Copal

Copal

Copal, 1) ein Harz von sehr verschiedenen physikalischen wie chemischen Eigenschaften; stammt von mehreren Cäsalpinleen, bes. von Vonapa phaseolocarpa Hayne, u. von Hymenäen, von Hymenaea stilbocarpa, Olfersiana, martiana, Sellowiana Hayne, u. von verwandten Gattungen, als Amyris copallifera Spreng., Rhus copallinum Lin., Vateria indica L. u.a. A. Es schwitzt aus der Rinde dieser Bäume aus, findet sich theils zwischen Rinde u. Holz od. in großen Massen an der Wurzel, von wo es oft weggeschwemmt u. dann, wie es bes. in Guinea der Fall ist, im Ufersande der Flüsse u. des Meeres gefunden wird, u. bildet dann nicht selten pfund-schwere Stücke. Durch die mannichfachen atmosphärischen Einflüsse wird der ausschwitzende Balsam verändert, u. es erklären sich daraus, wie aus der verschiedenen Abstammung, die durch Härte, Farbe, Größe, Durchsichtigkeit u. chemische Bestandtheile differirenden Arten des C.; er bildet tropfenförmige, kugelige, größere od. kleinere, rinnen- u. staugenförmige, eckige Stücke, je nachdem sie sich durch Ausfließen, Abtropfen od. zwischen Rinde u. Holz gebildet haben; die Stücke selbst sind innen glashell, gelblich bis gelblich durchscheinend, wolkige Trübungen zeigend, auf dem Bruche glasglänzend, muschelig u. außen mit einer Rinde von Sand, Baumrinde etc. überzogen (roher, ungeschälter C.); wird diese mit dem Messer entfernt, so heißt geschälter, mundirter C. Man unterscheidet mehrere Sorten von C., deren Abstammung im Einzelnen noch[429] nicht genau bekannt ist: a) Westindischer C., meist flache, klare, auf der Oberfläche chagrinirte Stücke mit glasglänzendem Bruche u. sehr wechselnder Größe; die gesuchteste u. verbreitetste Sorte. b) Ostindischer (Indischer, Afrikanischer, Madagascar-C.), von Hymenaea verrucosa Gärtn. u. von Trachylobienarten, wird von der Ostküste Afrikas u. von Madagascar nach Ostindien u. von da über England zu uns gebracht (die Einfuhr beträgt ungefähr 294,000 Pfd. jährlich); er bildet lange, dickere od. dünnere, unregelmäßige, glatte bis chagrinirte, helle bis dunkelgelbe Stücke, oft dem Eisen an Härte gleichkommend; weit weniger löslich, als andere C-sorten, im Äußeren dem Bernstein ähnlich, enthält oft Insecten eingeschlossen, wird wegen seiner Härte zu Drechslerarbeiten verwendet. Der C. wird in England sortirt; die 1. Sorte heißt Kautschukkästengummi, die 2. Wagengummi; sonst kam im Handel unter dem Namen Sandaron eine Sorte vor. c) Amerikanischer C., kommt aus Afrika über Brasilien, New-York u. London unter dem Westindischen C. zu uns, bildet weiche, farblose, leicht gelb werdende Massen, die beim Lösen einen schleimigen Rückstand lassen; liefert einen Firniß, der leicht abspringt; diese Sorte heißt auch Guibourt, Zarter od. Falscher C. d) Kiesel-C., zollgroße, schmutzig-weiße bis gelbe, sehr harte Stücke mit rauher, matter Oberfläche. Der C. besteht chemisch aus 5 Harzen, von denen 4 mit Basen Resinate bilden; an der Luft nimmt derselbe Sauerstoff auf u. bildet saure Harze, die in Weingeist u. Terpentinöl leichter löslich sind; Steinöl löst kaum 1 Procent. Der Westindische C. ist in frischem Rosmarinöl löslich, der Ostindische bläht sich blos auf; beide Sorten sind dadurch leicht zu unterscheiden. Der C. wird hauptsächlich zur Bereitung des Copalfirniß. angewendet. Um einen farblosen, durchsichtigen, gut trocknenden Firniß darzustellen, werden 4 Theile hellen, Westindischen Kugel-C-s sein gepulvert in einem steinernen od. gut verzinnten (nicht unverzinnten, kupfernen od. eisernen) Mörser mit einer Mischung von 9 Theilen Terpentinöl u. 3 Theilen absolutem Alkohol zusammen gerieben, wo die Auflösung augenblicklich u. vollständig erfolgt, wenn der C. keine undurchsichtigen Flecken hatte, in welchem Falle derselbe an der Luft bei gelinder Wärme vollkommen ausgetrocknet werden muß. Die Auflösung wird im verschlossenen Gefäß einige Tage ruhig hingestellt, wo sich die etwaigen Unreinigkeiten absetzen. Soll der Lack langsamer trocknen, so nimmt man zu 6 Theilen Terpentinöl 2 Theile Alkohol, 11/2 bis 3 Theile C.; soll er fester werden, zu 1 Theil C. 1 Theile Terpentinöl u. 2 Theile Alkohol. Um aus Ostindischem C., der sich in dem genannten Auflösungsmittel nicht löst, Firniß zu bereiten, wird derselbe (3 Theile) in möglichst gleiche, erbsengroße Stücke zerstoßen, mit Terpentinöl befeuchtet u. über sehr gelindem Feuer od. im Glaskolben im Sandbade vorsichtig, daß er möglichst wenig bräune, bis zum ruhigen Fluß gegeschmolzen, dann unter stetem Umrühren 1 Theil stark erwärmter Lein- od. Mohnölfirniß zugesetzt u. nach erfolgter Vereinigung die Mischung mit 4–6 Theilen erwärmten Terpentinöles verdünnt. Dieser Lack ist dauerhafter u. eignet sich bes. für Gegenstände, die öfterem Reiben ausgesetzt sind. 2) (Fossiler C., Min.), so v. w. Highgateharz.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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