Cocosnüsse

Cocosnüsse

Cocosnüsse, Früchte der Cocospalme (Cocos nucifera); oft von der Größe eines Menschenkopfes; Form länglich, an der Stielstelle etwas eingedrückt, auf der entgegengesetzten mit einer Narbe; Schale mit einem erst gelben, dann braun werdenden Oberhäutchen bedeckt, worunter ein 3 Zoll langer dicker Bast liegt, der vor dem völligen Reisen der C. durch Einweichen u. Klopfen mit einem schweren Holz auf einem glatten Stein als Hanf behandelt (zu Coir gemacht) u. zu Bindfaden, Stricken, Seilen, bes. zu Tauwerk verarbeitet, auch zu Kleidungsstücken, Pinseln etc. benutzt wird. Die eigentliche, Anfangs weiße Schale, wird später zu einem festen, braunen, eine schöne Politur annehmenden Holze, woraus Drechslerwaaren, Trinkgeschirre, Löffel, Stockknöpfe, Dosen, Messergriffe u. dgl., bes. in Frankreich zu Dieppe, in Deutschland zu Nürnberg, Karlsbad, Fürth etc. verfertigt werden. Aus dieser Schale wird auch Öl gepreßt. Die Nuß hat die Consistenz einer Rübe, den Geschmack trockener, süßer Mandeln; man ißt sie roh, od. mit Essig, Salz u. Öl, als Salat, od. bereitet auch eine Pflanzenmilch daraus. Halbreif ist die Nuß mit einem süßen angenehm schmeckenden Wasser, Cocossaft, erfüllt, das zur Löschung des Durstes getrunken wird u. aus dem auch Arack bereitet wird. Der Cocosfast verdichtet sich allmälig zu Cocosmilch. Alte Nüsse klappern in der Schale (Klappernüsse). Legt man die ganzen Nüsse ins Wasser, so wird eine, jedoch bald sauer werdende Milch erhalten (Santa), worin Kräuter, Reis u. Fische gekocht werden; mit Wasser aber eingekocht verliert dieselbe die weiße Farbe, u. es bleibt endlich ein klares, durchsichtiges u. süßes Öl (Cocos-[Palm-]öl, Cocosbutter) übrig, das zu Speisen, Hauteinreibungen, ingleichen zum Schwarzfärben der Haare benutzt, auch innerlich als Arznei gegeben wird; viel liefert bes. die Insel Java.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Malwan — Malwan, befestigte Stadt in der Provinz Bedschapur der indobritischen Präsidentschaft Bombay, sonst Seeräuberstätte; in der Umgegend Cocosnüsse, Ingwer, Zuckerrohr etc …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Maracaibo — (Maracaybo), 1) Provinz der südamerikanischen Republik Venezuela, im Norden an das Caraibische Meer grenzend, 1510, 95 geographische QM.; Producte: Cacao, Zucker, Kaffee, Cocosnüsse, Tabak, Baumwolle; Eintheilung in die fünf Departamientos:… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Nuces — (lat. Nux), Plural von Nüsse, so Nuces aquatĭcae, Wassernüsse; N. avellānae, Haselnüsse; N. been, Beennüsse; N. bonduccellae, so v.w. Guilandina bonduccella; N. cathartĭcae americanae od. N. Barbadenses, Früchte von Iatropha Curcas; N. condītae,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ponany — Ponany, 1) Stadt im Districte Malabar in der britischen Präsidentschaft Madras in Ostindien, unweit der Mündung des Flusses welcher an seiner Mündung einen Hafen für kleinere Fahrzeuge bildet. Die 10,000 Ew. sind meist Muhammedaner, treiben… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Recreation [2] — Recreation, eine der Gesellschaftsinseln (südöstliches Polynesien), ist bewohnt, bringt Zuckerrohr, Cocosnüsse u. Feigen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Santa [2] — Santa, eine durch Einwässern erhaltene Milch der Cocosnüsse, s.d …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Car Nicobar — (Groß Nicobar), die nördlichste Insel der Gruppe Nicobar (s.d.) im Bengalischen Meerbusen (SAsien); 5 QM., 1000 Ew.; Klima außerordentlich gesund, namentlich für Europäer; Boden sehr fruchtbar; Producte: Cocosnüsse, Ananas, Limonen, Zuckerrohr,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Cocos — (C. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Palmen (Palmae Cocoinae inermes), 6. Ordn. 21. Klasse (1. Ordn. 6 Klasse) L.; einhäusig od. zwitterlich, Kelch dreiblätterig, Blumenkrone dreiblätterig, sechs Staubgefäße, drei sitzende Narben,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Coir — (Coirshanf), der verarbeitete Bast der Cocosnuß, daraus gefertigt ist das Coirtanwerk, s. u. Cocosnüsse …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Cumanā — Cumanā, 1) (Rio de C.), so v.w. Manzanares; 2) (früher Maturin, auch Neu Andalusien), Provinz der südamerikanischen Republik Venezuela, 815 QM.; grenzt im N. an das Caraibische Meer, im O. an den Atlantischen Ocean, im S. an die Venezuelaprovinz… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”