Colonnenformation

Colonnenformation

Colonnenformation. A) Bei der Infanterie[279] kann dieselbe erfolgen: a) durch die Wendung mit rechts- od. linksum u. wird meist nur zum Marsch auf ganz kurze Entfernungen angewendet; b) durch Abschwenken mit Zügen od. Sectionen, wobei die Abtheilungen Abstände haben, die ihrer Länge gleich sind; die Colonne ist demnach eine geöffnete u. wird, je nachdem nach dem rechten od. linken Flügel abgeschwenkt ist, rechts od. links abmarschirte Colonne genannt; c) durch Hintereinanderschieben der Züge; hierbei wird ein Zug bestimmt, welcher die Tête (Spitze) bilden soll u. die anderen setzen sich mit rechts- od. linksum davor od. dahinter; dadurch entsteht eine geschlossene Colonne; d) durch das gleichzeitig erfolgende Hintereinanderschieben der Züge des rechten u. linken Flügels eines Bataillons hinter die Mittelzüge; dies ist die Colonne nach der Mitte, die eigentliche Angriffscolonne der Infanterie; e) durch Aufmarsch der Rotten od. Sectionen kann eine Colonne in eine andere von größerer Front übergehen, u. f) aus jeder Marschcolonne in Sectionen od. Zügen kann die Colonne nach der Mitte formirt werden, ebenso umgekehrt aus der Angriffs- eine Marschcolonne. B) Bei der Cavallerie findet die nämliche C. wie bei der Infanterie Statt, nur daß, wenn die Colonne geschlossen ist, sie meist Escadronsbreite zu haben pflegt. Wirksam ist die Attake mit Escadronscolonnen in halben Escadronsdistanzen auf Infanterie, wo die vorderste Escadron, wenn die Attake nicht gelingt, sogleich aus einander sprengt, der hinteren Escadron Platz macht u. sich zu einem neuen Angriff hinter der letzten Escadron wieder sammelt. C) Bei der Artillerie; hier setzt sich die Batterie auf drei Arten in Colonne: a) zu Einem Geschütz vom Flügel; b) durch Brechung der Front in Abtheilungen von zwei od. vier Geschützen; c) zu zwei Geschützen aus der Mitte. Diese Formation ist nur zum Marsch u. zu Bewegungen der Artillerie, welche, sobald sie in Wirkung tritt, stets in Linie aufmarschiren muß.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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