Delmenhorst

Delmenhorst

Delmenhorst, 1) Kreis im Großherzogthum Oldenburg, bestehend aus den Ämtern D., Berne, Ganderkesee u. Wildeshausen, östlich durch die Weser u. westlich durch die Hunte begrenzt; 151/3 QM., 36,000 Ew.; 2) Amt darin, von Bremen durch die Ochte getrennt; meist Geest u. Moor, von der Berne, Ochte, Delme u. Welse durchflossen, ziemlich ungesund, die Haupterwerbszweige sind Ackerbau u. Viehzucht; 3) Stadt darin an der Delme, Sitz des Landgerichts u. Amtes, Pferdemärkte; 1850 Ew. – D. wurde 1230 von einigen Vasallen des Erzbischofs von Bremen angelegt. Zu ihnen gesellte sich Graf Otto II. von Oldenburg, unterwarf sich die Bewohner nach u. nach u. befestigte D. Als Otto 1262 ohne Erben starb, erhielt sein Neffe Otto III. D. u. machte es zur Stadt. Seitdem schrieben sich die oldenburgischen Grafen Grafen von Oldenburg u. D. Als 1334 Johann XI. u. Christian IV. die Grafschaft Oldenburg theilten, erhielt Letzterer D., das nun zur Grafschaft D. erhoben wurde. Einer von Christians Nachkommen, Otto V., versetzte D. an Bremen. 1435 kam es wieder an Oldenburg. Bei der neuen Theilung zwischen den Grafen Gerhard u. Moritz, Söhne Dietrichs, kam D. an Moritz; unter dessen minderjährigem Sohne Jakob belagerten 1462 die Münsirischen D., nahmen es 1491 (1492) ein u. vereinigten es mit dem Bisthum Münster. Graf Anton I. von Oldenburg, Gebhards Enkel, eroberte D. 1547 wieder; Münster führte einen über 100 Jahre dauernden Proceß mit Oldenburg wegen D., doch behielten es die Oldenburger bis 1667, wo die Grafen von Oldenburg ausstarben. Mit Oldenburg kam D. an Holstein, u. die Holsteiner gewannen 1970 den Proceß mit Münster. 1679 wurde das Schloß D. von den Franzosen genommen; 1711 wurde es an Hannover versetzt, aber von Dänemark wieder eingelöst; 1772 kam D. durch Tausch an die Gottorpsche Linie.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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