Normanby [1]

Normanby [1]

Normanby (spr. Norrmännbi), Constantin Henry Phipps, Earl Mulgrave, Marquis von N., geb. 15. Mai 1797 in London; Sohn des Grafen Mulgrave, welcher lange Zeit Pitts College war, hielt 1819 seine erste Rede im Parlament zu Gunsten der Katholikenemancipation, trat aber aus dem öffentlichen Leben zurück, weil er seinem Vater, einem Hochtory, nicht entgegenhandeln wollte. Erst 1822 kehrte er aus Italien nach England zurück u. unterstützte Lord John Russels ersten Antrag für die Parlamentsreform. Nach dem Tode seines Vaters 1831 trat er als Graf Mulgrave ins Oberhaus, unterstützte hier die Parlamentsreform, wurde 1832 Gouverneur von Jamaica, wo er die Lage der Neger verbesserte u. deren Emancipation vorbereitete; 1834 unter Melbourne erhielt er das geheime Siegel u. wurde nach den 110 Tagen Wellingtons u. Peels Lordlieutenant von Irland, setzte hier die Emancipation der Katholiken factisch durch u. zog sich durch seine gerechte Verwaltung den Hast der Orangepartei u. in England der Tories zu.[110] 1839 wurde er Marquis von N. u. an Lord Glenelgs Stelle Colonialminister, doch erregten seine energischen Maßregeln, die er namentlich gegen die Assembly von Jamaica, welche die Neger nicht freilassen wollte, vorschlug, solchen Widerspruch im Parlamente, daß er die Existenz des Cabinets gefährdete. Er wurde darauf Minister des Innern, trat aber im Aug. 1841 aus, worauf sich seine öffentliche Wirksamkeit auf das Parlament beschränkte, in welchem er zur gemäßigten Opposition gehörte. Unter dem Ministerium Russel wurde er 1846 an Lord Cowleys Stelle großbritannischer Gesandter in Paris; von diesem Posten Ende Januar 1852 abberufen, ging er 1855 bis 1858 in gleicher Eigenschaft nach Florenz. Er schr. die Romane: Matilda, Lond. 1825; Yes and no, ebd. 1828, 2 Bde.; The contrast, ebd. 1832, 3 Bde.; ferner A Year of Revolution (die Französische Revolution von 1848), ebd. 1858.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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