Birkhuhn

Birkhuhn

Birkhuhn, 1) Spielhuhn (Grauwild, Tetrao tetrix). Art aus der Gattung Waldhuhn, der Hühnerartigen; ohne Kehlbart, der Schwanz gabelig, die beiden äußeren Federn groß u. nach außen gebogen, Schnabel u. Süße schwarz, Augen braun, Birkbahn: 1 F. 10 Z. bis 2 F. lang, schwarz, an der Brust stahlblau glänzend, Schultern ein Streif über die Flügel u. untere Schwanzdeckfedern weiß, ein nackter Streifen über den Augen blutroth; die Birkhenne: um 1/3 kleiner u. leichter; Schwanz weniger gegabelt: oben rostfarben, mit rostfarbigen Querbinden; sein weiß bespritzt; Jägersprache wie beim Auer Hahn. Das B. bewohnt den Norden von Europa u. Asien; es liebt im Norden Gebirg, in Deutschland Vorhölzer, bes. Birkenwaldungen; Standvogel in der Schweiz höher hinauf als der Auerbahn; Nahrung: im Winter u. Frühjahr Knospen u. Zäpfchen der Birken, Haseln, Fichten, Erlen, die Zweige der Heidelbeeren u. vorzüglich Wachholderbeeren; im Sommer u. Herbst Insecten, Heidelbeeren, Weizen. Die Balzzeit (Ende März) dauert 7–8 Wochen. Der Hahn balzt, auf der Erde sitzend, den Kopf gen Himmel gereckt u. in sonderbaren Geberden um die Henne herumhüpfend, dabei ein Rad schlagend, wobei er die Halsfedern sträubt u. die Töne Schyruniri, trau trau, Golgoigotra hören läßt. Ersteres heißt Kudern, letzteres Krollen. Wenn man Schyruniri durch die hohle Hand ruft, kommt er aus Eifersucht heran. Der B-hahn kämpft jeden Morgen mit den in seinem Revier befindlichen andern B-hähnen, tritt dann die Hühner u. bäumt gegen 7 Uhr früh mit ihnen auf. Das Weibchen nistet in jungen Schlägen, legt 6–12 brandgelbe, sparsam rostbraun gefleckte Eier in ein Nest an der Erde im Gebüsch u. brütet in 3 Wochen aus; die Jungen laufen gleich mit der Mutter davon u. sind in 7 Wochen flügge. Das B. gehört gewöhnlich zur niedern, doch auch zuweilen zur mittlern u. hohen Jagd. Die Jagd auf Birkgeflügel wird gewöhnlich in der Balzzeit in verdeckten Ständen auf dem Balzplatz betrieben (Hüttenjagd); vor dem Hühnerhunde werden sie seltener geschossen; man fängt sie auch in Schlingen, Dohnen u. Decknetzen. Das Wildpret wird mehr als vom Auerhahn geschätzt, Auch schießt man sie mit dem Balban (Ballhahn), ausgestopften u. nachgeahmten, auf eine Stange gesteckten B-bähnen, bei dem man sich in eine Grube od. Schießbülle versteckt (auf dem Balban schießen) Man verspeist bes. die Jungen, indem man sie mit Salz, auch wohl mit Pfeffer inwendig ausreibt, ein Stück Butter in sie steckt u. sie unter häufigen Begießen mit Butter bratet. Alte B-hähne beizt man 4–8 Tage lang mit Weinessig, grobem Gewürz u. Kräutern, auch mit Wachholderbeeren, kocht sie dann mit Marinade weich, dünstet sie auch wohl in einer Braise u. servirt sie mit Trüffelsauce. 2) Weißes B, s. Schneehuhn.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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