 1819 Lehrer, später Professor u. 1847 Director am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. Er schrieb u.a.: Die Hymen des Dionysius u. Mesomedes, Berl. 1840; Die Tonleitern u. Musiknoten der Griechen, ebd. 1847.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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